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Alt 08.08.2010, 19:03   #1
weiblich line-alone
 
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Standard Flucht ins Ungewisse

Der Name Flucht ins Ungewisse ist noch nicht sicher =)

Kurz beschreibung:
Der Junge Cael muss alles hinter sich lassen. Seine Familie, sein Zuhause und seine Stadt, denn er wird bald 16. Alle Jungen mit 16 Jahren müssen nämlich in den Krieg ziehen und davor will sich Cael und sein Freund Ramon schützen. Doch die Reise ins ungewisse fängt mit einem Geheimnis an, als die beiden Jungen in Laaske auf einen Magier treffen.
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Alt 08.08.2010, 19:05   #2
weiblich line-alone
 
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Standard Kapitel 1 GEGEN MARIONETTEN DES KÖNIGS!

Gegen Marionetten des Königs!
(sorry wegen der Rechtschreibfehler!)
Der Junge schlich von einer Hausecke zur anderen. Es war dunkel, nur der Mond warf einen leichten Schein an die alten Häuser. Immer darauf bedacht niemanden zu wecken kam er seinem Ziel näher. Sein Ziel war eine der zwei Bäckereien in der Stadt. Er hatte diese von beiden gewählt, da sie weiter außen lag, fast neben denn Stadtmauern. Er hoffte, dass man dort weniger Wache schob. Die Bäckerei war für ihre leckeren Backwahren bekannt, doch seine Familie hatte noch nie dort eingekauft. Die Backwaren waren einfach zu teuer, für die Schmied-Familie. Es war ein wunder, wenn sie überhaupt etwas kaufen konnten, den das Geschäft lief schon lange nicht mehr so gut. Die einzigen Aufträge die sie bekamen waren die vom König. Schon seit Wochen fertigte sein Vater nur noch Waffen an. Von Langschwertern zu Dolchen, über Rüstungen und Schilder. Jeder wusste bescheid. Der Krieg stand vor der Tür! Die einfachsten Zeichen deutete das schon an. Neben den Massenbestellungen an Waffen, wurden junge Männer einbezogen. Erst gestern standen zwei Soldaten bei den Nachbarn vor der Tür. Sie haben seinen Freund Armin abgeholt. Armin, den er schon so lange kannte. Es würde nicht mehr lange dauern, bis die Soldaten auch vor seiner Tür standen und er fürchtete schon seinem 16 Geburtstag. Armin war schon 16 Jahre. Der Junge schlich sich geduckt an eines der Fenster und spickte vorsichtig durch die Scheibe. Die Bäckerei war düster und doch konnte er die vielen Backwaren auf der Theke sehen. Brötchen, Brote, Kuchen… Dem Jungen lief das Wasser im Mund zusammen. Er hatte schon seit drei Tagen nichts mehr zu essen bekommen und sich jetzt entschlossen sich welches zu besorgen. Er schaute suchend um sich und erblickte dann etwas Brauchbares. Ein scharfkantiger, großer Stein lag am Rand der Straße. Es gibt wohl keine andere Möglichkeit hinein zu kommen. Entweder ich nutze die Change oder ich hunger und sterb, dachte er entschlossen. Er griff den Stein und schlug damit auf die Scheibe. Mit lautem scheppern vielen die Scherben zu Boden. Aufmerksam blickte der junge sich um. Erleichtet stellte er fest, das ihn niemand bemerkt hatte. Vorsichtig griff er durch das Loch in der Scheibe und drückte den Henkel um. Das Fenster sprang auf und beim rausziehen der Hand zog er sich einen schnitt zu.
