schuld und sühne

[Peter von Glatz]

schuld und sühne

schuld
fünfeinhalb jahre
in satans graugrünem gewande
gehorsam statt gewissen
ehre statt liebe
mut und tapferkeit
statt sinn und bestimmung
ein knecht des verderbens
dem blei selbst verächtlich

sühne
fünf bittere jahre
in den lumpen der rache
gehorsam reifte zu stacheldraht
hunger und durst die früchte der ehre
mut und tapferkeit
machten elend einsam und krank
du selbst dann verdorben
dem tod doch entronnen

ungesühnt
ein halbes jahr
in satans graugrünem gewande
nächte voll spuk
tage voll reue
wochen monde und jahre
bluten immer aufs neue
wunden offener schuld
und keine erlösung