Der Schatzsammler

[Merith]

Ich schlendre langsam den Weg entlang,
stecke den Kiesel in die Manteltasche,
bücke mich nach dem verlorenen Ring.

Ich pflücke den vergessenen Apfel,
breche mir einen Wanderstock
und stecke mir eine wilde Rose an den Hut.

Ich halte inne auf der duftenden Wiese,
lege mich in die Sonne
und breite meine Schätze aus.

Ich lasse die letzte Pille
auf der Zunge zergehen.

Jetzt besitze ich nichts mehr.

Merith
05.05.2o15

[Jeronimo]

Für den Leser ein düsteres Ende, für den Sammler aber sein selbst gewählter Abschied nach einem schönen Tag.
Was so heiter beginnt, endet traurig, aber der Sammler scheint zufrieden.
So wird es uns alle ergehen, nur dass wir andere Dinge sammeln, die wir aber auch nicht mitnehmen können.
Wem dann noch ein friedliches Herz bleibt wie dem Sammler, der wird sich gern auf die Wiese legen, wenn es soweit ist.

Sehr nachdenklich machend, liebe Merith.

Jeronimo

[Merith]

Lieber Jeronimo,

ich danke dir herzlich, dass du als Gedankenleser fungiert hast. Unglaublich wie du alles aussagst, was ich hinein geschrieben habe, hinein denken wollte.
Ein gutes Gefühl, wenn man so verstanden wird.

Nochmals Dank !

Merith

[shoshin]

Schön und irgendwie tröstlich geschrieben, liebe Merith!
Nachdenklichen Gruß!
shoshin

[scrabblix]

Ohne Verzweiflung, den letzten selbstbewussten Schritt gehen... Nachdenkenswert, aber auch tröstlich, liebe Merith!

Liebe Grüße
scrabblix

[Merith]

Liebe shoshin, liebe scrabblix,

ich freue mich so sehr über eure Kommentare, die mir wieder Auftrieb geben zum Weitermachen.

Ganz herzlich-lieben Dank an euch.

Merith

[shoshin]

auf der duftenden Wiese,
lege mich in die Sonne

und lebe!!!

Lieben Gutenachtgruß!
shoshin