>>Verdammt<< fluchte er, als das Blut an seinem Arme herunter floss. Er hielt sich die Blutende stelle mit der Hand, um den Blutfluss zu stoppen, doch es war vergebens, es quoll immer mehr Blut aus dem schnitt. Er suchte in seinen Taschen und fand es. Sein Taschentuch, ein Stück Stoff, das man alle zwei Wochen wäscht und immer wieder benutzen konnte. Er band sich das Tuch, mit der Hilfe von seinen Zähnen, um den Arm, um zu verhindern, das er Blutigen spuren hinterließ. Dann widmete er sich wieder seinem vorhaben und sprang geschickt durch das Fenster. Leise wie eine Katze bewegte er sich durch die Bäckerei und stopfte alles was er finden konnte in seine Tasche. Als er fertig war, hatte er zwei Leiber Brot, dreizehn Brötchen und drei Brezeln in der Tasche. Er wollte sich gerade wieder nach draußen begeben, da erblickte er die Torte. Sie war mit dicker Sahne geschmückt und stand in der hinteren Ecke des Raumes. Das Wasser lief ihm im Mund zusammen, als er langsam zur Torte schritt. Mit dem Messer, das er auf einem Schrank fand, schnitt er sich ein großes stück ab. Doch als er das Messer wieder zurück legen wollte, war er unvorsichtig. Er verfehlte das Regal und das Messer viel zum Boden. Mit lautem klirren traf es auf die Holzdielen und kam zum liegen. Oben ertönten stimmen und schritte drangen durch das Holz. Sie sind wach, dachte der Knabe und ihm rutschte das Herz in die Hose, ich muss hier raus! Mit zwei Sätzen war er Zum Fenster gerannt. Er blickte noch mal zurück und sah wie der Bäcker langsam die Stufen runter kam. Der Junge stieg aufs Fensterbrett und erreichte kurz darauf den Boden. Ohne zurückzusehen, rannte er die Straße hoch.
Von hinten klang die wütende Stimme des Bäckers. >>Wachen, Hilfe. Ich werde bestohlen. Ein Dieb! << Der Junge zwang sich noch schneller zu laufen, doch er spüre schon wie seine Lunge streikte und seine Glieder schmerzten. Aus angst schaute er nicht zurück, doch schon bald hörte er Hufen. Er wusste was und wer ihn verfolgte, doch er blickte sich nicht um. Er blieb nicht stehen, rannte immer weiter. Das Geräusch der Pferdehufe wurde immer lauter. Mit pfeifender Lunge versuchte er zu entkommen, doch da packte ihn eine Hand am Kragen. Wie man ein Karnickel hebt, riss man ihn an seinen Klamotten zu Boden. Erschrocken hob er den Kopf und blickte dem Wachen in die Augen. Dieser schaute herablassen zu ihm runter, begab sich vom Pferd und lief langsam auf ihn zu. Der Junge blickte an ihm hoch. Die Wache trug eine Rüstung, auf dem Helm leuchtete das Goldene Wappen des Königs. Der Knabe hatte es schon so oft gesehen, es war eine Flamme, die in der Mitte den Buchstaben >K<, das für das Königreich Krai stand, aufwies. Durch den kleinen Schlitz im Helm konnten die Wachen hindurchsehen, doch es war zu dunkel um seine Augen zu sehen. Die Wache sah aus wie jede andere Wache. Für den Jungen waren sie alle gleich. Er machte keinen unterschied. Sie waren alle Marionetten des Königs. Geschaffen um seine Ziele zu verfolgen. Wenn sie nichts mehr nutzen, würden sie halt weggeworfen. Egal ob sie Familie hatten oder einen Hof, der König machte keinen Anstalten. Wenn eine Wache starb, wurde sie halt ersetzt. Der Knabe hatte auch seien Freund Armin schon zu ihnen gezählt und er wusste, dass auch er bald zu einer dieser ausgenutzten Marionetten werden würde. Die Wache vor ihm hob den Arm und schlug den Jungen ins Gesicht. Sein Kopf flog mit einer Wucht nach hinten und ihm traten tränen in die Augen. Es schmerzte. Seine Wange glühte von dem schmerz, doch der Junge ließ sich nichts anmerken. Er biss die Zähne zusammen und schaute den Wachen in die Augen. Dieser griff jetzt nach seinem Handgelenk und zerrte ihn die Straße entlang.
Der Knabe hatte nicht vor sich einkerkern zu lassen und so schrie er. >>Lasst mich los, ihr Ungetüm! Nehmt eure dreckigen Hände von mir weg<< Der Wache ließ nicht locker.
>>Sei still, du wachst noch jemanden auf, wenn du deine Klappe nicht hältst. Knaben wie dir sollte man für das Vergehen die Hand abhacken. Du Dieb! << zischte die Wache, während er den Jungen weiter hinter sich her zog. Dieser stemmte seine ganze Kraft gegen den >Entführer<. Er drückte seine Hacken in den Boden und leistete jeglichen wiederstand.
>>Ich hatte doch hunger, bitte lasst mich gehen<< flehte er jetzt.
