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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 26.11.2006, 03:01   #1
Ensimismado
 
Dabei seit: 11/2006
Beiträge: 16

Standard Nächte zum Aufgeben

Nächte zum Aufgeben

Die Worte bilden eine Melodie,
zwar leis und fast auch schon gelallt
besing ich meine elend Perfidie
und breche weitre Träume dran

Doch tonlos schwingend hallt die Stimme nach,
verendet bald in diesem Raum.
Das ehemals Gedachte liegt nun brach,
es bietet kaum noch sichren Halt

Im Zimmer sitzend harre ich der Nacht
und trink mir alte Wunden an.
Die frühren Narben, längst schon neu erwacht,
ich kratz sie immer wieder auf
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Alt 26.11.2006, 03:27   #2
evilsuperbitch
 
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 1.073

ensimismado,

mir wollen die wortverkürzungen nicht behagen. ist das wirklich wirklich nötig? - ansonsten kann ich mich zu dieser späten stunde nicht beklagen. zwar hast du adjektiv/attribut-substantiv-konstruktionen viele, aber, so denke ich im moment, nicht zu viele. besonders gefällt mir das sich alte wunden antrinken. ja, es hat was. gern gelesen. danke, autor!

gruß. elvis' überbiss.

höre foo fighters.
evilsuperbitch ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.11.2006, 03:42   #3
Ensimismado
 
Dabei seit: 11/2006
Beiträge: 16

Nun, die Elisionen sind teils schon nötig. Ich geh das mal eben durch. In S1V2 wegen der Metrik, in V3 könnte ich auch Besinge meine elend Perfidie schreiben, dazu müsste jedoch die Zäsur nach V2 verstärkt werden und ich möchte eigentlich erst in V4 den Lesefluss ein wenig hämmen. Von daher auch hier nicht wirklich anders möglich.

In S2V4 wiederum wegen der Metrik, wenn jemand eine bessere Idee hat, nur raus damit.

In S3V2 das gleiche Problem, in V4 jedoch bewusst gewählt um das Wort damit von der Phonetik her ein wenig zu stärken, der Klang wird schärfer, was mir an der Stelle besser gefällt. Hätte sonst sicher auch ohne große Probleme das ganze ein wenig umstellen können um die Elision zu umgehen.

Aber es scheint dir ja trotz allem zu gefallen. Danke für dein Lob und den Kommentar.

Gruß,
Flo
Ensimismado ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.11.2006, 02:22   #4
teejazz
 
Dabei seit: 11/2006
Beiträge: 1

Da nehmen sich aber mal wieder welche sehr ernst.
Elisionen: Wunderbar.
adjektiv/attribut-substantiv-konstruktionen: Gigantisch.
Und das mit den alten Wunden ist wirklich wunderbar.
War es schon bei Selig. Ohne Dich. Schöner Song.
Lief frühr öfter im Radio.

Zum Gedicht:
Langeweilie besäuft sich
meilenweit
(Um es nochmal mit Selig zu sagen)
teejazz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.11.2006, 03:24   #5
weiblich ravna
 
Benutzerbild von ravna
 
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Alter: 38
Beiträge: 732

mir erscheint das ganze als zu viel handwerk und zu wenig kunst.
schade drum.
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Alt 27.11.2006, 07:00   #6
Blutsschwester
 
Dabei seit: 08/2005
Beiträge: 328

Ich muss mich leider Ravna anschließen..da geht der Zauber verloren...
Blutsschwester ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.11.2006, 17:56   #7
Ensimismado
 
Dabei seit: 11/2006
Beiträge: 16

@teejazz wow, das nenn ich mal konstruktiv, wenn du nen Problem mit hast, dass ich mit Fachwörtern arbeite, dann solls weiterhin dein Problem bleiben. Dass dieses Gedicht langweilig ist, nun gut deine Meinung, muss ich akzeptieren. Wo ich mich ernster nehme als andere müsstest du mir jedoch aufzeigen, wenn du nicht unbegründet provozieren möchtest.

@ravna das verwundert mich doch ziemlich, da es auf dotcom von einigen durchaus guten Schreibern hochgelobt wurde, aber nun, jeder hat seine Meinung.

@*Blutschwester* tja, kann ich nicht mehr viel hinzufügen.

