Hass

[H-erzlos]

Hi,

vielleicht etwas schwer zu verstehen.
Vllt auch von mir falsch überlegt...

Wo Hass eine Tugend ist,
kann Selbstmort keine Sünde sein.

MfG,
H-erzlos

[Ex-Abendstern]

Kommt drauf an, was Du unter "Sünde" verstehst.

Es heißt übrigens "Selbstmord", aber das ist sicherlich nur ein Tippfehler Deinerseits.

LG
Abendstern

[Lycrael]

ich würde es so schreiben:

Wo Hass regiert
kann Mord keine Sünde sein.

falls du es denoch so schreiben möchtest, würde ich es so tun:

Wo Selbsthass eine Tugend ist,
kann Selbstmord keine Sünde sein.

denn hass beziehe ich auf andere, wenn jemand selbstmord begeht hasst er jedoch sich selber, hat also selbsthass. dieser selbsthass kann durch andere hervorgerufen sein, jedoch hasst sich diese person immernoch selber

[H-erzlos]

Hi,

Sünde:
Eine verwerfliche, schlechte Tat die im Jüngsten Gericht Gottes zur
Verurteilung führt.
... so ungefähr.

Nein, ich denke man begeht nicht nur Selbstmord (danke Abendstern),
weil man sich selbst hasst. Ich denke wenn man eine Umgebung erfahren
muss, die so voll Hass ist, dass es den Anschein erweckt, dass Hass eine
wünschenswerte Verhaltensform ist, also eine Tugend, dann kann man
dadurch, denke ich, leicht in den Selbstmord getrieben werden, da man
es in diesem Umfeld nicht aushalten kann und will.
Auch Hass anderer Leute kann mich in den Selbstmord treiben, da ich
vllt mit mir zu frieden bin, aber diesen äußeren Zwang, diesen Hass, nicht
aushalten, ihm nicht standhalten kann.

MfG,
H-erzlos

[Hose]

Spricht mir aus der Seele, die Welt ist so von Hass zerrüttet und die meisten merken das nicht einmal...

[Werther]

H-erzlos, du vergisst den Zwischenschritt.
Gehasst zu werden führt nicht in den Selbstmord, zumindest ist das stark anzuzweifeln. "Was? Du hast mich? Ok, dann bring ich mich halt um." - Warum? Um dem anderen das Leben leichter zu machen?
Ich sehe, dass du aufs Mobbing hinauswillst. Es ist richtig, dass dieses schon viele in den Selbstmord getrieben hat. ABER nicht weil die anderen das so gern hätten, sondern weil das Opfer irgendwann, wenn alle Planken gebrochen sind, anfängt zu glauben: "Vielleicht haben sie ja Recht?!"
Gehasst zu werden vermindert das Selbstwertgefühl. Vielleicht sogar soweit, dass man beginnt, sich selbst zu hassen. Erst dann, wenn man das Leben im eigenen Körper nicht mehr ertragen kann, kommen einem Selbstmordgedanken. (Natürlich gibt es auch andere Wege, die zu solchen führen können - es geht hier aber nur um den Hass anderer auf einen.)
Lycrael hat Recht.

Ferner bin ich nicht der Auffassung, dass Selbstmord eine Sünde ist, selbst dort, wo Hass keine Tugend sei. "Kann denn der arme Junge für seine Verzweiflung mehr, als der Todkranke für seine Krankheit?"
So oder so ähnlich heißt es im Film "Luther", den ich persönlich für einen sehr guten halte. Nur wenige Filme sind mir jemals so nah gegangen.

Tut mir leid, aber dein Aphorismus sagt mir nicht zu.

Gruß, Werther

[Lycrael]

selbstmord ist in sofern eine sünde als das eines der zehn gebote besagt: du sollst nicht töten, für christen ist dies also durchaus eine sünde.
ein weiteres gebot wiederrum besagt: liebe deinen nächsten wie dich selbst. geht man nun von dem satz wo Hass regiert kann Mord keine Sünde sein aus, stimmt dies also, da der hassende kein christ sein kann, so für ihn also mord auch keine sünde ist.

[H-erzlos]

Hi,

ich denke, dass Selbstmord nicht nur auf Eigenhass zurpck zu führen ist.
Es gibt sicher noch eine Reihe von anderen Gründen sich umzubringen.
(Zumindest für Leute die Selbstmord in erwägung ziehen, ich würde mich
nie umbringen.)
Du kannst nicht sagen, dass der Hass erst in Selbsthass übergehen muss!
Es kann meinetwegen oft der Fall sein, was es sicherlich auch ist.
Aber ich denke es ist keine Voraussetzung.

Ein Grdun für Selbstmord wäre doch auch bspw. Verzweiflung oder nicht?
Wenn man nicht mehr weiß wie es weitergehen soll. Wenn man über eine
bestimmte Sache so aufgebracht ist, dass man es einfach nicht aushällt und
sich deshalbe umbringt. Wie bspw. der Junge den seine Freundin verlassen
hat und der ohne sie meint nicht weiterleben zu können. Dort ist doch keine
Spur von Selbsthass oder nicht?
Also können einen doch auch die äußeren Umstände zum Selbstmord führen.

MfG,
H-erzlos

[Werther]

Beachte bitte jene Klammer, die ich einfügte. Sie sollte aussagen, dass die Gründe, die einen in den Suizid treiben können, sehr weitgefächert sind.
Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit mögen auch tragende Gründe sein, das bestreite ich nicht. Aber darum ging es auch nicht. Es ging um Hass und ich habe lediglich aussagen wollen, dass niemand sich umbringt, weil man ihn hasst. Wenn man auf sowas wirklich empfindlich reagiert, würde man doch eher noch die anderen umbringen, denke ich. Es sei denn, man verachtet sich selbst ebenso.
Ich glaube einfach nicht, dass man die Suche nach dem Grund für Selbstmordgedanken auf jene äußeren Einwirkungen beschränken kann. Es gibt, so meine ich, immer auch eine innere Reaktion, eine Entwicklung, eine Dekadenz.
Ich hoffe, du verstehst jetzt besser, wie ich das meinte.

Gruß, Werther

[H-erzlos]

Hi,

klar verstehe ich was du meinst.
Ich bin nur nicht damit einverstanden.

Ich denke, wenn man die äußeren Umstande also so schlimm erachtet,
dass man es einfach nicht ertragen kann, dann, denke ich, führt dies
möglicherweise auch in den Selbstmord.
Und ich empfinde es so, weil ich noch nie Selbstmorgedanken hatte,
weil mich andere Hassen. Ich hatte sie immer, weil ich mit den gegeben
Situation nicht klar kam, oder dacht nicht klar zu kommen.(Was ich aber
doch geschafft habe, schließlich lebe ich ja noch. )

Ich denke, wir haben beide recht.
Das ist meine Meinung, von der werde ich mich auch nicht abbringen lassen.


MfG,
H-erzlos