>>Hunger ist keine Rechtfertigung für Diebstahl! << sagte die
Wache streng. Er zog mit der einen Hand den Jungen, mit der anderen führte
er seinen schwarzen Hengst. Dem Jungen wurde es Bange, er kämpfte mit aller
kraft gegen den Wachen, kam jedoch nicht gegen ihn an. So sehr er auch an seiner
Hand zerrte, er bekam sie nicht frei. Ihm traten die tränen in die Augen.
Was soll ich nur machen? Lieber würde ich sterben als die Strafen
durchstehen zu müssen, die jetzt auf mich zukamen! Er ist einfach zu stark,
heulte der Knabe im inneren. Die Wache lief immer weiter und achtete nicht auf
den Jungen, der sich mit aller kraft wehrte und schrie. Hier und da gingen
Lichter an. Menschen schauten aus den Fenstern der Häuser, schüttelten
den Kopf und legten sich wieder schlafen. Dem Jungen war klar, das niemand
dieser Menschen ihm helfen würde, dazu hatten sie viel zu viel Angst, vor
dem König. Doch der Junge hielt sich verzweifelt an seiner Hoffnung fest.
>>Was hat das zu bedeuten, Wache? << fragte eine junge Stimme
plötzlich. Der Knabe hob den Kopf und erblickte einen Mann auf einem Pferd.
Das Pferd war weiß und hob sich von der Dunkelheit ab. Auf ihm saß
Luzian, der Prinz.
>>Eure Hoheit<< die Wache neigte seinen Kopf und deutete dem
Jungen dies auch zu tun. Der Knabe tat es ihm nach.
>>Sprecht, was tust du mit dem Jungen<< fragte Luzian. Der Knabe
hob den Blick und musterte den Prinzen. Er trug ein hübsch verziertes Wams,
eine dünne Hose und schwarze Stiefel. Das Wams war dunkelgrün und
passte schön zu seinen dunklen Locken, die sein Gesicht umrahmten. Auf
seinem Kopf saß ein sonderbarer Hut, aus dem eine weiße Feder ragte.
Der Prinz stieg von seinem Ross und stellte sich neben es. Seine Hand fuhr
langsam über das gepflegte, weiße Fell des Schimmels, dabei
ließ er den Wachen nicht aus den Augen.
>>Euer Gnaden, dieser Knabe hier ist ein Dieb! Er hat dem Bäcker am
ende der Straße viele Backwahren gestohlen. Ich habe ihn erwischt und
werde ihn zur Rechenschaft ziehen<< stammelte die Wache etwas unbeholfen.
Luzian nickte und wies dem Wachen er soll ruhig sein. Dann wendete er sich dem
Jungen zu. Sein Blick schweifte an ihm runter.
>>Knabe, was hast du dazu zu sagen. Lüge mich nicht an<<
sprach der Prinz ernst. Der Knabe nickte ehrfürchtig.
>>Ich möchte nicht lügen, aber es war notwendig. Schon seit
drei Tagen habe ich nichts mehr gegessen und mich plagt der Hunger. Durch die
Scheibe sah ich dann das Gebäck und konnte nicht anders. Es war falsch,
aber ich bereue es nicht<< sprach der Junge. Er hielt dem Blick Luzians
stand.
>>Ich verstehe deine Not, Junge. Und doch ist es falsch zu stehlen, das
solltest du gelernt bekommen haben. Doch was machen wir nun mit dir? <<
Luzian rieb sich nachdenklich das Kinn, da begann die Wache wieder zu
sprechen. >>Ich könnte ihn auspeitschen, Herr. Er würde sich nie
wieder trauen irgendwas Verbotenes zu verrichten<<
Luzian blickte die Wache böse an. >>Hab ich dir das Wort erteilt?
Sei still. Du hast ja weniger Hirn als ein Regenwurm, wie du sprichst. Seht dir
den Knaben an. Seine verschlissene Kleidung und sein Hunger, zeugen schon von
seinem Leid und du willst ihn auspeitschen? Hast du kein Mitgefühl! Nicht
jeder bekommt jeden Abend sein Essen, wie du oder ich selber. Du bist eine
Schande für eine Wache! <<
Die Wache senkte den Blick. >>Ihr habt recht<<
Jetzt wandte der Prinz sich wieder dem Jungen zu. Seine Augenbrauen zuckten,
als er zu einem Entschluss gelangte. >>Knabe, ich hoffe du bist dir im
Klaren was für ein Glück du hattest. Wäre ich nicht hier,
hättest du schwere Quallen erleiden müssen. Doch jetzt weiß ich
was ich mit dir tu, Junge. Nehm das Gestohlene Gebäck mit nach Hause,
jedoch wirst du die Schulden begleichen. Du wirst dem Bäcker helfen und das
Gebäck abarbeiten, auch die Schulden, durch die zerstörte
Fensterscheibe, wirst du begleichen. Ich erwarte, dass du diese Pflichten
erfüllst. Nun, sag mir nur noch eines. Deinen Namen<<
Der Junge schluckte, sein Vater hatte ihm gesagt, er solle seinen Namen
hüten und nicht jedem anvertrauen. Doch der Prinz war ja nicht jeder!