Gruß,
Flo
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Alt 27.11.2006, 18:46   #8
Blutsschwester
 
Dabei seit: 08/2005
Beiträge: 328

wow..wie aufnahmebereit...
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Alt 27.11.2006, 19:04   #9
Ensimismado
 
Dabei seit: 11/2006
Beiträge: 16

Ähm, was erwartest du jetzt von mir? Soll ich den eingestellten Text löschen? Soll ich per puren Zauber alles neu schreiben? Ich hab eure Meinung aufgenommen und akzeptiere sie, mehr kann ich erstmal nicht machen.
Ensimismado ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.11.2006, 19:09   #10
Blutsschwester
 
Dabei seit: 08/2005
Beiträge: 328

Es ist einfach irritierend, dass jede Kritik die nicht beweihräuchernd genug ist, mit dem Satz "Das ist dann halt deine Meinung" abgespeist wird. Soviel mal zu meiner Meinung...aber ich denke wir Off.toppen jetzt...

Die Schwester
Blutsschwester ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.11.2006, 19:13   #11
Ensimismado
 
Dabei seit: 11/2006
Beiträge: 16

Nun, ich habe im ersten Post erklärt weshalb ich etwas wie eingesetzt habe, ich hab mitbekommen, dass das dir und den bisherigen anderen Antwortern nicht gefällt. Mehr als dies erstmal zu akzeptieren und aufnehmen kann ich nicht. Zumal - das ist jetzt kein Vorwurf, um das vorzubeugen - auch keine Verbesserungsvorschläge kamen. Ich muss also eure Meinung akzeptieren, anders drauf eingehen wird schwer möglich sein.
Zumal ich durchaus gut mit konstruktiver Kritik umgehen kann und diese dann auch gerne versuche umzusetzen, nur ein Satz, dass etwas nicht gefällt, fällt darunter nun nicht wirklich.
Ensimismado ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.11.2006, 19:28   #12
evilsuperbitch
 
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 1.073

es wurde etwas anderes gesagt, als dass es einfach nicht gefällt. du strukturierst nicht poetisch, sondern handwerklich 'richtig'. die sprache kann nicht atmen. das ist der makel.
evilsuperbitch ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.11.2006, 20:01   #13
Ensimismado
 
Dabei seit: 11/2006
Beiträge: 16

Gut, bloß kann ich das sicherlich nicht von einer Minute zur anderen umstoßen. Zumal wir da eventuell auch komplett andere Einstellungen haben. Ich sehe das eher wie, ich glaube LeVampyre war es mal, gesagt wurde: Kunst funktioniert nur, wenn das Handwerk dahinter genutzt wird und achte in erster Linie darauf.. Mir ist beim Lesen hier schon aufgefallen, dass die Gedichte hier z.b. komplett anders aufgebaut sind als die bei dotcom. Ich hab dazu einfach mal die Gedichte verglichen von den guten Schreibern hier, und von den guten Schreibern dort. Beide haben für mich ihren Reiz, jedoch scheint hier nunmal ein anderer Stil favorisiert zu werden, als ich ihn bisher verwende und auch kenne.
Vielleicht sagen euch andere Gedichte von mir mehr zu, vielleicht kann ich auch einiges von euch übernehmen und lernen, nur wird das seine Zeit dauern. Und mehr als eure Meinungen zu hinterfragen und schließlich aufzunehmen, zu verarbeiten und beim nächsten Mal versuchen zu beherzigen, mehr ist nicht drin. Denn die Zeit jetzt sofort dieses Werk neu aufzuziehen, die habe ich nicht.
Ich werde jedoch mit Sicherheit versuchen eure Ratschläge in den nächsten Werken zu verfolgen.
Ensimismado ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.11.2006, 00:42   #14
weiblich ravna
 
Benutzerbild von ravna
 
Dabei seit: 04/2005
Ort: Berlin
Alter: 38
Beiträge: 732

nun, ich mag zwar die art, wie du meine kritik abtust nicht (du findest immer irgendwelche leute die sachen gut finden. auch gute leute), aber dass du sie abtust kann ich nachvollziehen, denn wirklich ausführlich war sie nicht.

also werde ich mal ausführlicher:
der text liest sich prinzipiell nicht schlecht. aber mir mangelt es ganz stark an gefühl.
ich denke, das von dir gewählte thema erfordert deutlich mehr eindringlichkeit.
eine solche kann ich im rahmen deines textes einfach nicht finden.
ich lese ihn, zucke mit den schultern und habe ihn vergessen.
handwerklich stimmt alles (wenngleich melodie/perfidie arg gesucht wirkt), da kann ich nicht meckern.
aber mir fehlt das besondere.
ravna ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.11.2006, 03:06   #15
tribesant
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 158

