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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

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Alt 23.10.2022, 17:16   #1
weiblich Inka
 
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Dabei seit: 07/2021
Ort: Odenwald
Alter: 85
Beiträge: 308

Standard Liebe Tante Emma.....

komm doch wieder, breite dich aus,
besorge dir Regale und 'ne Theke.
Liefere von Haus zu Haus,
einfach auch mal um die Ecke.
Fürchte nicht die Konkurrenz,
falls die Preise unterbieten.
Verkaufe vom Sommer bis zum Lenz,
sei es im Norden oder im Süden.
Ständen Menschen bei dir Schlange,
wen würde das denn stör'n?
Viele haben wieder mehr Zeit, lange
und gern könnte man sich zuhör'n.
Nein, es wäre keine Utopie -
man sehnt sich nach dir - wie nie!

(11.2.1996)
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Alt 23.10.2022, 20:11   #2
Ex-Pennywise
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Dabei seit: 12/2020
Beiträge: 599

Moin Inka,

ja das tut man. Allerdings ist das in diesen Zeiten glaube ich nicht mehr machbar. In Zeiten von "Geiz ist geil" ist das schwierig. Und für viele geht es wirklich um jeden Cent. Notgedrungen. Aber ich sehne mich auch hin und wieder nach dem einfachen Kaufmannsladen und den Zeiten vor Amazon. Letzteres meide ich übrigens bewusst. Ich kaufe, wenn es geht in meiner Stadt.

Gruß

Pennywise
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Alt 24.10.2022, 16:08   #3
weiblich Candlebee
 
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Dabei seit: 04/2022
Ort: noch auf diesem Planeten
Beiträge: 860

Liebe Inka,

ich kannte sie auch. Die kleinen Lädchen mit allem Notwendigen. Die Verkäuferin war stets zu einem Plausch bereit. Da kommen Erinnerungen hoch.
Sind leider alle untergegangen und werden nie wieder kommen. Gern gelesen.

Nette Grüße, Candlebee
Candlebee ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.10.2022, 16:45   #4
weiblich Ilka-Maria
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Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.111

Liebe Inka,

ab und zu schwelgen wir in Nostalgie: die "guten", alten Zeiten. Sind sie nicht zuletzt verbunden mit Kinder- und Jugendtagen, als alle Verantwortung noch bei den Erwachsenen lag und wir auf der Straße unbeschwert spielen konnten, weil kaum ein Auto entlangkam? An fast jeder Ecke gab es nicht nur Einzelhandelsläden, sondern auch die Wasserhäuschen mit den Bonbonieren aus Glas. Das Speiseeis gab es noch nicht am Stiel und abgepackt, sondern es wurde vom Eismann per Fahrrad im Kühlkasten zu uns gebracht.

Allerdings waren die Lebensmittel im Verhältnis zum Einkommen teurer als heute, so dass man sich den Braten und die Sahnetorte nur am Sonntag leisten konnte. Arbeiter schufteten nicht nur 48 reguläre Stunden pro Woche, und oft im Akkord, sondern machten Überstunden, um am Konsum teilhaben zu können. Mütter, die der Kinder wegen nicht arbeiten konnten, machten Heimarbeit, oft mit Näharbeiten oder Betreuung der Kinder, deren Mütter arbeiten gehen mussten. Im Tante-Emma-Laden musste man samstags oft bis zu einer halben Stunde warten, bis man an der Reihe war, weil die Inhaber kein Personal bezahlen konnten und alleine bedienen mussten. Da dauerte es eine Weile, bis man mit den einzelnen Läden durch war und die Grundnahrungsmittel, Gemüse und Obst, Wurst und Brot zusammenhatte.

Es war unabdingbar, dass schon in den 50er Jahren in unserer Straße der erste kleine Selbstbedienungsladen von Latscha - Supermarkt konnte man das noch nicht nennen - öffnete und die Kunden ihn gerne in Anspruch nahmen.

Aber niemand muss auf die Einzelhändler verzichten. Selbst in den kleinen Ortschaften finden regelmäßig Wochenmärkte statt, in denen man Produkte aus der Region kaufen und seinen Plausch halten oder zwischendurch einen Kaffee oder ein Glas Wein trinken kann.

Es hat eben alles seine Vor- und Nachteile.

LG
Ilka
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
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Alt 24.10.2022, 17:23   #5
weiblich DieSilbermöwe
 
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Alter: 61
Beiträge: 6.721

Hallo Inka,

dein Gedicht ist von 1996. Das war, als die Tante-Emma-Läden endgültig zum Auslaufmodell wurden.

Zitat:
. Liefere von Haus zu Haus,
einfach auch mal um die Ecke.
Wir hattten früher so einen Tante-Emma-Laden, und mein Vater lieferte freitagabends aus ... danke für ein Stück Erinnerung!

LG DieSilbermöwe
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.10.2022, 17:59   #6
weiblich Inka
 
Benutzerbild von Inka
 
Dabei seit: 07/2021
Ort: Odenwald
Alter: 85
Beiträge: 308

Lieber Pennywise,

liebe Candlebe,

liebe Ilka-Maria,

liebe DieSilbermöwe,

bedanke mich sehr für Eure netten Kommentare. Ist ja klar wie dicke Tinte (sagte meine Mutter immer), dass es eben nicht mehr so ist / wird, wie es einst war, aber dennoch…siehe nachfolgende Links:

https://www.youtube.com/watch?v=J6xpibKst0U
Die neuen Dorfläden - Einkaufen bei "Tante M" | SWR Made in Südwest

Sofern man motorisiert ist, werden sicher weiterhin vorzugsweise die Supermärkte angesteuert. Für ältere Menschen und andere (ohne Auto) gibt es dennoch vereinzelt noch eine Art „Tante Emma“.

https://www.google.com/search?client...id:AQC-l7lCEI4

Es war mir bisher nicht bekannt, dass diese Läden 1996 zum Auslaufmodell wurden. Ich glaube eher, dass mich Udo seinerzeit zu dem Gedicht inspiriert hatte.

https://www.youtube.com/watch?v=4SnqfYrwOmw
Udo Jürgens - Tante Emma (Starparade 16.10.1976) (VOD)

Sehr deutlich erinnere ich mich - es dürfte 1943/44 gewesen sein – dass ich mal ein paar Pfennige besaß, heimlich einen kleinen Laden in unserer Straße aufsuchte, um Bonbons zu kaufen. Ein Süßschnabel war ich schon immer. Oh, wie enttäuscht ging ich aus dem Laden wieder raus. Das Geld hätte sicher gereicht, aber man brauchte dafür Lebensmittelmarken.

Besonders mochte ich die viereckigen gestreiften Bonbons in den großen Gläsern. Solche entdeckte ich tatsächlich wieder im Sommer 1999 in Hamburg in einem kleinen Geschäft und deckte mich natürlich gründlich ein.

Ich bleibe weiterhin nostalgietrunken und träume mich in die Zukunft…....

Liebe Grüße von Inka
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Alt 25.10.2022, 19:51   #7
weiblich Ilka-Maria
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Ort: Arrival City
Beiträge: 31.111

Zitat:
Zitat von Inka Beitrag anzeigen
Besonders mochte ich die viereckigen gestreiften Bonbons in den großen Gläsern.
An diese Bonbons kann ich mich auch erinnern: weiß mit rosa Streifen, und sie hatten einen sanften Schimmer beinahe wie mattes Perlmutt. Witzig war damals, dass Bonbons und Lakritzstäbchen einzeln in kleine, spitze Tüten abgezählt wurden.
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