Das Foto an der Wand

[cute_fighter]

Nebelfetzen verschleierten den Flug der Zugvögel am Horizont, während eine junge Frau mit sorgenvollem Gesicht aus dem Fenster blickte. Gardinen säumten ihre dunklen Haare und ließen das Zimmer hinter ihr leer und unbewohnt wirken.
Die hellen Autoscheinwerfer eines dunklen Volvos durchbrachen unter ihr auf der Straße den Schleier, den die Nacht hinterlassen hatte und näherten sich dem freien Parkplatz schräg vor der Haustür des großen Wohnblockes. Wie jeden Morgen.
Leise Regentropfen begannen durch die blassen Nebelgewänder zu dringen und rissen diese immer weiter auseinander. Der Mann, der aus dem Wagen stieg bemerkte kaum die Tropfen, die auf seine Glatze hinunter prasselten. Er schloss in aller Seelenruhe die Haustür auf und betrat das Treppenhaus. Trat aus dem Sichtwinkel der Frau, die immer noch aus dem Fenster im dritten Stock schaute. Er würde nun in seinem Briefkasten nachsehen, ob er Post bekommen hätte und leicht verärgert feststellen, dass dem nicht so war. Anschließend würde er die Treppe bis in den ersten Stock hochgehen und dann seine Wohnung betreten. Seine Katze füttern und warten, bis er wieder zur Arbeit gehen musste. Er würde keinen Gedanken an sie verschwenden.
Die Augen der Frau lösten sich von dem Auto, das der Regen von einer leichten Staubschicht der Großstadt befreite, und wanderten wieder über die anliegenden Häuser und Straßen. Der Regen ließ nicht nach, er wurde langsam heftiger. Seltsam. Es hatte lange nicht mehr so geregnet und das, obwohl der nebelverhangene Morgen auf einen schönen Tag hatte hoffen lassen.
Langsam wandte die Frau ihren Blick von der Außenwelt ab. Die nächsten Stunden würde sich draußen kaum etwas regen. Das Wasser würde selbst die Katzen von ihren Streifzügen abhalten und die meisten Menschen würden nun erst aufstehen, frühstücken oder sie schliefen immer noch.
Sie sollte mal wieder aufräumen, dachte die Frau mit einem Blick auf die bereits leicht verstaubende Umgebung des Zimmers. Auf einem Sims über dem Kamin standen ein paar Bilderrahmen mit lächelnden Personen und eine Dose mit Kleingeld. Daneben an der Wand hing ebenfalls ein Foto. Einsam zwischen Kopien von bekannten Kunstwerken. Auf dem Bild war derselbe Mann zu sehen, der vor wenigen Minuten das Gebäude betreten hatte.
Es klingelte.
Die Frau zuckte aufgebracht und erschrocken zusammen.
Als sie die Tür öffnete, glaubte sie, aus versehen auf das Photo mit dem Mann geblickt zu haben und sich den Türrahmen nur einzubilden. Dasselbe strahlende Lächeln, das sie schon so lange nicht mehr gesehen hatte, zierte sein Gesicht.
„Wir haben Post.“
Die Frau sah ihn überrascht an und fragte, ohne den Sinn der Worte wirklich verstanden zu haben:
„Post?“
„Ja, von unserer Tochter.“

[Roan Eck]

hey
mich wundert es, dass auch dieses werk unbeantwortet war. Naja egal. Ich mag schon allein den Einstieg:

"Nebelfetzen verschleierten den Flug der Zugvögel am Horizont, während eine junge Frau mit sorgenvollem Gesicht aus dem Fenster blickte. Gardinen säumten ihre dunklen Haare und ließen das Zimmer hinter ihr leer und unbewohnt wirken."

Ich finde ihn gut gelungen udn sehr gut vorstellbar, wie das meiste wa sich bisher gelesen ahbe.
Das einzige Manko: ich wusste irgendwie, dass der Mann nach obenkommt. Irgendwie wusste ich es einfach.
Irgendwie wurde zwar schön Spannung aufgebaut.
Wie ich schon gesgat habe es gefällt mir sehr gut. Ich werde mal weiter schauen vllt finde ich noch mehr, das mir gefällt.
gruß roan

[cute_fighter]

Hi Roan.

hmm...ich erinnere mich. Du hast ja ganz schön in meinen Geschichten rumgekramt

Habe es nochmal gelesen... und irgendwie hast du recht, man weiß, dass er hochkommt. Soweit ich mich erinnere hatte ich das beim schreiben gar nicht geplant...

Danke jedenfalls =)

Grüße.

[Roan Eck]

bitte bitte gern geschehen