Dass du Bilder aus anderen Texten nimmst und dies nicht kennzeichnest, dir nebenbei einfach so das Lob für diese Zeile einsteckst ohne es wenigstens hier zu erwähnen, dich zu der Erwähnung deines Plagiates nicht äußerst, finde ich äußerst dreist.
Und trotz des "Metrums" liest sich das Gedicht sehr stockend. Ich mag strenge Formgebung, jedenfalls in vielen Fällen (hier möchte ich Ravnas Meinung nicht teilen), wobei manche Formen oft schon arg verbraucht sind und einer Neuerung bedürfen.
Die Bilder und die Sprache, die du verwendest, sind durchaus poetisch, jedoch abgestanden und regen dadurch nicht zur Auseinandersetzung mit deinem Gedicht an.
In diesem Falle gebe ich Ravna recht: Man liest es und vergißt es wieder.
Auch ich verwende selbst oft abgestandene Bilder. Was jedoch wichtig ist, ist, dass man sich Kritik, die dieses erwähnt, nicht verschließt, sie annerkennt und als Hilfe für weiteres Schaffen annimmt.
tribesant ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.11.2006, 09:35   #16
Ensimismado
 
Dabei seit: 11/2006
Beiträge: 16

@ravna, nun mit der Antwort kann ich doch schon wesentlich mehr anfangen und sie nachvollziehen. Das bringt mir für weitere Texte mit Sicherheit etwas, auch wenn ich einige Punkte vielleicht anders sehe, ich kann deinen Standpunkt jetzt durchaus nachvollziehen.

@tribesant, ich hab mir den Text von Seelig eben grade zum ersten mal durchgelesen, bis auf das alte Wunden antrinken sehe ich nichts, was übereinstimmt. Wenn du das schon dem Plagiatsvorwurf unterschieben willst, nun denn sperr das halbe Forum, die Gedanken die aufgezeigt werden gab es alle schon mal. Es gibt in abermillionen Gedichten das Bild der Herzen, das würdest du nicht als Plagiat abstempeln. Ich kann das Lied von Seelig nicht einmal vor dem heutigen Tag (mag dem geschuldet sein, dass wir uns lange kein Fernseher leisten konnten und ich das Radio nur für Nachrichten und Fußball nutze...), mir dann gleich nen Plagiat zu unterstellen, aufgrund eines Bildes, das ist dreist.

Ob ich die Kritik annehme, das kannst du ebenfalls nicht bewerten. Ich habe ravnas Kritik jetzt angenommen, gestern Abend zudem ein Gespräch mit der Blutsschwester per PN geführt und sehe es durchaus so, dass ich Kritik annehme. Zudem weiß ich jetzt, dass die Art des kritisierens auf dotcom und hier relativ unterschiedlich abläuft, was mir für weitere Kritiken mit Sicherheit hilfreich ist. Ich war es gewöhnt, dass Kritiken oftmals Seitenlang waren und das Gedicht komplett auseinander genommen haben um schließlich ein Fazit zu ziehen. Ich denke ob diesen Hintergrundes ist es logisch, dass ich etwas perplex reagiert habe. Nun, auch dass sollte sich nach dem gestrigen Gespräch mit der Blutsschwester geregelt haben...

Achso eine fachliche Frage hätte ich doch noch, liest sich das Gedicht deiner Meinung regelmäßig stockend? Denn gewollt ist das Stocken nur im jeweils letzten Vers, wenn es wo anders auch stockt, dann hab ich da auf jedenfall nicht gut gearbeitet.
Ensimismado ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.11.2006, 12:27   #17
Don Carvalho
 
Dabei seit: 04/2005
Beiträge: 180

Hallo Ensimismado,

gerade habe ich nicht sonderlich viel zu, weshalb ich mich etwas kürzer halte.

Das Metrum ist grundsätzlich sauber gestrickt, es wechseln sich 5- und 4-hebige Jamben ohne Fehltritt. Wobei gleich in Zeile 1 die Nebenbetonung auf der ersten Silbe der Melodie nicht ganz so hübsch ist, dieses Wort wird irgendwie besonders klingend endbetont, da stört die (anonsten machbare) Nebenbetonung ein wenig.

Ein wenig sperrig wirken Deine Zeilen trotz des reinen Metrums schon. Womöglich liegt das daran, dass die nur 4-hebigen Zeilen auch hinsichtlich des Reimes ausbrechen und man gleich zweimal irritiert wird. Finden sich die strophenübergereifenden Reime der 2. und 4. Zeilen mit Absicht? Vermutlich, es würde mich wundern, wenn bei einem so ausgearbeiteten Gedicht hier der Zufall am Werk wäre: gelallt/ Halt, dran/an , Raum/ auf. Wobei der zweite Reim ein eher einfallsloser und letzter eine Assonanz darstellt. Nicht hübsch, aber machbar.

