lichtlinien

[Perry]

nur noch verhallendes
vorüber die feier abschied
von dem wie es sein könnte
wenn es nicht wäre wie es ist

die reste auf den tellern
gehören den tieren der nacht
die surrend geistern
durchs gleißende gestern

du löst dich vom fenster
kein stern im blendlicht
der laternen zu sehen nur
schneefall des kommenden

[Thing]

Halli Hallo, Perry -

diesmal gefällt es mir nicht.
In der ersten Strophe gewollte Enjambements, die nur einigermaßen hinhauen, weil Du die Interpunktion außen vor gelassen hast.
Danach der Abgesang auf einen Grillabend.

Wenns kalt geworden ist, kann man wahrscheinlich an den Winter, Reifenwechsel, Ölkauf und Schneefall denken.
Oder das kalte Bett. Im Alter.

Ehrlich:
Mir gefällt das nicht.


Thing

[Perry]

danke für die offene Kritik. Muss ja auch nicht sein, dass dir "alles" gefällt, was ich schreibe.

"gewollte Enjambements, die nur einigermaßen hinhauen, weil Du die Interpunktion außen vor gelassen hast."

Gibt es überhaupt "ungewolllte Enjambements", das wäre ungefähr so wie ein zufälliger Reim.
Für viele freier Schreiber, sind Enjambements der eigentliche Grund, keine Satzzeichen zu verwenden.

"Danach der Abgesang auf einen Grillabend"

Vorrangig geht es ums Abschiednehmen von dem was man gern möchte, das Essenszenario ist nur eine Metapher für die Vergänglichkeit.

Lichtlinien sind Lebensspuren, die mit jedem Abschied "kälter" werden. "Ölkauf und Reifenwechsel sind vor diesem Hintergrund dann wohl doch etwas profan gefolgert. Aber das kann passieren, wenn man eine innere Ablehnung bzw. Abneigung gegen einen Text verspürt.

LG
Perry

[Thing]

Ja, ich stimme Dir zu.
Ich bin altmodisch und simpel gestrickt.
Das weißt Du, lieber Perry.
Für Modernes, selbst wenn es mich in Segmenten anspricht, zu verknöchert.
Auch bin ich für das Enträtseln von Lyrik nicht geschaffen.

Muß man mir erklären, was wofür steht, ist es mir - leider - schon zu mühselig.

LG
Thing