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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

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Alt 15.09.2013, 21:56   #1
männlich Ex-DrKarg
Gast
 
Dabei seit: 01/2012
Alter: 76
Beiträge: 3.139

Standard Mann sein

Mann sein.

©Hans Hartmut Karg
2013

„Sei ein Mann“,
So riet man früher jedem Knaben,
Damit Soldat er werden kann
Und der Diktator ihn voll haben.

Die jungen Männer lernten so das Kämpfen
In Zeiten der Jahrhundertkriege.
Den Heldenmut sollte der Tod nicht dämpfen,
Des Knaben Herz strebte zum Siege.

Da lob´ ich mir die heut ‘gen Männer,
Die liebevoll Kinder betreuen,
Mit ihnen Schlittenfahren gehn im Jänner
Und sich vor keiner Küchenarbeit scheuen.

Das Heldentum wird so privat und männlich,
Kein kollektives Opfern kann das toppen.
So wird der Mann der Frau ein wenig ähnlich
Und er kann Diktatoren damit endlich foppen.

*
Ex-DrKarg ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.09.2013, 17:04   #2
weiblich Tonika
 
Benutzerbild von Tonika
 
Dabei seit: 08/2013
Beiträge: 12

Die Rolle eines Menschen in der Gesellschaft (egal ob Mann oder Frau) ist bestimmt ein Thema, das jeden auf die ein oder andere Weise beschäftigt.
In den letzten Jahrzehnten hat sich da auf jeden Fall einiges getan (und hierbei schöpfe ich aus meinem eigenen, überaus großen und langjährig aufgehäuften Erfahrungsschatz. Nicht.).
Sich dann selbst in die Rolle einzufinden, die einem zugedacht wird und sich dann auch wohl zu fühlen - oder anders: die Rolle zu finden, in der man sich wohlfühlt obwohl einem eine andere Rolle "bestimmt" ist, ist dann schon mal eine ganz schöne Herausforderung.
Über das ganze Thema Geschlechterrollen gibt es ja Massen von Diskussionen.
Ich finde gut, dass in dem Gedicht auch noch die Rolle von Politik und der Gesellschaft miteinbezogen wird.

Wie gesagt, ein Thema mit dem man sich einige Zeit beschäftigen könnte.

LG Tonika
Tonika ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.09.2013, 20:15   #3
männlich Ex-DrKarg
Gast
 
Dabei seit: 01/2012
Alter: 76
Beiträge: 3.139

Standard Re: Mann sein

Liebe Tonika,
danke für den ausfrührlichen und feinsinnigen Kommentar!
Mir kam es darauf an, die Verwerfungen in und mit der Rollenfindung zu erkennen, denn "Mann sein" ist ja nichts Selbstverständliches....
Herzliche Grüße R. R. Karg
Ex-DrKarg ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.09.2013, 20:22   #4
weiblich Ex karinfluche
abgemeldet
 
Dabei seit: 09/2013
Beiträge: 36

Ich schließe mich im Großen und Ganzen den Gedanken von Tonika an.
Es ist ein immer wieder diskutables Thema.
Spontan fällt mir dazu auch noch Grönemeyer ein: "Wann ist der Mann ein Mann?"
L.G. Karin
Ex karinfluche ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.09.2013, 14:30   #5
männlich Ex-DrKarg
Gast
 
Dabei seit: 01/2012
Alter: 76
Beiträge: 3.139

Standard Re: Mann sein

Liebe Karin,
ja, tatsächlich: "Wann ist ein Mann ein Mann?"
Da spielt sicher auch das persönliche Selbstkonzept und das augenblicklich gesellschaftlich anerkannte Fremdkonzept eine entscheidende Rolle. Ich freue mich als Mann, dass man sich heute nicht mehr in einer Heldenrolle beweisen muss, sondern auch dann Mann sein darf, wenn man im Privaten hilfreich wirkt...
Herzliche Grüße R. R. Karg
Ex-DrKarg ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.09.2013, 18:08   #6
weiblich Ex karinfluche
abgemeldet
 
Dabei seit: 09/2013
Beiträge: 36

Lieber Herr Karg,

danke für die nochmalige Rückmeldung zu diesem interessanten Thema. Natürlich und auch Gott sei Dank ist unsere Gesellschaft soweit fortgeschritten, dass der Mann nicht mehr die ihm von alters her anerzogene Einstellung immer erneut beweisen muss, ein Mann ist nur dann ein Mann, wenn er "kämpferisch" im weitesten Sinne wirkt und sich betätigt. Ich erinnere mich von früher an Worte wie "Ein Junge weint doch nicht" oder "Ein Indianer kennt keinen Schmerz."
Das ist überlebt, ein Mann darf ruhig auch seine weiche Seite haben und auch zeigen!

Freundliche Grüße von Karin
Ex karinfluche ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.10.2013, 17:04   #7
männlich Ex-DrKarg
Gast
 
Dabei seit: 01/2012
Alter: 76
Beiträge: 3.139

Standard Re: Mann sein

Liebe Karin,
tatsächlich haben die meisten Männer selbst ihre Seinsbilder gewaltig verändert, ohne dass dies immer (gern) wahrgenommen wurde. Die weiche Seite des Mannes ist eigentlich seine starke geworden...
Herzliche Grüe R. R. Karg
Ex-DrKarg ist offline   Mit Zitat antworten
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