>>Mein Name lautet Cael<< flüsterte der Knabe.
Luzians Augen weiteten sich. >>Du trägst einen starken Namen,
Cael<< raunte der Prinz. Cael nickte. Das hatte er schon oft gehört. Cael war der Name des ersten Königs von Krai. Er soll ein guter Mann gewesen sein, doch das interessierte den Knaben nicht. Es ärgerte ihn, dass jeder ihn auf seinen Namen ansprach. Luzian ging um sein Pferd herum und stieg auf.
>>Geht nun beide. Wache verrichte deine Schicht und Cael, geh nach Hause. Esse dich satt<< sagte Luzian, dann gab er dem Pferd die Sporen und galoppierte davon.
Als er weit genug weg war, wollte der Knabe gerade verschwinden, als die Stimme der Wache noch mal erklang. >>Mach dich nur vom Acker, du alter verdreckter Straßenköter. Pass auf, wenn ich dir nochmals begegnen sollte, wirst du nicht so glimpflich davon kommen. Gehen nur. Geh<< knurrte die Wache. Cael rannte die Straße entlang. Er fühlte sich Frei. Gerade so einer Wache durchgegangen zu sein fühlte sich gut ein. Seine Beine trugen ihn schnell über die sandigen Straßen und vom weiten erblickte er die alte Schmiede. Die Schmiede war Komplet aus Holz gebaut. Es war ein kleines Haus, mit wenigen Zimmern. Der vorbau des Hauses war die eigentliche Schmiede und zum Schutz vor Dieben immer mit dicken Schlösser verriegelt. Von weitem sah er, obwohl es so dunkel war, das offene Fenster im zweiten Stock – im Speicher. Der Speicher war sein Reich – sein Schlaff platz. Durch das offene Fenster, hatte Cael sich vorhin herausgeschlichen. Als er am Haus ankam, hangelte er sich an den Blmen-Gitter hoch, die noch nie mit Pflanzen überwachsen waren. Die Gitter waren die Idee der Mutter des Jungen gewesen. Sie war schon lange nicht mehr da. Sie war tot. Sein Vater hatte sie jedoch noch nicht abgerissen oder gar bepflanzt. Das wollte er nicht, er brachte es nicht übers Herz. Cael stieg über das Dach zum Fenster, schlüpfte durch die Öffnung und trat auf die breiten Dielen. Sein Zimmer war einfach. Ein großer Heuhaufen bildete sein Bett. An der höchsten Wand, stand ein Regal, welches jedoch fast ganz leer war. Bis auf wenige Bücher, die noch aus seiner Kindheit stammten, war da nur eine geschnitzte Statur, die irgendein verschlungenes Muster darstellte. In einer Ecke Stand eine Porzellan-Schüssel, die seine Toilette darstellte, doch er benutzte sie nicht oft und gerne. Cael ließ sich erschöpft auf das Bett fallen. Er wollte schlafen, doch der süße Geruch der Backwaren lag in der Luft und so zündete er die Öllampe an. Er griff in die Tasche und holte ein Brötchen heraus. Der herzhafte Geschmack der Backware verteilte sich in seinem Mund. Ich könnte den ganzen Sack leer essen, dachte Cael entzückt. Er schlang das Brötchen in sich rein und legte sich dann schlafen.

