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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 18.08.2006, 22:18   #1
jakmul
 
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 6

Standard saint lucia

Saint Lucia


Es ist warm, auch im Winter!

Früchte am Straßenrand.

Der Entwicklungstand, weit dahinter.

In seinen Augen ein Sehnsuchtsbrand.


Es ist weit entfernt,

Von diesem Ort.

Was hast Du gelernt?

Ihn zieht es fort.



Hast Du einen Traum?

Blos weg von hier!

Doch in welchen Raum?

Nach Saint Lucia!
jakmul ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.08.2006, 10:17   #2
Don Carvalho
 
Dabei seit: 04/2005
Beiträge: 180

Hallo jakmul,

auf Saint Lucia war ich zwar noch nicht (nur quasi ums Eck auf Trinidad/ Tobago), allerdings soll es wirklich eine sehr schöne Insel sein - da bietet sich ein Gedicht ja durchaus an.

Die Umsetzung überzeugt mich allerdings leider nicht sonderlich, aber schaun wir mal im Einzelnen :

Es ist warm, auch im Winter!
Früchte am Straßenrand.
Der Entwicklungstand, weit dahinter.
In seinen Augen ein Sehnsuchtsbrand.

Die höheren Temperaturen auch im Winter haben die meisten Karibikinseln an sich, aber nun gut. Als Einstieg ins Gedicht finde ich das jedoch ein wenig schwach, da mag es doch Eindrucksvolleres von dieser Insel zu berichten geben. Auch Früchte gibt es selbt in Mitteleuropa ab und zu am Straßenrand - meinst Du eigentlich zum Verkauf angeboten oder in Natura? Wirklich verwundert hat mich jedoch erst die 3. Zeile: wohinter ist der Entwicklungsstand denn? Hinter dem Straßenrand (so steht es genau genommen da)? Und meinst Du wirtschaftlich oder hinsichtlich der Bildung, bezüglich des karibischen Raumes oder gemessen an europäischen Maßstäben? Das Komma hinter Entwicklungsstand ist übrigens überflüssig.

In der letzten Zeile führst Du nun ein lyrisches Ich ein - aber warum findet sich in dessen Augen ein Sehnsuchtsbrand? Bislang fand sich für das Sehnen des lyrIchs kein Anhaltspunkt, aber vielleicht kommt das ja noch.

Es ist weit entfernt,
Von diesem Ort.
Was hast Du gelernt?
Ihn zieht es fort.

Was ist weit entfernt von diesem Ort? Das lyrische Ich kann es ja wohl nicht sein, denn dann müsste es Er heißen, ist es doch eindeutig männlich. Vielleicht meinst Du mit Es den Ort der Handlung, sprachlich schön ist das jedoch nicht gerade (das Komma Ende Z1 ist ebenfalls überflüssig). Plötzlich wird der Leser angesprochen - aber was sollte ich bislang gelernt haben? Die Antwort soll wohl sein, dass es ihn fortzieht, warum das jedoch einen irgendwie gearteten Lerneffekt haben sollte, verstehe ich nicht... Hm.

Hast Du einen Traum?
Blos weg von hier!
Doch in welchen Raum?
Nach Saint Lucia!

Wieder werde ich gefragt? Oder Sprechen hier in dem Gedicht zwei Protagonisten? Das lyrische Ich gar mit sich selbst? Vielleicht, aber syntaktisch hakt das dann an allen Ecken und Enden (ach ja: bitte bloß). Und man spricht zwar durchaus vom karibischen Raum, nur Raum klingt hier in diesem Zusammenhang allerdings nicht sonderlich gut. Und der Reim Lucia/ hier ist unglücklich, egal ob man St. Lucia englisch oder deutsch ausspricht.

Auf ein Metrum achtest Du gar nicht, das aber immerhin konsequent - da Du jedoch recht kurze Zeilen verwendest, finde ich das nicht so schlimm. Diese Leerzeilen innerhalb der einzelnen Strophen erschweren aber die Lesbarkeit und sind mehr als überflüssig, das würde ich auf jeden Fall ändern.

Insgesamt passt mir das irgendwie hinten wir vorne nicht zusammen, sprachlich, inhaltlich aber auch hinsichtlich der Syntax ist mir das zu unausgegoren. Nicht für ungut, aber da gäbe es sicherlich einiges zu bearbeiten...

Don
Don Carvalho ist offline   Mit Zitat antworten
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