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Alt 26.07.2009, 13:22   #1
weiblich Seijaku
 
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Standard ein fernes land, in dem uralte Wesen leben

das is der prolog von einer geschichte, der titel lautet wahrscheinlich: die verlorenen, aber ich bin mir da noch nicht so ganz sicher,
es würde mich freuen, wenn ihr das lest und kommentieren würdet, vorallem kritik gegenüber bin ich sehr offen oder wenn ihr auf unverständnisse stoßt

gruß seijaku

Das Haus lag von den Bäumen verborgen an einem Steilhang. Ein kräftiger Wind rauschte durch die dunkle Nacht und einige Eichen ächzten unter den Böen. Der Regen prasselte auf das dichte Laubdach, das nur vereinzelte Tropfen in die Höhle des Waldes ließ. Es schien, als kämpfte das vom Himmel flutende Wasser gegen die grüne Wand, doch diese hielt unbeugsam stand. Der Bund der Bäume wurde vor ewigen Jahren wortlos beschlossen und bis heute war noch keiner ausgetreten. Vereinzelte Schwächlinge waren abgestoßen worden, dem Blitz und der Macht des Himmels übergeben worden. Doch noch nie war ein fremdes Lebewesen, bis auf die Bewohner des Waldes, eingedrungen. Aber heute war der Tag, an dem ein Baum schwach wurde. Er ließ es nicht widerstandslos zu, denn der Eindringling hatte eine Waffe, gegen die der Baum machtlos war. Unter lang gezogenem Stöhnen fügte er sich der höheren Macht und der Fremde drang ein. Die Mitglieder des Bundes zeigten sich erzürnt. Aber innerhalb ihrer Höhle verfügten sie über keine Macht. Der Eindringling konnte sich frei bewegen und ungehindert seines Weges ziehen. Dem Fremden musste unbewusst sein, dass er den Zorn der Bäume erregte. Er musste die Laute des Laubes und der knarrenden Äste vernehmen. Er zeigte sich unbeeindruckt.
Zu ihrem Erstaunen stellten die Bäume fest, dass ihnen das Lebewesen bekannt vorkam. Es war vielleicht dreißig Birkenblätter lang und hatte vier lange schlaksige Äste und einen kleinen Knollen an der Spitze des Stammes. Er war ein Unchal. Ein Unchal, wie diese Wesen, die friedlich in dem Haus lebten. War er ein Gast von den Hausbewohnern? Gab es außerhalb ihres Bundes noch mehr dieser Unchal? Waren sie diejenigen, die fortwährend versuchten, in ihre Höhle einzudringen und brutale Gewalt anwandten?
Beunruhigt und nachdenklich schwiegen die Bäume und widmeten sich wieder dem Kampf an den Fronten. An der Südseite versuchten einige Wesen, möglicherweise Unchal, einzudringen, der Himmel führte einen erneuten Angriff.

