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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
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26.03.2015, 12:55 | #1 |
Einer Flucht fehlt jeder Sinn
Ich schlag Zeit tot mit fernsehen
und würde so gerne gehen. hinaus in die weite Welt, wo mich etwas im Leben hält, wenn ich falle oder wanke, ein Beschützer dem ich danke. Aber wo soll ich bitte hin? Einer Flucht fehlt jeder Sinn, wenn das Ziel nicht existiert, sodass jedes Teilstück krepiert der körperlichen Gesamtheit im Laufe der Wanderungszeit. |
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26.03.2015, 23:09 | #2 |
abgemeldet
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Lieber Issevi,
Ich finde dein Werk wirklich fantastisch, denn du bringst in "nur" zwei Strophen diese Stimmung und die Lage des LIs so gut rüber. Die Erkenntnis, dass es so wie es jetzt ist, nicht passt und dann die zweite Strophe mit der Frage nach dem Sinn sind eine art Gegenüberstellung. Man will, aber versinkt dann doch wieder im alten und gewohnten. Womöglich hat man dann irgendwann gar keine Chance mehr für Veränderungen. Und genau das ist einfach klasse geschrieben, diese erniedrigende Stimmung zieht sich durch das ganze Gedicht! Liebe Grüße Lara |
28.03.2015, 01:27 | #3 |
Und ich bin von deinem Kommentar begeistert Lara. Vielen Dank für dein Lob und das du dich mit der Wirkung dieses Gedichtes so beschäftigst und scheinbar genau das Gefühl empfangen hast was ich damit aussenden wollte. Freu mich wirklich sehr über deine netten Worte.
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28.03.2015, 08:55 | #4 |
Forumsleitung
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Das Verharren in der Versteinerung, weil kein Ziel erkennbar ist, sondern das lyrische Ich in der Überzeugung lebt, dass sich das Aufstehen und Loswandern nicht lohnt, also völlig sinnlos ist. Dieser Text ist für mich die Antithese zu dem Wesen der Volksmärchen (und auch vieler Science-Fiction-Geschichten).
Der Hauptprotagonist im Märchen geht sorglos auf die Wanderung, ohne zu wissen, was ihn erwartet (selbst dann nicht, wenn er sich vorgenommen hat, einen Drachen zu erschlagen oder eine Prinzessin für sich zu gewinnen), er vertraut sich Helfern an, die ihm gegen böse Mächte zur Seite stehen, und nach vielen Abenteuern kommt er zu einem lohnenden Ende. Dieses Ende ist jedoch nicht das wichtigste Element, wichtig ist allein der Weg, der als Symbol für die Entwicklung vom halbwüchsigen zum erwachsenen Menschen steht. Dein Text besagt das Gegenteil: Das lyrische Ich will nicht mit seiner Entwicklung konfrontiert und schon gar nicht erwachsen werden, sondern sich weiterhin von der Scheinwelt des Fernsehens berieseln lassen. Noch schlimmer: Das lyrische Ich glaubt zu wissen, dass "dort draußen" niemand ist, der ihm notfalls die Hand reicht. Der Ton Deines Gedichts wirkt auf mich erschreckend defätistisch und depressiv. LG Ilka |
29.03.2015, 20:19 | #5 |
Ilka-Maria ich bin nicht der Ansicht das das lyrische ich in einer Scheinwelt verharren will sondern eher in einer Lethargie gefangen ist, aus der es sich mit eigener Kraft nicht befreien kann. Dieser Gedanke ist nicht depressiv sondern eher ein emotionaler Impuls. Er stellt auch keinen tatsächlichen oder Dauerzustand dar sondern eher ein Gefühl im Affekt nämlich das Wahrnehmen eines Käfigs, der so natürlich nicht tatsächlich existiert. Ich glaube das diese Empfindung ziemlich normal ist und viele Menschen sie schon erlebt haben. Das bedeutet nicht das man komplett in Untätigkeit und Resignation versinkt sondern sich durch einen bestimmten Moment in ein Gedankenszenario reinsteigert.
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30.03.2015, 05:53 | #6 | |
Forumsleitung
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Merkwürig. Ich kann den Text nicht als Feststellung eines nur momentanen Gefühls empfinden, und Lara hat es offensichtlich ebenso gesehen:
Zitat:
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