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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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10.03.2011, 23:56 | #1 |
R.I.P.
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Ich bin
Ich sah in dunkler, sanfter Ferne:
Charon lenkt sein starkes Boot Hin zum Ufer letzter Sterne. Bald löst sich die Tagesnot. Immer bleiben wir dort Paar. Nie kann Endliches uns trennen. Götter bringen sich uns dar. Alles dürfen wir erkennen: Nacht wird hell und ewigtief Zum Elysium unsrer Seele. Der, den ich im Träumen rief, Er, den ich zum Gott mir wähle, Ist in mir, wie ich in ihm - nie ward mir ein höh'res Heil. Ich ruf es stumm. Ich jubel es und rühm Mit jedem Wort, mit jeder Zeil, Mit allen Versen, die ich singe: Er ist mein Schwert, ist meine Macht, Ruht ehern mir als stete Klinge, Zu teilen Sonne, Mond und Nacht. Unteilbar wir. Tod: Anfang aller Dinge. |
11.03.2011, 17:27 | #2 |
Hallo Thing,
ich überlege gerade welchem "Helden" der Antike man solche Worte in den Mund legen könnte. Als Jetztzeitmensch tue ich mich etwas schwer solche "eposgetränkte" Bilder in mein Denken einzubringen, was aber nichts heißen muss, denn schließlich wünsche ich mir auch, dass
"Nie kann Endliches uns trennen." "Tod: Anfang aller Dinge." für mich zutreffen. LG Perry |
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11.03.2011, 20:18 | #3 |
R.I.P.
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Halli Hallo, Perry -
hab Dank für Deinen Kommentar. Die Sternchen hat mir die Administration liebenswürdigerweise entfernt. Sie waren wirklich deplaziert. Wer mich kennt, weiß, daß ich auch im Alltag gelegentlich so geschwollen rede - einfach aus Freude an der Sprache. Für ein Liebesgedicht paßt er (der Stil) in meinen Augen besonders gut. Was Du zitiert hast, ist seit langer Zeit meine Sicht der Dinge, der Welt. LG von Thing |
12.03.2011, 00:00 | #4 |
abgemeldet
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Endlich komme ich auch zu einer Antwort auf dieses Werk!
Die Sprache ist auf jeden Fall hervorragend: bildreich, leidenschaftlich, ehrlich (und gar nicht geschwollen, denn 'geschwollen' wirkt Sprache erst dann auf mich, wenn man sie auf pathetische Weise einsetzt, ohne einen Grund dafür zu haben: hier ist die gehobene Sprache angemessen und Du beherrschst sie ja auch zweifellos)! Das Thema sowie das Mythologische insgesamt sind genau mein Gebiet. Besonders gelungen finde ich die Steigerung der Intensität des Beschriebenen, die sich beim Lesen automatisch einstellt und zuerst nur durch den formalen Aufbau zu ahnen ist. Das ist ein Aspekt, den ich sehr inspirierend finde. Nur habe ich beim Lesen leichte Probleme mit der Metrik. Ich habe es jetzt ein Dutzend Mal versucht, aber ich komme nicht auf eine – für mich – befriedigende Betonung. Mich würde interessieren, wie Du selbst es betonst. |
12.03.2011, 11:23 | #5 |
R.I.P.
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Halli Hallo, Odiumediae -
ja, der formale Aufbau ging evtl. zu Lasten der Metrik. Ich habe daraufhin nochmals abgeklopft, aber mir bleibt einfach der eigene Singsang in den Ohren - so, wie er sich beim Schreiben in mir anhörte. Ich weiß auch nicht, wie ich positiv ändern könnte. Danke, Du Lieber! Thing |