Der Eindringling kämpfte sich durch das dichte Gestrüpp. Obwohl es dunkel war und kaum Licht eindrang, sah er den roten Waldboden. In der Hand knetete er das seltsame Material und versuchte es zu ergründen. Es war feucht wie Erde und bröselig. Einige leuchtende Insekten schwirrten durch die Dämmerung und erhellten die Waldhöhle.
Er blieb stehen, schloss die Augen und ergründete noch ein letztes Mal die Richtung, in die er gehen musste. Seine Lider zuckten und sein Mund formte tonlose Laute.
Seine Beine, gehüllt in eng anliegendes Leder, fanden den Weg. Er sprang einige Sätze und verlor dabei an Höhe. Als der die Mitte des Abhangs erreichte, hielt er inne und öffnete die Augen. Vor ihm befand sich sein Ziel.
Er sah das pulsierende Holz und die grünen Pflanzen, die das Haus umhüllten. Eine Treppe führte in das erste Stockwerk des fensterlosen Heims. Der Eindringling stellte prüfend seinen Fuß auf die unterste Stufe und wartete ab. Erleichtert stieg er in die Höhe. Seine Bewegungen waren anmutig und voller Kraft. Doch es war ein Übermaß. Die Energie schien aus ihm zu strömen und ihn zu verlassen. Als glühe in seinem Inneren eine Feuersglut, die langsam, aber stetig erlosch. Die vereinzelt aufloderte, wenn sie ein Windhauch traf. Er würde sterben, sobald seine Mission vollendet war.
Der Fremde schob den Vorhang aus Efeu beiseite.
Vor ihm eröffnete sich ein langer Raum. Alles bestand aus Holz. Aber es war lebendes, pulsierendes Holz. Als hätte es einen Herzschlag. Ein großer runder Tisch in der Mitte. Klötze, die als Stühle dienten. Regale, Geschirr und Kochtöpfe. Niemand war anwesend.
Der Eindringling schien überrascht und verwundert. Seine Gesichtszüge entgleisten für einen Moment und verhärteten sich alsbald. Vorsichtig, aber mit gegebener Eile durchquerte er den Raum und stieg ein Stockwerk höher.
Hinter einer Tür vernahm er die Stimmen. Sie klangen alt, nicht gefüllt an Jahren, sondern wie das Alter oder die Ewigkeit selber, ohne, dass es sich erklären ließ, warum man so empfand. Sie waren hell und tief, laut und leise, schön und hässlich zugleich. Als wären sie vermischt aus allen Stimmarten, die man sich ausdenken konnte. Und trotzdem waren sie unterschiedlich. Ein weibliches und ein männliches Wesen. Der Eindringling zog die Stirn in Falten, als verstünde er die Worte nicht. Er kniff die Augen zusammen, verborgen in der weiten Kapuze, und atmete laut aus. Bei diesem Luftzug verstummten die Stimmen. Der Fremde sah verschwommen eine Hand, die nach seinem Genick langte und ihn in den Raum zog. Er lag auf etwas Weichem.
Sie waren nicht zu beschreiben, mit dem Auge nicht zu fassen. Als hätten sie keinen klaren Umriss. Aber trotzdem konnte er ihre Form bestimmen. Groß, schlank und geformt wie er. Eindeutig waren es Menschen und trotzdem wieder nicht.
Ihr Haar war von keiner definierbaren Haarfarbe. Es schillerte in allen erdenklichen Farbtönen und schien zu keinem eindeutigen Entschluss zu kommen. Das einzig klare waren die Augen.
Sie waren länglich und schmal, von einem einzigartigen Rot. Kein wahnsinniges Rot, ein dunkles, warmes Rot, wild, leidenschaftlich und ausdrucksstark. Es schien Kräfte zu besitzen, der Eindringling schmolz unter der Stärke und der Leidenschaft dieser Augen. Sie drückten etwas Positives aus, das man mit Worten noch am treffendsten mit Güte verglich.
Der Eindringling bekam Kopfschmerzen, von der Unklarheit dieser Gestalten. Er musste die Augen abwenden. Sofort überkam ihn Sehnsucht nach ihren Anblicken.
„Ich habe eine Bitte“, würgte er hervor und kämpfte gegen seinen Wunsch. Jetzt wusste er, warum das Schicksal ihn erwählt hatte. Der zweite Kandidat wäre gestorben. Da war er sich sicher. Gestorben an dem Anblick dieser Gestalten, an der Güte und Faszination. Sein Verstand erreichte einen Überlastungspunkt und dann war er plötzlich frei. Vollkommen gedankenlos richtete er seinen Blick auf die Wesen und erklärte ihnen sein Anliegen. Sie verstanden seine Worte, die Sprache nicht, aber etwas Tieferes, Eingehenderes als Sprachverständnis war ihre Kommunikationsart. Es war keine hörbare Ebene, es war etwas Geistiges und dieses Etwas hing schwer im Raum und erfüllte die Luft.
Auch als sie ihm antworteten, waren es keine Worte. Es war keine Gedankenübertragung, es war die Übertragung, von dem, was sie meinten.
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Alt 26.07.2009, 18:20   #2
weiblich Ilka-Maria
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Das ist nicht schlecht erzählt, aber eigentlich ist nur der Teil mit den altehrwürdigen Bäumen stimmig. Wenn der "Eindringling" auftaucht, verliert sich die Geschichte. Auch fehlt die Auflösung. Wo liegt der Sinn?

Ich würde ein paar Adjektive streichen. Schau mal selber, was entbehrlich ist.

Und das mit den "entgleisten Gesichtszügen" ist ein alter Witz, den ich aus meiner Schulzeit kenne. Ein Gesicht ist kein Bahnhof. Also schreib es vernünftig um.

LG
Ilka-M.
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Alt 26.07.2009, 20:28   #3
weiblich Seijaku
 
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es soll keine auflösung geben und keinen sinn, weil es ein prolog einer geschichte ist. ein prolog kann vorgreifen, oder z.B. etwas über die folgende Welt erklären. ich werde mich um die adjektive kümmern, also danke für deine kritik und dass du es durchgelesen hast.

lg seijaku
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Alt 26.07.2009, 20:29   #4
weiblich Seijaku
 
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noch ne kurze frage, weil ich neu hier bin. wie ändert man etwas an seinen beiträgen ab?

lg seijaku
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Alt 26.07.2009, 20:51   #5
männlich drren
 
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Beiträge: 102


...geht nur eine kurze Zeit, dann nicht mehr.(der ändern-Button verschwindet dann)
drren ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.07.2009, 21:41   #6
weiblich Ilka-Maria
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Das mit den Bäumen fand ich gut. Gibt mir zu denken.
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