Du brauchst keine Katze! bei Poetry.de

schwarzfärber · 01.11.2015, 22:39

Wenn ich raus gehen würde
wenn ich weglaufen würde
raus vor die Tür - raus die Straße entlang
ich fände keinen Trost
denn hier ist nichts was mich hält
nichts was mir Trost spendet
nichts was mich auffängt

Es würde einfach nichts ändern.
Die Straßen so kalt und so leer.
Und ich - allein.
Die Dunkelheit - so düster.
Die Kälte - mich fröstelt.
Die Einsamkeit - ich bin allein.

Bin immer bei mir - bin immer in mir.
Ich komm nicht heraus - ich lass mich nicht aus.

Bin nicht zufrieden, denn ich hab keinen Frieden!
In mir tobt ein Krieg, bin schon lange besiegt.
Ich kann nicht mehr, denn mein Herz ist schwer.
Mir ist so schwer - ich kann nicht mehr!

Er sagt: “Du brauchst keine Katze. Du hast drei Kinder und einen Ehemann!”

Nachtmann · 25.11.2015, 22:30

Schön und traurig geschrieben. Das Ende wirkt abstrus und gibt dem ganzen, durch seine nur dort genannte Erwähnung, auch in Form der Zeilen eine Einsamkeit.

Ilka-Maria · 26.11.2015, 01:26

Das funktioniert nicht. Die Grammatik geht völlig zu Boden und zu Bruch.

Zitat:

Wenn ich rausginge
wenn ich wegliefe
raus vor die Tür - die Straße entlang
ich fände keinen Trost
denn hier wäre nichts was mich hielte
nichts was mir Trost spendete
nichts was mich auffinge

Wenn schon, denn schon ...

DieSilbermöwe · 26.11.2015, 09:14

Einen Ehemann, drei Kinder, Streit, weil sie eine Katze will und er nicht. Hm ....vielleicht hat er Angst, dass die Katze die ganze Liebe abbekommt, denn sich bei drei Kindern und einem Ehemann so einsam zu fühlen, ist schon ein wenig seltsam.

Interessantes Gedicht!

urluberlu · 26.11.2015, 09:26

hallo schwarzfärber

da hast du mit so genannt "einfachen" mitteln ein unglaublich reiches, dichtes und variantenreiches, dennoch kompaktes, stimmiges bild geschaffen.
was alles andere als einfach ist.

"nach wenn kein würde" ist eine stilregel, keine grammatikregel. diese stilregel fällt hier ausser betracht, weil der stil sich dem thema und dem emotionalen ausdruck unterzuordnen hat und nicht umgekehrt.
ich finde keine einzige verletzung von irgendwelcher richtig verstandener grammatik.

die so lakonische wie dramatische wendung am schluss sorgt gleichermaßen für die nötige ironie und distanz wie für eine steigerung der emotionalität.

ich bin beeindruckt vom ganzen produkt.
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01.11.2015, 22:39	#1
schwarzfärber Dabei seit: 11/2015 Beiträge: 7 Meine Gedichte	Du brauchst keine Katze! Wenn ich raus gehen würde wenn ich weglaufen würde raus vor die Tür - raus die Straße entlang ich fände keinen Trost denn hier ist nichts was mich hält nichts was mir Trost spendet nichts was mich auffängt Es würde einfach nichts ändern. Die Straßen so kalt und so leer. Und ich - allein. Die Dunkelheit - so düster. Die Kälte - mich fröstelt. Die Einsamkeit - ich bin allein. Bin immer bei mir - bin immer in mir. Ich komm nicht heraus - ich lass mich nicht aus. Bin nicht zufrieden, denn ich hab keinen Frieden! In mir tobt ein Krieg, bin schon lange besiegt. Ich kann nicht mehr, denn mein Herz ist schwer. Mir ist so schwer - ich kann nicht mehr! Er sagt: “Du brauchst keine Katze. Du hast drei Kinder und einen Ehemann!”

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25.11.2015, 22:30	#2
Nachtmann Dabei seit: 11/2015 Alter: 26 Beiträge: 19 Meine Gedichte	Schön und traurig geschrieben. Das Ende wirkt abstrus und gibt dem ganzen, durch seine nur dort genannte Erwähnung, auch in Form der Zeilen eine Einsamkeit.

26.11.2015, 09:14	#4
DieSilbermöwe Dabei seit: 07/2015 Alter: 61 Beiträge: 6.723 Meine Gedichte Meine Favoriten	Einen Ehemann, drei Kinder, Streit, weil sie eine Katze will und er nicht. Hm ....vielleicht hat er Angst, dass die Katze die ganze Liebe abbekommt, denn sich bei drei Kindern und einem Ehemann so einsam zu fühlen, ist schon ein wenig seltsam. Interessantes Gedicht!

26.11.2015, 09:26	#5
urluberlu R.I.P. Dabei seit: 07/2014 Alter: 73 Beiträge: 2.273 Meine Gedichte	hallo schwarzfärber da hast du mit so genannt "einfachen" mitteln ein unglaublich reiches, dichtes und variantenreiches, dennoch kompaktes, stimmiges bild geschaffen. was alles andere als einfach ist. "nach wenn kein würde" ist eine stilregel, keine grammatikregel. diese stilregel fällt hier ausser betracht, weil der stil sich dem thema und dem emotionalen ausdruck unterzuordnen hat und nicht umgekehrt. ich finde keine einzige verletzung von irgendwelcher richtig verstandener grammatik. die so lakonische wie dramatische wendung am schluss sorgt gleichermaßen für die nötige ironie und distanz wie für eine steigerung der emotionalität. ich bin beeindruckt vom ganzen produkt. url