Samson

[gummibaum]

Das Altern schnitt ihm ab das Haar
und stahl, was ihm dereinst gegeben,
ein Herz, das unbezwinglich war,
die Kunst aus Liebe leicht zu leben.

So dämmerte er dumpf dahin
in seines alten Tempels Halle
und rief verzweifelt nach dem Sinn,
doch schließlich nur noch, dass er falle.

Und plötzlich wuchsen, stumpf im Glanz,
das Haar, die Kraft in dünnen Lagen.
Er sprang im Tempel auf zum Tanz
und sank, vom mürben Dach erschlagen.

[BABSvomKUTSCHI]

Und Delilah schaute stumm
Über Dagons Tempel rum
Entdeckte Samson, der war breit
Griff sich ihren Samsonite
Packte noch ne Locke ein
Singt jetzt als Loreley am Rhein

[gummibaum]

Super, Babsi!

Eleganter Schwenk von Gott Dagon zum Samsonite. Und Delilah fährt nun also fort, ihr Unheil zu stiften und wird bald die Locken der armen Rheinschiffer im Rollkoffer mitführen.

Schönen Karfreitag wünscht dir
gummibaum

[Lewin]

Hallo gummibaum,
eine schöne Geschichte, der du mit wohlgesetzten Zeilen ihre ursprüngliche Bedeutung entzogen hast, um sie all denen wie einen Spiegel vorzuhalten, die glauben, irgendetwas zurückholen zu können, was nicht zurückzuholen ist.
Gruß Lewin.

[gummibaum]

Deine Deutung ist knapp und vorzüglich stimmig, Lewin.

Alles Liebe
LG gummibaum

[Thing]

Lieber gummibaum,


ich schließe mich Lewin an und schmunzle dabei über BABS' "Lockenpracht".

Sehr gewichtig, Deine Adaption!


LG
Thing

[shoshin]

Das kommt davon, wenn man sich von seinen alten Tempeln nicht trennen kann, er hätte lieber ins Freie gehen und dort tanzen sollen.

Sehr gerne gelesen, lieber Gummibaum!

Lieben Gruß
shoshin

[gummibaum]

Hallo shoshin,

da der Tempel den Körper meint...schwierig....aber danke.

LG gummibaum

[shoshin]

Ups, das hab ich völlig falsch gedeutet!
Aber macht nichts, ich finde die Idee, er hätte alte Muster und Denkweisen aufgeben können (müssen), auch nicht so schlecht!

[gummibaum]

Nein, die ist gut!