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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 13.09.2016, 23:37   #1
männlich Neuer Neuling
 
Dabei seit: 09/2016
Alter: 26
Beiträge: 8

Standard Vulkan

Sanfter Blick im ruhigen Land,
Wärme in der Luft und Leben,
Schwarzer Rauch steigt steif empor,
Hitze schürft die Erde tief.

Narben spenden dunkles Licht,
Feuerspeiend, donnernd grell,
Klüfte streuen Finsternis,
Gestein tilgt die letzte Pflicht.
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Alt 25.09.2016, 22:22   #2
männlich Heinz
 
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Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879

Hallo, Neuer Neuling
Deine EMail ist angekommen, aber ich werde es heute nicht mehr schaffen, mir Deine Gedichte vorzunehmen. Bei dem längeren Gedicht sind mir erstmal ein Haufen Apostrophe aufgefallen, die Du samz und sonders tilgen solltest - sie sind alle überflüssig.
Beim "Vulkan" - aber das ist nur ein erster Eindruck - stört mich das Wort "steif" für die Rauchsäule, "steil" würde besser passen, optimal wäre es aber auch nicht. Ich komme morgen/übermorgen auf Deine Gedichte zurück.
Gruß,
Heinz
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Alt 26.09.2016, 20:44   #3
männlich Neuer Neuling
 
Dabei seit: 09/2016
Alter: 26
Beiträge: 8

Vielen Dank für Deine Antwort, ich freue mich auf weitere!
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Alt 29.09.2016, 20:26   #4
männlich Heinz
 
Benutzerbild von Heinz
 
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879

Hallo, Neuer Neuling

versprochen ist versprochen, hier also ein paar Gedanken zu Deinem "Vulkan":
Das Gedicht beginnt mit dem Titel - was fällt mir bei "Vulkan" ein? Oder besser - wie vermittelst Du ein Empfinden ohne reportagehafte Beschreibung?
Welche Assoziationen verbindest Du, wenn Du Dir einen Vulkan vord geistige Auge rufst? Ein kegelförmiger Berg, aus dessen Krater schwarzer Rauch aufsteigt, später Flammen schießen, Lava an den Hängen zäh hinab fließt?
Ist ein Vulkan für nahebei wohnende Menschen etwas Bedrohliches, schlimmstenfalls alles Lebende Vernichtendes? Etwas Gewaltiges, Beeindruckendes, Donnerndes, alles unter sich Begrabendes?
Darüber solltest Du zuerst nachdenken. Wenn meine oben genannten Assoziationen (Gedankenverbindungen) in etwa übereinstimmen oder Dir noch weitere einfallen, dann lies mal Deine erste Strophe und überleg mal, was jemand anderes empfindet: Da geht es los mit "sanften Blick", "ruhiges Land" - wird da irgendjemand auf Vulkan eingestimmt?
(Ich verstehe natürlich, was Du evtl. beabsichtigst: Zwei Verse Idylle und - dann geht es los). Für mich ist bemerkenswert, dass in der ganzen ersten Strophe die "hellen" Vokale überwiegen. Selbst der dritte Vers: a-e-au- ei-ei-e. Das stimmt heiter.
Bedrohlich müsste m.E. dunkler, grollender, brodelnd klingen.
Zum Ausdruck: Rauch steigt steil... das halte ich für eine falsche Beschreibung. Ein Weg ist steil und mühsam; Dunkler Rauch quillt (quoll) - hier würde ich die Vergangenheitsform wegen des "o" in quoll vorziehen.
"Hitze schürft die Erde tief" - was ist das? Die Hitze steigt mit dem drängenden Magma aus den Tiefen nach oben. (Wobei:Magma heißt das Zeug, solange es noch in der Erde ist, beim Vulkanausbruch heißt es dann Lava.
"dunkles Licht" ist ja ein bisschen Widerspruch in sich. Mit den "Narben" (wieder ein heller Vokal) meinst Du wahrscheinlich die aufbrechenden Risse, aus denen die Lava quillt. Narben sind es ja eigentlich erst, wenn das ganze "Schauspiel" vorüber ist, die Lava erkaltet.
Dass es in den Klüften manchmal finster wie in einem Bärenarsch ist, das ist schon richtig; aber wieso "streuen" sie Finsternis?
"Gestein tilgt die letzte Pflicht" - ?
Erfüllt ein Vulkan irgendeine Pflicht?

Du siehst, lieber Neuer Neuling, man kann ein Gedicht in der Luft zerreißen. Das ist aber nicht meine Absicht. Ich möchte Dich zum Nachdenken anregen und hoffe, Dich nicht entmutigt zu haben.

Liebe Grüße,
Heinz

Geändert von Heinz (29.09.2016 um 23:05 Uhr)
Heinz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.09.2016, 22:30   #5
männlich Neuer Neuling
 
Dabei seit: 09/2016
Alter: 26
Beiträge: 8

Man könnte beabsichtigen den Vulkan als einfaches, großartiges Naturspektakel ohne weitere Hintergründe zu deuten oder, wie in meinem Fall, als personifiziertes Tod, welcher seine Pflicht erfüllt, wie in der letzten Strophe. Das liest sich etwas schwer heraus, doch eine Interpretationen können niemals absolut falsch sein. Ich danke Dir für Deine ausführliche Analyse und würde mich über weitere freuen, auch von anderen Personen, welche nicht zu urteilen abgeneigt sind. Jede Kritik hilft mir, meine Fähigkeiten ein Stück weit verbessern. Ich wäre interessiert, was Du über's "Träumen" denkst

herzlichen Dank an Dich Heinz.
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