Das Geräusch von Metall auf Metall, wachte ihn auf. Die Sonne schien sanft in den Raum. Cael stellte seine Beine auf den Boden und streckte sich. Er war immer noch leicht beflügelt, als er langsam die Leiter ins Ess-zimmer runter stieg. Er hatte die Tasche in seiner rechten Hand, mit der anderen hielt er sich an dem massiven holz der Leiter fest. Barfuß lief er über den Steinboden, der unten verlegt war. Das Ess-Zimmer war gleichzeitig die Küche. Ein massiver Holztisch stand in der Mitte. Um ihn waren sechs Stühle verteilt, an beiden langen seiten drei. An einer Hauswand stand der große, riesige veraltete Gasherd. Er war an einigen stellen schon vermodert und undicht, so strömte stetig Gas aus. Neben dem Herd stand eine kurze Theke, die zum Kochen benutzt werden konnte. Wasser holten wir immer aus den Brunnen vorm Haus, der der ganzen Nachbarschaft galt. Langsam trat er von einem Raum in den anderen – die Schmiede. Sein Vater haute gerade auf ein Langschwert, als Cael in den Raum trat. Der Vater musterte ihn.
>>Junge, wie oft habe ich es dir gesagt. Zieh dir Schuhe an, bevor du noch auf etwas trittst. Mach schon<< knurrte er grisgrämig.
>>Vater, ich mss dir etwas sagen. Es ist wichtig und wird dich nicht gerade erfreuen<< Caels Stimme zitterte. Er hatte tiefen respekt vor seinem Vater.
Sein Vater, der den starken Namen Ernst trug, runzelte die Stirn. >>Sprich Junge und halt mich nicht von der Arbeit ab<<
Cael schluckte schwer und wehlte seine Worte bedacht. >>Vater, du weißt wie schwierig unsere Lage ist. Wir haben kein Geld und keine Aufträge bei denen wir in der nächsten Zeit Geld verdienen würden. Mein letztes Mahl ist drei Tage her und bestand aus einer Art Suppe, die ungenis bar war. Nicht zu schweigen davon wie lang es her ist, das ich richtiges Essen zwischen die Zähne bekommen habe. Also, war ich gestern Nacht unterwegs, aber bitte schlag mich nicht. Ich habe gestohlen<< Cael stimme wurde immer leiser, bis sie nur noch ein flüstern war.
>>Was? Gestohlen? Mein Sohn, du hast schande über unsere Familie gebracht << knurrte sein Vater. Er hatte jetzt den Hammer weg gelegt und musterte seinen Sohn böse.
>>Lass mich bitte weiter sprechen. Ich wurde erwischt, als ich das Gebäck in die Tasche packte. Die Wache hatte vor mich zu schlagen und mir das schlechte beenehmen auszutreiben, doch Luzian kam vorbei. Er hat mich gerettet<< murmelte der Knabe.
>>Luzian, der Prinz! << rief Ernst überrascht. Cael nickte.
>> Er hat mir den Diebstahl gewehrt, jedoch soll ich die Schulden mit Arbeit beim Bäcker begleichen. Es tut mir Leid<< flüsterte Cael. Der Vater kam zu ihn rüber gelaufen, hob seine Hand und schlug ihm ins Gesicht. Es war seine Strafe und der Junge nahm sie ohne Wiederwillen an. Er kannte sein Vater gut, besser als jeder andere und doch war er ein Buch mit sieben Siegeln. Man wusste nie wie er reagieren würde. Cael erinnerte sie an die Zeit, als sein vater noch sein vater war, vor dem tot seiner Mutter. Jetzt war Ernst nur noch sein Vormund und Ausbilder. Er bildete den Jungen in der Kunst des Schmiedes aus. Obwohl er wusste, das die kleinen Betriebe – wie sie einer war – nicht mehr lange zu leben hatten. Ernst setzte alles auf die alte Kunst, doch sie gingen langsam in den Bergen der neune Schmiedbetrieben unter. Jene Betreibe, die mehr angestellte hatten und in allem schneller und besser waren. Cael war sich bewusst, das dieser Beruf keine Zukunft hatte, aber das war ihm egal. Er sah seine Zuknuft schon klar beschrieben. In ungefähr einem Monat, an seinem Geburtstag, würde er von Soldaten abgeholt werden und in die Armee eintreten. Er würde eine Marionette des Königs Moraz werden. Mit dieser Arme, wird er dann in den Krieg ziehen und bei einer Schlacht, an der Front, sterben. So sah sein Leben aus, daher war es ihm egal was andere dachten.
