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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 30.09.2018, 16:47   #1
männlich Ex-Lichtsohn
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Beiträge: 1.493

Standard suraki

warum bin ich nur so fremd?
was fehlt mir was andre haben?
was erwartet, wer mich kennt?
wenn er meinen namen nennt?

mir ist kalt auf diesem berg.
unter mir da feiern alle.
wenn ich auf sie runterfalle
bin ich wieder nur der zwerg.

über mir das wunderbar,
dieses gelb dass blendend wacht,
ob am tage, ob zur nacht,
wärmer wird's: ich denke klar.

warum bin ich fehlerhaft?
und die andern so erhaben?
was sie tuen, was sie sagen,
könnte mich nach oben tragen.

was ist nur mit mir passiert?
warum bin ich so geworden?
war es kummer, waren's sorgen,
waren's schläge, tritte, schreie?
hat man meine flügel abrasiert?

und nun find ich nicht zurück,
find nicht liebe, find kein glück.
ach, was bleibt mir noch zu tun?
will nicht sitzen, will nicht ruhn.
will mit diesen federn schlagen,
dass sie mich zur wärme tragen.
nennt mich doch schon vor dem schluß,
- simpel, einfach -
i k a r u s
Ex-Lichtsohn ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.11.2021, 07:52   #2
männlich Anaximandala
 
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Ort: Zu Hause
Beiträge: 1.190

Guten Morgen Lichtsohn,

Wofür steht Suraki?
Ich musste bei deinem Text sofort an einen Spruch von Laotse denken und hab mal versucht ihn in Reime zu bringen, zumindest den passenden Part.

Ganz strahlend scheint der Mensch zu sein,
wie Feiern, Feste, sein Wandeln,
nur ich bin unschlüssig allein,
noch ohne Zeichen mein Handeln.

Ein Kind, das noch nicht lachen kann,
bin heimatlos geboren,
ich bin ein müder Wandersmann,
im Herzen wie die Toren.

Die Menge scheint im Überfluss,
alleine bin verlassen ich,
das Chaos gibt mir stets nen Kuss,
ach Chaos, kann nicht fassen dich.

Die Menschen scheinen alle hell,
allein ich bin so trübe
in Neugier leuchten sie so grell,
in Trauer ich mich übe,

Und stürmisch, ach wie die Meere,
getrieben, einer, der nicht weilt,
mein Geiste, in großer Schwere,
ich falle ständig aus der Zeit.

Der Mensch scheint stets am Tun zu sein,
die Beschäftigung Futter,
doch ich bin anders, bin allein,
wert haltend spendend Mutter.

(nach Laotse - 20 Abseits von der Menge)


Ich glaub der Schluss passt nicht, wobei mir gerade der bei dir richtig gut gefällt.

Vielen lieben Gruß
Anaximandala ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.11.2021, 13:50   #3
männlich Ex-Lichtsohn
abgemeldet
 
Dabei seit: 03/2015
Beiträge: 1.493

hey du

Zitat:
Wofür steht Suraki?
Suraki = Ikarus (von hinten nach vorne geschrieben)

danke für deine zeilen, sie haben mich berührt.

das gedicht hatte ich schon irgendwie vergessen - vielleicht kennst du das aus eigener erfahrung und: ich spür es heute nicht mehr so - seltsam, aber das passiert halt auch

alle liebe
in deinen tag
ein
lichtsohn

PS:
Zitat:
Ein Kind, das noch nicht lachen kann,
bin heimatlos geboren,
ich bin ein müder Wandersmann,
im Herzen wie die Toren.
ist in deiner antwort meine lieblingsstelle - ich würde mich auch freuen wenn du deine zeile einfach frisch und unabhängig einstellst, hier findet man sie ja leider nicht mehr so leicht (ich schon, weil ich sie gerade kopiert habe - hoffe das ist ok)

Ex-Lichtsohn ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.11.2021, 19:26   #4
männlich Anaximandala
 
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Ort: Zu Hause
Beiträge: 1.190

Standard Hey Lichtsohn

Na du,

also jetzt wo ich es lese ist es eigentlich ganz schlüssig, dass es Ikarus rückwärts ist^^

Ja klar, ich kenne beides ganz gut, dass Texte etwas in vergessenheit gwraten und auch, dass ich es nicht mehr so spüre

Ich freu mich, dass dir die Antwort gefällt und ich muss sagen, diese Stelle gefällt mir auch am besten
und es stört mich absolut garnicht, dass du den Text gespeichert hast

Ich stelle es auch direkt mal online

Viele liebe Grüße an dich, ich hoffe es geht dir gut
Anaximandala ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.11.2021, 15:12   #5
männlich Ex-Lichtsohn
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Beiträge: 1.493

Zitat:
dass ich es nicht mehr so spüre
trifft des Pudels Kern, des Hahnes Schopf - wie auch immer:

es stammt aus einer "anderen Welt", keinem Ort jenseits der Erde sondern einer Welt die nur aus Stimmen, Tönen und Lauten bestand, einer Welt in der Vertrautheit "erfühlt" war, ich sie aber aus keinem Gesicht ablesen konnte, aus einer Welt in der es keine Farben gab, obwohl ich die eigentlich ja schon aus der "noch weiter davor liegenden Welt" kannte und ab und an sogar versucht habe diesen Farben Gefühle zuzuordnen, weil halt nur das möglich war.

Farben sind damals etwas Fremdes, Unvertrautes geworden, vielleicht fühlt man das auch wenn im Winter die Farben ein wenig gedämpfter werden, weniger werden, als "normaler Mensch"

ich hab mich sehr über deinen Besuch gefreut
und über deine Zeilen
Ex-Lichtsohn ist offline   Mit Zitat antworten
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