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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 17.04.2017, 11:22   #1
männlich Berthold
 
Dabei seit: 03/2017
Alter: 59
Beiträge: 20

Standard Frühlingsgedanken

Frühlingsgedanken


Der Winter liegt verbraucht, versiegt sein Born.
Der Triumphator stößt vom Sieg berauscht ins Horn;
in alle Winde stieben Funken seiner Sendung;
beseelt zum Aufbruch mahnend läuten sie doch ein:
das Wachstum und den Tod in der Vollendung;
denn das Gesetz will in der Zeit vollendet sein.


Gesprengt die Ketten vor dem großen Tor,
die Schleusen auf, und wild bricht Kraft hervor;
strebt hin zum Licht, füllt sich mit Farbenglut,
jagt singend lockend durch die weiche Luft,
die tanzt und weht und tollt voll Übermut,
umgarnt die Sonne selbst mit ihrem Duft.


Die steigt zu Träumen, Glück und Sehnen; belebt
das kalte triebhafte Gemüt. Das schwebt
und pulst und girrt und giert um weiche Brüste.
Es trinkt berauscht, verlacht und tönt;
allein kein Funken zündet nebelkalte Lüste --
bis sommerschwer die volle Süße strömt.
Berthold ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.04.2017, 12:23   #2
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Hallo Berthold,

ungewöhnliche Gedanken.

In der ersten Strophe hat der Winter hat einen Born, der Beseelte mahnt, das Wachstum bedeutet Tod und hinter allem steckt der Wille, ein Gesetz pünktlich umzusetzen.

In der zweiten Strophe versucht die Frühlingskraft mit ihrem Duft die Sonne zu verführen.

In der dritten belebt die Sonne Triebe, die dann nach Brüsten gieren, deren Lüste aber noch bis zum Sommer unter Nebel schlafen.


Ziemlich unausgegoren und in sich gegenläufig dieser Frühling, was mir ein Blick aus dem Fenster bestätigt. April eben.

Gern kommentiert.
LG gummibaum
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.04.2017, 12:36   #3
männlich Ex-Ralfchen
abgemeldet
 
Dabei seit: 10/2009
Alter: 77
Beiträge: 17.302

Zitat:
Der Winter liegt verbraucht, versiegt sein Born.
Der Triumphator stößt vom Sieg berauscht ins Horn;

wer ist born und wer ist horn? danke
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.04.2017, 13:54   #4
männlich Berthold
 
Dabei seit: 03/2017
Alter: 59
Beiträge: 20

Hallo gummibaum,

vielen Dank für deinen Kommentar, ich habe mich darüber gefreut.

Zitat:
In der ersten Strophe hat der Winter hat einen Born, der Beseelte mahnt, das Wachstum bedeutet Tod und hinter allem steckt der Wille, ein Gesetz pünktlich umzusetzen.
'Born' ist eine alte Bezeichnung für 'Brunnen', 'Quelle'. Der erste Vers bedeutet also lediglich: Die Kraft des Winters geht zu Ende, versiegt.

Zitat:
der Beseelte mahnt
Genaugenommen mahnt hier kein 'Beseelter' …
Der Triumphator (der Frühling) mahnt beseelt zum Aufbruch, zu Wachstum etc.

gummibaum, es ist spannend zu lesen, welche Bilder, Eindrücke, Widersprüche und Irritationen mein Gedicht erzeugt. Dein Feedback ist mir wichtig und hilfreich. Dankeschön.

LG
Berthold





@Ralfchen:
Zitat:
wer ist born und wer ist horn? danke
Born bedeutet Brunnen, Wasserquelle.
Das Horn ist ein Blechblasinstrument.
Gerne - LG
Berthold ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.04.2017, 16:05   #5
männlich Ex-Ralfchen
abgemeldet
 
Dabei seit: 10/2009
Alter: 77
Beiträge: 17.302

danke - den winter metaphierst du also als jemand der einen brunnen hat...ok...für mich ein wenig schwer...und der frühling hat ein horn in das er triumphig bläst...ok...

mal abgesehen von der idee gar nicht so übel nur die bilder brunnen und horn eröffnen sich mir nicht. der rest ist mir ein wenig zu bombastisch...denn ich will keine beschreibung von den vorgängen am jupiter sondern von hier...
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
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