Die Mine seines Vater hellte sich auf. >>Geh nun und begleiche deine Schulden<< knurrte er, dann wendete er sich von Cael ab und witmete sich wieder seiner Arbeit. Der Junge lief noch mal ins Haus, zog sich seine zerfressenen Stiefel an, ging durch die Schmiede und trat auf die Straße. Drauße herschte morgendliche Betriebsamkeit. Menschen verichteten ihr einkäufe oder verkauften sachen. Heute war Dinstag, ein betreibsamer Tag, den jeden Dinstag kamen die Händler. Sie stellten ihre großen Stände auf, mit allem was sie hatte. Sie verkauften Lebensmittel, Stoffe, Schmuck, Vieh… Früher hatten sie ier immer die Einkäufe verrichtet, die Händler verkauften billig und die Ware war meist einem guten Zustand erhältlich. Doch jetzt war sogar das kaufen bei den Händlern teuer und seine Familie verzichtete auf jeglichen Luxsus. Einen Stein vor sich her kickend lief er durch die Straßen zum Bäcker. Als er davor stand, musterte er das Gebäude. Es war aus massiven Stein gebaut. Über der Tür hang ein großes Schild auf dem >Jörds Brote< stand. Das Haus macht einen sauberen eindruck. Die zerstörte Scheibe war mit einer art Plane überdeckt. Cael trat tief einatmend in das Gebäude. Hinter der Theke stand ein etwas dickerer Mann, mit vorlaufender Stirn, was ihm einen bösen eindruck gab. Trotzdem lächelte er. Er trug eine Schürze um den Bauch und knetete gerade Teig, als er inne hielt um Cael zu bedinen.
>>Guten tag, was kann ich für sie tun, Herr? << fragte er mit gehobener stimme. Cael schaute sich vorsichtig im Raum um, es war niemand anders da.
>>Ich, ich…<< er stotterte >>Ich, möchte mi…mich, ämm. Erstmal ich…Ämmm<< Der Knabe schaute zu Boden.
>>Jetzt sprechen sie doch, wir beißen doch nicht! Na los, raus mit der sprache<< sagte der Bäcker ungeduldig.
CAel packte sich ein Herz, als er weiter sprach. >>Ich möchte mich entschuldigen. Ich habe sie gestern Abend bestohlen und der Prinz Luzian hat mir aufgetragen meine Schulden zu begleichen<< Die Mine des Bäckers verdunklete sich. Er musterte den Jungen mit einem Bösen blick.
>>So ,so. Junge, du willst deine Schulden begleichen? << murmelte er mit böser stimme. Es schien als hielt er sich gerade noch zurück. Cael nickte vorsichtig. Plötzlich lag das Gesicht des Bäckers in dunklen Schatten und als er sprach, schrie er mit den Jungen. >>Scher dich Raus, du Kakerlake! Ich will dich nicht in meinem Landen habe. Du Dieb! Tss, als wenn ich jeden daher gelaufenen Dieb bei mir Arbeiten lasse! Scher dich raus<<
>>Aber Luzian hat doch…<< fing der Junge an.
Der Bäcker nahm ihm die Worte aus dem Mund. >>Luzian hat gesagt. Pah. Ich will dich hier nicht haben Junge. Scher dich zum Teufel oder sonst wo hin! Ich nehm doch keine Dieb auf! Wo sind wir den! Raus mit dir! << Cael nahm augenblicklich seine Beine in die Hand und rannte aus der Bäckerei. Wenn er meine Hilfe nicht will! Ich brauch mich von ihm nicht fertig machen lassen! Idiot, schimpfte der Junge in sich. Als er die Straße entlang schlenderte, weckten wilde schreie seine Aufmerksamkeit. Zwei Soldaten standen an der Tür und zerrten an einen kräftigen, jungen Mann.
>>Nein, last mich. Ich will nicht in den Krieg, ich will nicht sterben! << schrie der Junge verzweifelt. Die Soldaten waren jedoch stark und zerrten ihn aus dem haus.
>>Hör auf dich zu sträuben, junge. Sei stolz! Du darfst in der Armee unseres Königs kämpfen! << rief einer der Soldaten. Beide verfielen in ein spöttisches lachen.
