Erntezeit

[Perry]

Unter drohendem Himmel,
dicht gedrängt im Karree,
warten sie auf die Messer.

Das einst hoffende Grün
schlottert an ihren Leibern,
die Rispen gesenkt im Wind.

Angewurzelt harren sie aus,
bergen in den Achseln
die Früchte ihres Seins.

[Lithiumfluorid]

Klingt nicht schlecht,doch für meinen Geschmack ein bisschen zu künstlich verschleiert..Wenn dies aber in deiner Intention Begründung findet,nehme ich es zurück



Weiter so!

[Dresi]

künstlerisch verschleiert? geht eigentlich.

beim ersten lesen hab ich an eine mittelalterliche szene gedacht, grün gekleidete "robin hoods" rücken an rücken, den feind erwartend - aber dann ist mein blick noch mal auf den titel gefallen und alles hat nen sinn ergeben.

gefällt mir gut. interessanter erzähler.

im grunde hab ich nichts zu meckern - aber weils so viel spaß macht, mach ichs trotzdem kurz *g*:
war das grün einst tatsächlich hoffend? grün und hoffnung, schon klar. aber ich glaube, das ließe sich durch ein den umständen eher entsprechendes adjektiv ersetzen, nicht? oder ist die hoffnung, nicht eines "körperteils" beraubt zu werden, gemeint?

beste grüße,
Dresi

[Jeanny]

Hallo Perry,
von Deiner uns hier näher gebrachten Sichtweise, hab ich ne Ernte
noch nie so richtig betrachtet.
Ich finds interressant, ansprechend und gelungen.
L.G. Jeanny

[Perry]

Hallo Lithiumflorid,
wenn du mit "künstlich verschleiert" eine übertragene Bedeutungsebene meinst, dann gebe ich dir recht.
Ich hatte beim Anblick des erntereifen Maisfeldes das Bild einer auf den Abtransport wartenden Flüchtlingsgruppe vor mir.
Danke fürs "nicht schlecht" und LG
Perry

Hallo Dressi,
dass "Grün und Hoffnung" eine sehr gebräuchliches Bild ist, ist tatsächlich überarbeitungswürdig.
Freut mich, dass dir der Text ansonsten gefallen hat.
Danke und LG
Perry

Hallo Jeanny,
Danke für deine lobende Sicht und LG
Perry