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Sonstiges und Experimentelles Andersartige, experimentelle Texte und sonstige Querschläger.

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Alt 22.01.2013, 19:28   #1
männlich Ringelroth
 
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Standard Das Glück ist doof

Ich wünschte, ich wäre doof. Doof sein heißt glücklich sein.

Wenn ich doof bin, kümmert mich nicht, was morgen ist.
Ich mach mir um meine Gesundheit keine Sorgen.
Rauchen, Alkohol, Fastfood, Drogen find ich geil.
Politik interessiert mich nicht. Was geht mich der Krieg sonst wo an?
Was kann ich für die ganze Scheiße in der Welt? Gewalt muss manchmal sein.
Das ist halt so.
Angst hab ich nur beim Zahnarzt.
Ich hau schon mal drauf, wenn einer frech wird. Wenn sie einem die Rübe einschlagen, ist er’s selbst schuld.

Ich wünschte, ich wäre doof. Dann könnte auch ich glücklich sein.
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Alt 24.01.2013, 03:13   #2
männlich Orakel
 
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Selig sind die Doofen
Was ich nicht weiß macht mich nicht heiss
Doch leider lässt sich Intelligenz nicht mehr rückgängig machen
Ich wäre manchmal auch lieber doof
Da hast du voll ins Schwarze getroffen
Bestens
Orakel

PS:
Sie singen juhu
Weil sie sind ziemlich zu
Ein paar Cocktails und nu
Tanzen sie ohne Schuh
Ohne Hirn noch dazu
Ich beneide sie
Manchmal
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Alt 27.01.2013, 19:40   #3
männlich Ringelroth
 
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Hallo Orakel,
hat jemand hier nen Komm geklaut?
Komisch, mir war, als hätte hier mehr gestanden.
Ja, man kann sie schon mal beneiden, die Beschränkten, die die nix sehen, nix hören und schon gar nicht davon reden.
Gruß
Ringelroth
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Alt 28.01.2013, 00:14   #4
weiblich Ilka-Maria
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Geht es darum, ob das Glück doof ist?
Oder man selbst?

Kann das Glück überhaupt doof sein? Glück ist doch schon ein reiner Zustand an sich.

Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.01.2013, 01:52   #5
männlich Orakel
 
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Hi Ringelroth
Ja hier fehlt ein Text von dir
Ich habe ihn gelesen zum Glück
Ich denke manchmal Glück ist einfach nur wenn du in dem sogenannten 'Flow' bist
Wie ein Kind das in seinem Spiel aufgeht
Aber wenn das Spiel verloren geht ist es vorbei mit dem Glück
Orakel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.01.2013, 15:03   #6
männlich Ringelroth
 
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Hallo Ilka-Maria,
der Titel bringt nur die Resignation zum Ausdruck, die einen ereilen kann, wenn man die "Doofen" beobachtet, wie sie gedankenlos, verantwortungslos und egoistisch ihr Leben leben. Sie sind unbekümmert und somit glücklich.
Als nachdenklicher, an Gott und der Welt Interessierter, wünscht man sich manchmal auch so "doof" zu sein um damit seine Ängste und Sorgen zu vergessen.

@Orakel,
den fehlenden Kommentar habe ich aber nicht entfernt. War er denn so schlimm?
Wie ein Kind zu sein, im Spiel versunken, in einer eigenen, sorgenfreien Welt - das wäre nach "doof sein zu wollen" die zweite Option - und wahrscheinlich die klügere.
Gruß
Ringelroth
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Alt 28.01.2013, 20:49   #7
weiblich Glühwürmchen
 
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Wie lang hält dieses doofe Glück wohl an!
Glühwürmchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.01.2013, 21:42   #8
männlich Ringelroth
 
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So lange, bis sie zu denken anfangen, also bei den allermeisten bis zum Ende.
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Alt 28.01.2013, 21:56   #9
männlich Schmuddelkind
 
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Ich finde, du hast dieses Spannungsverhältnis zwischen Reflexion und Glück gut dargestellt.