Inhaltlich bin ich mir noch nicht sicher, was ich von Deinen Zeilen halten soll. Str. 1 und 2 werden sprachlich mit dem "zwar"/"doch" in einen Gegensatz gesetzt:

In Str. 1 besingt das lyrische ich angetütert seine Niederträchtigkeit und (zer-) bricht daran weitere Träume. Ich "breche ... Träume dran" klingt doof, sorry, womöglich verstehe ich aber auch nicht, wie Du es gemeint hast. Auf jeden Fall ist hier aktiv das lyrIch tätig und es ist nicht so, dass an der Perfidität des lyrIch die Träume brechen. Und fällt mir gerade auf: eigentlich bilden nicht Worte eine Melodie (allenfalls einen Text oder ein Gedicht ), sondern Töne oder die Stimme.

In Str. 2 nun also verhallt die Stimme und das lyrische Ich hat die Möglichkeit, darüber nachzudenken und stellt fest, dass die vormals so sichere Meinung brüchig ist. "tonlos schwingend hallt" finde ich dabei etwas viel, man kann sich zudem fragen, wie das überhaupt klingt, wenn etwas tonlos schwingt, wie das dann aber hallen soll, verstehe ich nicht. Naja, kein Wunder, dass dieses Stimmchen alsbald verendet...

In der letzten Strophe erfährt man dann, dass diese Form des Verfehlens - ein solches scheint mir hier gegeben - und auch des Schmerzes dem lyrischen Ich nicht unbekannt sind. Immer wieder dasselbe und das lyrIch ist einfach nicht in der Lage, die Wunden heilen zu lassen.

Alles in allem ein sauber ausgearbeitetes Werk, dessen Bilder mir aber nicht immer zusagen und zeitweise auch nicht schlüssig wirken. Ob diese strophenübergreifenden Reime (falls beabsichtigt) sinnvoll sind, bin ich mir nicht sicher, zumindest würde ich jedoch da saubere Reime empfehlen, damit das runder wirkt. Die Elisionen finde ich ebenfalls etwas mühselig, auch wenn ich die formalen Zwänge kenne, manchmal finden sich dennoch Alternativen und sprachlich ists einfach "ohne" schöner. Womöglich sind es all diese Kleinigkeiten, die mir den richtigen Zugang zu Deinen Zeilen verfehlen - gern gelesen habe ich sie trotzdem.

Noch eine rein optische Anmerkung: ich persönlich finde es ansprechender, wenn die Zeilenanfänge je nach grammatikalischen Zusammenhang groß oder klein geschrieben werden. Diese Großschreiberei am Zeilenanfang finde ich immer etwas unelegant und zudem wenig leserfreundlich. Und warum setzt Du eigenlich keine Punkte, obwohl Du andere Satzzeichen verwendest?

Grüße,

Don

P.S.: Kurzkritiken kann man sicher als Stimmungshinweis zur Kenntnis nehmen, mehr kann man damit aber kaum anfangen; in meinen Augen ist das dann auch keine Abwertung des Kommentars, wenn man nicht beglückt darum herum tanzt.

Den Plagiatsvorwurf finde ich nicht haltbar. Die Zeile "Und trink mir alte Wunden an" findet sich zwar genau so in dem Selig-Song, es ist aber nun auch nicht fernliegend, dass darauf mehr als eine Person kommt. Der restliche Text ist auf jeden Fall deutlich anders...

edit: Ist doch ein wenig länger geworden .
Don Carvalho ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.11.2006, 20:52   #18
Ensimismado
 
Dabei seit: 11/2006
Beiträge: 16

Zitat:
Original von Don Carvalho
Hallo Ensimismado,

gerade habe ich nicht sonderlich viel zu, weshalb ich mich etwas kürzer halte.

Das Metrum ist grundsätzlich sauber gestrickt, es wechseln sich 5- und 4-hebige Jamben ohne Fehltritt. Wobei gleich in Zeile 1 die Nebenbetonung auf der ersten Silbe der Melodie nicht ganz so hübsch ist, dieses Wort wird irgendwie besonders klingend endbetont, da stört die (anonsten machbare) Nebenbetonung ein wenig.