>>Bitte, lasst mich<< flehte der Knabe unter tränen, doch die Soldaten nahmen keine Gnade. Sie zerrten den Jungen durch die Straßen und umso weiter sie gingen um so leiser wurden die schreie, bis sie sich ganz verloren. Das werde ich mal sein! Armer Junge, dachte Vacelav traurig. Aus der Tür trat jetzt eine Frau. Sie war hübsch, aber alt. Ihre Haare waren grau und lang. Sie schluchtzte vor sich hin und tränen liefen ihr übers Gesicht. Die Frau muss wohl die Mutter von dem Jungen sein. Sie tut mir Leid. Meine Mutter muss glücklicherweise nicht um mich trauern, ich habe eher um sie getrauert, dachte Cael wehleidig. Die gedanken an seine Mutter taten ihm immer weh. Er erinnert sich viel zu wenig an sie, nur um den schmerzen zu entflien. Er wendete den Blick von der Mutter ab und ging Schnurstraks weiter.

>>Junge, was machst du schon hier? << fragte Ernst, sein Vater. Sein Vater hatte so lange er denken konnte noch nie seinen richtigen Namen ausgesprochen. Cael war der Name den ihm seine Mutter gab, sein Vater nannte ihn nur Junge oder Knabe. Er hatte sich schon daran gewöhnt und doch regt es ihn immer wieder auf.
>>Der Bäcker wollte meine Hilfe nicht. Er hat mich verscheucht, wie man einen bettelnden Hund verscheucht<< murmelte der Knabe. Sein Vater nickte nur und witmete sich wieder seiner Arbeit. Cael ging ins Ess-Zimmer und schaute in die Tasche, denn er hatte Hunger. Mit staunen stellte er fest, das ein ganzes Leib Brot fehlte, zwei Brötchen und eine Brezel. Sein Vater hatte wohl hunger. Der Junge riss sich kopfschüttelt ein kleine Stück von dem letzten Leib ab. Er knaberte wie eine Maus an dem Stück, als plötzlci heine liebliche Stimme ertönte.
>>Cael? << Der junge erkannte die Stimme sofort, es war Ellen, Armins Schwester. Schnell stopfte er sich das Stück Brot in den Mund und trat in die Schmiede, wo Ellen am Eingang stand.
>>Ellen, was führt dich zu mir? << fragte er glücklich sie zu sehen.
>>Können wir reden? << murmelte sie leise. Cael nickte und deutete ihr ihn zu folgen. Sie stiegen die Leiter hoch und kamen in seinem Zimmer an.
>>Was liegt dir auf dem herzen? << Der Knabe war so neugierig, das er flüsterte, da die Anspannung ihn zerriss. Sie schaute ihn bedrück an, dann brach sie in tränen aus. Er verstand nicht.
>>Was hast du den, Ellen? << murmelte er ihr zu. Sie weint bestimmt wegen ihrem Bruder, dachte der Knabe traurig.
>>Es, es ist so falsch. Gestern haben sie Armin abgeholt und ich habe mich immer noch nicht davon erholt. Es ist schlimm! << schluchzte sie. Cael hob ihre Hand.
>>Ja, ich habe es mitbekommen<<
Ellen befreite sich aus dem griff des Jungen, wischte sich über die Augen und sprach weiter. >>Ich möchte dich warnen. Du musst fliehen, bevor du 16 wirst! Bitte, für mich. Cael, tu es für mich<< flehte das Mädchen vor ihm. Es war als würde alle Luft auf einmal auf ihn fliehen. Er war geschockt. Fliehen soll ich? Das verlangst du, Ellen? Wie ein Feigling! Dachte der Junge verachtend. Darüber hatte er noch nie nachgedacht. Noch nie! Es stand gar nicht zur debatte. Er hatte sein Leben schon beendet gesehen und jetzt verlangte sie soetwas! Er schüttelte ungläubig den Kopf.
>>Bitte<< murmelte sie immer wieder. Der Junge schluckte schwer.
>>Ich soll fliehen? << sagte Cael ungläubig.
>>Fliehen und leben<< stimmte Ellen ihm zu. Er schüttelte erneut den Kopf. >>Du musst! Bitte, für mich! Tu es. Versprich es mir<< schluchtzte Ellen weiter. Der Knabe wollte nicht fliehen. Er war schon immer ein Fauler gewesen, der nur so viel tat wie nötig war, doch jetzt sollte er fliehen. Er wusste das Ellens Bitte schlau war. Aber genau so schlau wie sie war, so dumm war sie auch! Wie sollte ein Armer Schmiedsjunge fliehen? Ohne Geld, ohne Zukunft! In diesem Moment traf er eine entscheidung.
>>Ich verspreche dir, vor meinem 16 Lebensjahr zu fliehen! << sagte Cael fest.
ENDE KAPITEL 1
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