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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 07.03.2017, 21:54   #1
männlich Elysium
 
Benutzerbild von Elysium
 
Dabei seit: 07/2011
Ort: Siegburg
Alter: 43
Beiträge: 490

Standard Überbrückung der Tristesse

Der Stefan hat sich gestern Nacht entschieden,
dort hinten auf der Brücke übern Fluss,
mit seinem Leben endlich was zu machen,
was wirklich Riesengroßes. Nämlich Schluss.

Die Mädels, die die Kneipenlieder singen,
die können das auch ohne ihn ganz gut.
Die paar Momente beim Pianospielen,
die gehen nur ins Ohr. Nicht bis ins Blut.

Und über Tag im Saal die alten Dichter,
zuhause halt der Schritt im Grammophon,
Minuten in den Gassen, die paar Lichter.
Im Grund ist alles glanzlos. Monoton

spielt das Akkordeon die Leier weiter,
der Typ im Wasser stört das Lied ja kaum.
Zwei Wellen geben träge den Begleiter.
Ein schräger Ton verklingt im Schaum.
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Alt 08.03.2017, 23:15   #2
männlich Lewin
 
Dabei seit: 03/2015
Beiträge: 1.231

Standard Überbrückung der Tristesse

Hallo Elysium,
liest sich wie eben so hin geschrieben. Belanglos, traurig, ohne Bedeutung.
Der Stil passt zum Geschehen. Nichts ist passiert. Und doch (wahrscheinlich) in bestimmten Städten bzw. Stadtvierteln („Bonjour Tristesse“ Kreuzberg) durchaus an der Tagesordnung. Gern gelesen wäre eine Verhöhnung des Geschehens. Ungern zu erleben, ist vielleicht angesagter.
Viele Grüße von Lewin.
Lewin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.03.2017, 23:48   #3
mimimi
Gast
 
Beiträge: n/a

Zitat:
Zitat von Elysium Beitrag anzeigen
Der Stefan hat sich gestern Nacht entschieden,
dort hinten auf der Brücke übern Fluss,
mit seinem Leben endlich was zu machen,
was wirklich Riesengroßes. Nämlich Schluss.

Die Mädels, die die Kneipenlieder singen,
die können das auch ohne ihn ganz gut.
Die paar Momente beim Pianospielen,
die gehen nur ins Ohr. Nicht bis ins Blut.

Und über Tag im Saal die alten Dichter,
zuhause halt der Schritt im Grammophon,
Minuten in den Gassen, die paar Lichter.
Im Grund ist alles glanzlos. Monoton

spielt das Akkordeon die Leier weiter,
der Typ im Wasser stört das Lied ja kaum.
Zwei Wellen geben träge den Begleiter.
Ein schräger Ton verklingt im Schaum.
Ist "der Typ" gewollt?
Heißt doch eigentlich "dem Typ im Wasser stört das Lied ja kaum."
Oder irre ich mich?

Ich mag das Gedicht sehr, weil es sehr authentisch wirkt und es mich bewegt.

Danke dafür.

lg
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Alt 09.03.2017, 00:17   #4
männlich Lewin
 
Dabei seit: 03/2015
Beiträge: 1.231

wenn, dann den Typ ... bzw. Typen
Lewin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.03.2017, 07:16   #5
männlich Elysium
 
Benutzerbild von Elysium
 
Dabei seit: 07/2011
Ort: Siegburg
Alter: 43
Beiträge: 490

Zitat:
Zitat von mimimi Beitrag anzeigen
Ist "der Typ" gewollt?
Heißt doch eigentlich "dem Typ im Wasser stört das Lied ja kaum."
Oder irre ich mich?

Ich mag das Gedicht sehr, weil es sehr authentisch wirkt und es mich bewegt.

Danke dafür.

lg
Hi mimimi,

,der Typ' ist gewollt. Selbst sein Suizid lässt die alte Laier nicht innehalten. Nur ein kleiner Misston. Dass Du es authentisch findest, freut mich.

Ich danke Dir,
Elysium
Elysium ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.03.2017, 07:24   #6
männlich Elysium
 
Benutzerbild von Elysium
 
Dabei seit: 07/2011
Ort: Siegburg
Alter: 43
Beiträge: 490

Zitat:
Zitat von Lewin Beitrag anzeigen
Hallo Elysium,
liest sich wie eben so hin geschrieben. Belanglos, traurig, ohne Bedeutung.
Der Stil passt zum Geschehen. Nichts ist passiert. Und doch (wahrscheinlich) in bestimmten Städten bzw. Stadtvierteln („Bonjour Tristesse“ Kreuzberg) durchaus an der Tagesordnung. Gern gelesen wäre eine Verhöhnung des Geschehens. Ungern zu erleben, ist vielleicht angesagter.
Viele Grüße von Lewin.
Hey Lewin,

ja, Belanglosigkeit kann so existentiell unbequem sein. Wenn man sie selbst erleben muss, bleibt oft nur der Schluss. Als Zuschauer kann man darüber hinweggehen. Egal, wer unten im Wasser treibt.

LG
Elysium
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Lesezeichen für Überbrückung der Tristesse

Stichworte
kunst, leben, selbstmord

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