Der Anfang

Zitat:
Ich wünschte, ich wäre doof. Doof sein heißt glücklich sein.
ließ mich direkt an den Werther denken:

Zitat:
Ich sage dir, mein Schatz, wenn meine Sinne gar nicht mehr halten wollen, so lindert all den Tumult der Anblick eines solchen Geschöpfs, das in glücklicher Gelassenheit den engen Kreis seines Daseins hingeht, von einem Tage zum andern sich durchhilft, die Blätter abfallen sieht und nichts dabei denkt, als daß der Winter kommt.
Deine Aussage eben ließ mich rätseln (wie das Thema mich ohnehin schon immer rätseln lässt):

Zitat:
So lange, bis sie zu denken anfangen, also bei den allermeisten bis zum Ende.
Ist das bedauernswert oder beneidenswert? Ich weiß es nicht.

LG
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Alt 28.01.2013, 22:01   #10
Thing
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Man verzeihe mir einen doofen (!) Spruch:

"Das Glück ist ein Rindvieh. Es folgt Seinesgleichen"
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Alt 28.01.2013, 23:43   #11
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Ringelroth Beitrag anzeigen
Hallo Ilka-Maria,
der Titel bringt nur die Resignation zum Ausdruck, die einen ereilen kann, wenn man die "Doofen" beobachtet, wie sie gedankenlos, verantwortungslos und egoistisch ihr Leben leben. Sie sind unbekümmert und somit glücklich.
Als nachdenklicher, an Gott und der Welt Interessierter, wünscht man sich manchmal auch so "doof" zu sein um damit seine Ängste und Sorgen zu vergessen.
Gruß
Ringelroth
Ist das nicht zu einseitig gedacht, Ringelroth? Gibt es nicht viele Wege zum Glück, für die "Doofen" genauso wie für die "Gescheiten"? Hängt es allein von der kognitiven Kapazität oder vom Pflichtbewußtsein ab, ob dieser Weg gefunden werden kann?

Schmuddelkind fühlte sich an Werther erinnert; Du siehst eher die Gedankenlosigkeit, also z.B. das Grüppchen der mit sich selbst Beschäftigten, die das Trottoir in gesamter Breite einnehmen ohne einen Gedanken daran, dass der Entgegenkommende auch einen knappen Meter Platz braucht, um nicht auf die Straße ausweichen zu müssen; ich sehe aber Forrest Gump vor mir, einen (scheinbar?) tumben Tor, der sich seines Mangels an Intelligenz bewußt ist, moralisch aber immer richtig handelt, sich um seine Mitmenschen kümmert, damit großen Erfolg hat und sein Leben lang glücklich ist - zumindest den größeren Teil seines Lebens. Natürlich gibt es Verluste: Er verliert die Mutter, den Freund Babba, seine große Liebe Jenny. Aber diese Verluste gehen nicht auf sein Konto und können ihn nicht unglücklich machen. Ein blitzgescheiter Film.

Kurz gesagt: Es sind nicht immer Ignoranz und Egozentrik, die glücklich machen; und umgekehrt machen Intelligenz und die Gabe des Mitdenkens nicht automatisch unglücklich. Alle Konstallationen sind denkbar.

Vielleicht wissen viele Menschen gar nicht, dass sie glücklich sind, weil sie sich nie die Frage gestellt haben, ob sie es sind.

Ich, z.B., bin ein glücklicher Mensch, und dafür könnte ich eine Klopapierrolle voll mit Gründen beschriften - engzeilig und ohne Rand.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.01.2013, 17:30   #12
männlich Ringelroth
 
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@Schmuddelkind
Zitat:
Ist das bedauernswert oder beneidenswert? Ich weiß es nicht.
dito

@Ilka-Maria
Zitat:
Du siehst eher die Gedankenlosigkeit, also z.B. das Grüppchen der mit sich selbst Beschäftigten, die das Trottoir in gesamter Breite einnehmen ohne einen Gedanken daran, dass der Entgegenkommende auch einen knappen Meter Platz braucht, um nicht auf die Straße ausweichen zu müssen;
Das sehe ich auch, aber gemeint habe ich eher die lmaA-Typen, denen völlig egal ist, welche Probleme diese Welt hat.
Zitat:
Ich, z.B., bin ein glücklicher Mensch, und dafür könnte ich eine Klopapierrolle voll mit Gründen beschriften - engzeilig und ohne Rand.
Dann danke Gott, oder deinem Schicksal, oder wem auch immer, und versuche, andere daran Teil haben zu lassen.
Gruß
Ringelroth
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Alt 30.01.2013, 14:17   #13
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Den Doofen ist meist auch nur beschränktes Glück zugänglich. Ich denke, dass Glück nicht immer in der Einfachheit der Dinge liegen muss. Durch das Bewältigen von schweren Gedanken, von Trauer, Wut und der eigenen Einfältigkeit kann ebenfalls großes Glück entstehen.

