Stillstand

[Gylon]

Meine Stirn legt sich in Falten.
Auspuffqualm verändert mein Verhalten.
Frustration erschlägt meine Gelassenheit.
Zukunft ist keine unbekannte Vision mehr!
Sie kann mit einem Wort beschrieben werden:

Warten!

Mein Magenknurren schreckt mich auf,
das Starten eines Motors erzeugt kurzfristig:

Hoffnung!

Mit der niederschmetternden Erkenntnis,
dass es doch nicht wieder vorangeht.

Entgegenkommende Bewegungen sind mir unangenehm.
Sie reflektieren glasklar mein bestreben hier nicht rumzustehen.

Doch hier herrscht nur Stillstand!

Gefängnisse auf engstem Raum, Kilometerlang, zumeist Einzelzellen,
in denen der Atem von Monologen die Scheiben beschlägt.

Nebel in geschlossenen Räumen wie sie nur der Raucher erträgt.
Blickkontakte die eher flüchtig und nur dem Zeitvertreib dienen.

Gedankenroulett, wobei die Gedanken nur ein Ziel finden:

Ich will weiter!

Der Gurt der sichert, mutiert zur Fessel,
das abschnallen ein Akt der Befreiung.

Die wohlige Wärme im Innenraum,
täuscht ein Gefühl von Feierabend vor.
Endlos erscheint das treiben, das in dieser Form,
nicht minimalistischer sein könnte.

Das Bild dieser Szenerie brennt sich in meine Pupillen.
Pedale treten.
Sind die Muskeln noch wach und bereit?
Gedanken die sich im Kreise drehen.
Wann wird es endlich weiter gehen?

[Jeronimo]

Lieber Gylon,

ich kann nachvollziehen, wie genervt und resignierend du im Stau stehst.
Die Alternative mit den Pedalen ist ja auf langen Strecken nicht machbar, aber innerorts.
Das Reale und die Ernsthaftigkeit dieser Situation ist dir sehr gut gelungen, sodass man gerade jetzt im Sommer über Alternativen der Fortbewegung nachdenkt.
Ich habe mit dir gefühlt.

Jeronimo

[Gylon]

Lieber Jeronimo,
hier freue ich mich besondern über deinen Kommentar! Hatte nicht damit gerechnet ein Feedback zu bekommen. Ich bin mit dem Text noch nicht zufrieden und habe inzwischen noch etwas daran gearbeitet.

Liebe Grüße Gylon