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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 19.11.2006, 17:44   #1
demon17
 
Dabei seit: 05/2005
Beiträge: 85

Standard Nebelland

Ein dichter, schwerer, grauer Nebel lastet auf dem Land.
Der Blick auf Reste eines sterbenden Waldes verdeckt,
von Eigenheimen, schmutzig, weiß im Klinkergewand.
Mein suchendes Auge hat diverse Masten entdeckt.

Der Giebel eines Hauses beherrscht die öde Szene;
bedrohlich eintönig er in grauen Himmel strebt.
Ein Plastikstuhl öffnet sich nass vom Tau die Vene.
Er hat nur einen Sommer lang gelebt.
demon17 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.11.2006, 19:24   #2
norbert
gesperrt
 
Dabei seit: 02/2006
Beiträge: 276

Standard RE: Nebelland

...deine bilder beeindrucken mich wieder sehr stark!
lg
norbert
norbert ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.11.2006, 19:52   #3
Lycrael
 
Dabei seit: 04/2005
Beiträge: 257

nein, nicht stimmig. ich kann (noch) nicht genau sagen warum. jedoch sind die bilder stark. ja.
wahrscheinlich ist es das zusammenspiel der tristen szene zusammen mit der -für dieses gedicht- unnötigen erwähnung des nebels und des waldes und dem tau der vene. auch ohne diese eine metapher und die erste zeile deines gedichtes verliert es nichts an seiner bedeutung.
dann würde es mir sehr gut gefallen.

i`m back
lycrael
Lycrael ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.11.2006, 17:27   #4
männlich Perry
 
Benutzerbild von Perry
 
Dabei seit: 11/2006
Alter: 71
Beiträge: 3.762

Standard RE: Nebelland

Hallo Demon,
du beschreibst mit deinem Text die Verschandelung der Natur durch Einheitssiedlungen, (Funk)masten und Plastikmöbel.
Das ist an sich lobenswert, doch überzeichnest du nach meinem Empfinden maßlos. Was hat der Nebel damit zu tun, der macht auch ein Märchenschloss düster. Der Plastikstuhl, der sich die Vene öffnet ist sicher originell, passt aber nicht zum romantischen Blick.
Vom Ausdruck her finde ich den Text auch etwas Adjektiv überladen (dichter, schwerer, grauer Nebel).
Siehe meine subjektive Einschätzung bitte weniger als Kritik, sondern mehr als konstruktive Anmerkung.
LG
Perry
Perry ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.11.2006, 19:50   #5
demon17
 
Dabei seit: 05/2005
Beiträge: 85

Hallo Norbert,

vielen dank, das Bild ist der Blick aus dem Wohnzimmerfenster nach der Lektüre eine tollen Gedichtes auf Hymnia, das mich dazu verleitete mal etwas anderes zu schreiben.

@lycrael,

est ist einfach die gekürzte Fassung einer Beobachtung an einem langweiligen Sonntagnachmittag mit ein bisschen Sarkasmus am Schluss.
Reimschema und versmaß stimmen nun. Die Syntax ist sicherlich Geschmackssache. Die Gefühle? Ja die Gefühle entsprechen einer Inversionswetterlage vom Gleichmaß geprägten, regulierten Gesellschaft.

Hallo Perry der romantische Blick ist ja nun dem suchenden Auge gewichen, das passt vom Versmaß besser ud macht das Gedicht noch ein bisschen eintöniger. Ja die Adjektive geben halt meine melancholisch - depressive Stimmung wieder. Ich finde die Projektion auf den Plastikstuhl am Schluss ganz neckisch...

LG

demon17
demon17 ist offline   Mit Zitat antworten
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