Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Gedichte-Forum > Liebe, Romantik und Leidenschaft

Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 20.06.2013, 19:01   #1
weiblich Alina
 
Benutzerbild von Alina
 
Dabei seit: 04/2013
Alter: 28
Beiträge: 32

Standard Feilen

Ich sagte, ich wollt' dich vergessen,
doch Wahrheit schlägt ins Gesicht.
Weil Hirn und Herz die Kräfte messen,
stehen wir vorm kleinsten Gericht.

Es hat kein Hand und hat kein Fuß,
doch hat es zu viel Sinn.
Es hing an einem kurzen Gruß
und schwimmt nun so dahin.

Ich wollt' mein Leben mit dir teilen,
Kind, Geld, Hof, Hund und Haus.
Doch weil wir an Kanten feilen,
treten Ecken stärker aus.

Während spitze Ecken schmerzen,
schärfen Kanten von allein,
schneiden ungefragt die Herzen,
machen Liebe schwach und klein.

Werden spitzer, werden härter,
schwächen Feilen Stück für Stück.
Kraftvoll, wie der Ritter Schwerter,
nimmt der Stolz sich nicht zurück.

Ich breche Beine, du reißt Wunden,
wortlos, kraftlos, wehrlos, wertlos.
Angst dreht seine stillen Runden,
setzt sich schwer in meinen Schoß.

Unser wir ist wohl vergangen,
jeder denkt jetzt nur an sich,
doch das innerste Verlangen
bleibt wohl "Pass bloß auf auf dich!"

Ich liege hier und schreib dir Zeilen,
und weiß doch, es kommt niemals an.
Ich denk an unsre schwachen Feilen
und hoff', dass ich vergessen kann.
Alina ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.06.2013, 19:18   #2
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Zitat:
Zitat von Alina Beitrag anzeigen
Ich sagte, ich wollt' dich vergessen,
doch Wahrheit schlägt ins Gesicht.
Weil Hirn und Herz die Kräfte messen,
stehen wir vorm kleinsten Gericht.

Es hat kein Hand und hat kein Fuß,/es hat keine Hand und keinen Fuß - besser wäre: Es hat weder Hand noch Fuß
doch hat es zu viel Sinn.
Es hing an einem kurzen Gruß
und schwimmt nun so dahin.

Ich wollt' mein Leben mit dir teilen,
Kind, Geld, Hof, Hund und Haus.
Doch weil wir an Kanten feilen,
treten Ecken stärker aus.

Während spitze Ecken schmerzen,
schärfen Kanten von allein,
schneiden ungefragt die Herzen,
machen Liebe schwach und klein.

Werden spitzer, werden härter,
schwächen Feilen Stück für Stück.
Kraftvoll, wie der Ritter Schwerter,
nimmt der Stolz sich nicht zurück.

Ich breche Beine, du reißt Wunden,
wortlos, kraftlos, wehrlos, wertlos.
Angst dreht seine stillen Runden,/ihre stillen Runden
setzt sich schwer in meinen Schoß.

Unser wir ist wohl vergangen,
jeder denkt jetzt nur an sich,
doch das innerste Verlangen
bleibt wohl "Pass bloß auf auf dich!"

Ich liege hier und schreib dir Zeilen,
und weiß doch, es kommt niemals an./und weiß: Sie kommen niemals an.
Ich denk an unsre schwachen Feilen
und hoff', dass ich vergessen kann.

Hallo, Alina -

ich habe ein wenig an diesem wehmütigen Gedicht herumgefeilt.
Ansonsten find ich es nicht übel, wenn auch ein wenig in die Länge gezogen.
Demgegenüber steht die feine Doppeldeutigkeit in den Zeilen.

Ich habe mich gerne damit beschäftigt.

Herzlichen Gruß
von
Thing
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.06.2013, 19:22   #3
weiblich Alina
 
Benutzerbild von Alina
 
Dabei seit: 04/2013
Alter: 28
Beiträge: 32

Vielen Dank, das werde ich übernehmen.
Alina ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Feilen




Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.