Zweifel

[ZugZwang]

zweifel

augen und lippen gehen geschlossen richtung mond,
wir gehen entschlossen dahin, wo zweifel wohnt.
dieses du und mein ich sind doch nicht ohne grund;
hebe an, doch was bleibt, ist fad in totem mund.
sehe durch das glas nicht rosarot,
taumel, halt‘ mich bitte fest, alles im lot.
dieser wein macht nicht ehrlich,
nein, er macht mich depressiv.
weiß nicht mehr, was war; ist das alles lüge,
wenn ich fleißig schon das schöne lieben übe?
will nur noch zu mir, doch der holzweg brennt.
der gipfelpfad ist was liebhaber und liebe trennt.
über den berg zu sein bleibt ein wunsch, den der berg manchmal selber träumt.
wer seinen körper nur reibt für die gunst, hat den höhepunkt versäumt.
bist du glücklich und warst du’s gestern auch?
weißt du, dass das fragen mich nur mehr verbraucht?
Und die antwort klebte an meiner zunge,
hast sie im kuss mit leidenschaft verschlungen.
wer schaut in wen hinein und wer starrt?
sind zu lang in dem moment verharrt.
abgrundtief fliegen lernen ist, was wir wollten,
doch newtons apfel den tribut dann zollten,
wenn wir die lilien aus unserem tal rauspflücken,
die wahrheit nur mit rohrschachflecken ausdrücken.
weil ich den sinn meiner worte noch suche,
bleib noch hier bei mir und gib dem zweifel ruhe
in frieden mit mir, aber noch nicht jetzt.
es ist meine art von stille, die dich verletzt.

[ganter]

Hallo ZugZwang,

Dein „Ich“ findets nicht im Wein.

Überm brennenden Holzweg zum Mond.
Dort Antwort suchen – ein verwegenes Unterfangen.

Zweifelhafte Grüße
-ganter-

[ZugZwang]

Hallo ganter,

Verwegenheit und Verzweiflung sind zwei viel vom Zweifel verbundende Phänomene.

LG
ZZ