Müde

[Martin Laut]

Gedanken gleiten weich,
als ob sie Vögel wären,
den trägen Wolken gleich,
in fernen, freien Sphären.

Und Winde wiegen kühl
mein Haupt, bis es geschieht,
dass ich mich müde fühl,
und raunen mir ein Lied.

Ein Halm neigt sich im Wind,
voll Güte zu mir hin
und streichelt mir das Kinn
wie einem kleinen Kind.

Ich liege friedvoll lange,
die Welt hält mich im Arm,
die Sonne legt mir warm
die Hand auf meine Wange.

Die Lider werden Stein,
Gedanken werden All
und Himmel, Wind, ich fall
ins Eins mit allem Sein

und schlafe schließlich...

[Thing]

Halli Hallo, Martin Laut -

welch ein wunderschönes, harmonisches Gedicht!
Ich hätte Vor- und Nachbemerkung weggelassen, die Strophen sprechen deutlich genug.
Schöne, neue Wendungen!


Thing

[Ilka-Maria]

Strophen eins und drei: wunderschön!

Ich mag es, wenn es gelingt, große Empfindungen "klein" (= schlicht und verständlich) auszudrücken. Das ist nämlich schwieriger, als mit viel Geschwurbel Eindruck zu schinden, ohne etwas gesagt zu haben.

Ich mag es.

[Martin Laut]

Ich danke euch beiden herzlich.
Wie immer freut´s mich, dass ihr, durch meine Schreiberei, etwas Positives erleben konntet.

Thing:
Die Vorbemerkung gehört nicht zum Gedicht, die Nachbemerkung allerdings schon (habe das nicht deutlich gemacht).
Ich werde die Vorbemerkung entfernen lassen, aber der letzte, ausserhalb des restlichen Gedichtes zu stehen scheinende Vers bleibt.
Gefällt mir als Abschluss.

Ilka-Maria:
Da kann ich dir vollends zustimmen.

[Rebird]

Mir hat Inhalt + Klang auch sehr gut geklungen.
Bis auf die Sonne, wie sie die Hand auf meine Wange legt.. aua^^
*heiß*

with very best wishes