Nur weil man dumm ist, heißt das nicht, dass man auch immerwährend glücklich ist. Das ist ein Trugschluss. Auch dumme Menschen können traurig und unzufrieden sein.
-33- ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.01.2013, 14:22   #14
männlich Schmuddelkind
 
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Zitat:
Nur weil man dumm ist, heißt das nicht, dass man auch immerwährend glücklich ist. Das ist ein Trugschluss. Auch dumme Menschen können traurig und unzufrieden sein.
Das können sie natürlich. Aber ich denke, die Gefahr, unglücklich zu werden, ist größer, wenn man viel denkt (weswegen man noch nicht klug sein muss). Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man, wenn man sich zu sehr der Suche nach "Wahrheit" verschreibt, mit jeder Antwort tausend neue Fragen findet, so dass mit dem Wissen das Gefühl der Unwissenheit und Ohnmacht wächst. Das hat mich nicht glücklich gemacht.

Man sollte auch nicht seinen Verstand ausschalten, aber ein wenig Gelassenheit (was z.T. bedeutet, sich eben nicht in Reflexionen zu versteifen) kann zum Glück verhelfen.
Schmuddelkind ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.01.2013, 14:31   #15
männlich Ringelroth
 
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Zitat:
Aber ich denke, die Gefahr, unglücklich zu werden, ist größer, wenn man viel denkt (weswegen man noch nicht klug sein muss). Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man, wenn man sich zu sehr der Suche nach "Wahrheit" verschreibt, mit jeder Antwort tausend neue Fragen findet, so dass mit dem Wissen das Gefühl der Unwissenheit und Ohnmacht wächst.
Genau hierin liegt das Problem, und das wollte ich mit meinem Text ausdrücken.
Nicht mehr und nicht weniger.
Ich danke dir, Schmuddelkind.
Gruß
Ringelroth
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Alt 30.01.2013, 14:54   #16
Thing
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Zitat:
Zitat von Schmuddelkind Beitrag anzeigen
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man, wenn man sich zu sehr der Suche nach "Wahrheit" verschreibt, mit jeder Antwort tausend neue Fragen findet, so dass mit dem Wissen das Gefühl der Unwissenheit und Ohnmacht wächst. Das hat mich nicht glücklich gemacht.

Man sollte auch nicht seinen Verstand ausschalten, aber ein wenig Gelassenheit (was z.T. bedeutet, sich eben nicht in Reflexionen zu versteifen) kann zum Glück verhelfen.
Zu 1.:
Aber es kann geduldiger mit sich selbst und anderen >Mitmenschen machen.
In Richtung Fatalismus.

Zu 2.:
Wie wahr!
Aber für jeden?
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Alt 30.01.2013, 16:41   #17
weiblich -33-
 
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Zitat:
Zitat von Schmuddelkind Beitrag anzeigen
Man sollte auch nicht seinen Verstand ausschalten, aber ein wenig Gelassenheit (was z.T. bedeutet, sich eben nicht in Reflexionen zu versteifen) kann zum Glück verhelfen.
Gelassenheit ist hier das Stichwort. Es geht nicht darum, wieviel ein Mensch denkt, um glücklich oder unglücklich zu sein. Vielmehr ist die Einstellung zum Gedachten und dem Denken an sich von Bedeutung.

Wenn ich mein ganzes Denken auf ein Ziel hin ausrichte, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, Enttäuschung, Verwirrung und Überforderung zu finden.

Daher ist es wichtig, den Fluss der Gedanken und Emotionen einfach mal fließen zu lassen und sich an seinem Rauschen zu erfreuen, als zu versuchen, ihm nachzulaufen und zu sehen, wo er endet. Die meisten Flüsse enden im Meer und das Meer ist groß, scheinbar endlos, beängstigend, doch wunderschön zugleich. Zuviel Input für einen einzigen Gedanken.
-33- ist offline   Mit Zitat antworten
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