Ein wenig sperrig wirken Deine Zeilen trotz des reinen Metrums schon. Womöglich liegt das daran, dass die nur 4-hebigen Zeilen auch hinsichtlich des Reimes ausbrechen und man gleich zweimal irritiert wird. Finden sich die strophenübergereifenden Reime der 2. und 4. Zeilen mit Absicht? Vermutlich, es würde mich wundern, wenn bei einem so ausgearbeiteten Gedicht hier der Zufall am Werk wäre: gelallt/ Halt, dran/an , Raum/ auf. Wobei der zweite Reim ein eher einfallsloser und letzter eine Assonanz darstellt. Nicht hübsch, aber machbar.
Richtig erkannt, das ist gewollt. Wobei ich zugeben muss, ich wollte Anfangs lediglich Assonanzen haben, die Reime entwickelten sich mehr nebenbei. Weshalb ich diese gesetzt habe? Nun, ein wenig sollten sie die Enge dieses Denkprozesses darstellen. Wobei ich durchaus überlege, ob ich das noch ändere.
Zu dem etwas sperrigen Metrum, gebe ich dir Recht, ein wenig unglücklich ist es, wenn ich vielleicht ne gute Idee habe kann ich das noch übertünchen, sonst denke ich lediglich eine Kleinigkeit, die erstmal so bleiben kann.

Zitat:
Inhaltlich bin ich mir noch nicht sicher, was ich von Deinen Zeilen halten soll. Str. 1 und 2 werden sprachlich mit dem "zwar"/"doch" in einen Gegensatz gesetzt:

In Str. 1 besingt das lyrische ich angetütert seine Niederträchtigkeit und (zer-) bricht daran weitere Träume. Ich "breche ... Träume dran" klingt doof, sorry, womöglich verstehe ich aber auch nicht, wie Du es gemeint hast. Auf jeden Fall ist hier aktiv das lyrIch tätig und es ist nicht so, dass an der Perfidität des lyrIch die Träume brechen. Und fällt mir gerade auf: eigentlich bilden nicht Worte eine Melodie (allenfalls einen Text oder ein Gedicht ), sondern Töne oder die Stimme.
Zu deiner Kritik hinsichtlich des "brechens", hm ich kenne die Aussprache etwas dran brechen, um etwas zu zerstören als sehr gebräuchlich. Allerdings, wenn dies eher unglücklich wirkt, nun dann werd ich auch hier noch einmal schauen, ob mir was besseres einfällt.
Zu der Melodie, nun ich würde behaupten, die Aussage Wortmelodie gibt es durchaus, ist also hier im übertragenen Sinne zu verstehen. Jedoch ist es durchaus möglich statt Worte vll. ein anderes Wort einzusetzen, ob dies Stimme oder ein anderes Wort ist, mal schauen. Mach ich mir mal Gedanken drüber.

Zitat:
In Str. 2 nun also verhallt die Stimme und das lyrische Ich hat die Möglichkeit, darüber nachzudenken und stellt fest, dass die vormals so sichere Meinung brüchig ist. "tonlos schwingend hallt" finde ich dabei etwas viel, man kann sich zudem fragen, wie das überhaupt klingt, wenn etwas tonlos schwingt, wie das dann aber hallen soll, verstehe ich nicht. Naja, kein Wunder, dass dieses Stimmchen alsbald verendet...
Der Einwurf, dass es zuviel ist, den akzeptiere ich, vielleicht findet sich ne Möglichkeit des Entschlackens. Zu dem zweiten. Nun, vielleicht unglücklich ausgedrückt. Sollte die Gedanken darstellen, welche nur noch im Kopf nachhallen.
Zu unverständlich? Dann mal schauen ob mir da auch noch was besseres einfällt.

Zitat:
Alles in allem ein sauber ausgearbeitetes Werk, dessen Bilder mir aber nicht immer zusagen und zeitweise auch nicht schlüssig wirken. Ob diese strophenübergreifenden Reime (falls beabsichtigt) sinnvoll sind, bin ich mir nicht sicher, zumindest würde ich jedoch da saubere Reime empfehlen, damit das runder wirkt. Die Elisionen finde ich ebenfalls etwas mühselig, auch wenn ich die formalen Zwänge kenne, manchmal finden sich dennoch Alternativen und sprachlich ists einfach "ohne" schöner. Womöglich sind es all diese Kleinigkeiten, die mir den richtigen Zugang zu Deinen Zeilen verfehlen - gern gelesen habe ich sie trotzdem.
Zumindest ein Bild wird jetzt vielleicht klarer. Der Rest muss noch mal durch meine Gehirnzellen eilen und vielleicht verbesser ausgegeben werden. Tut mir Leid, dass ich dazu momentan nicht die Zeit habe und daher nur darauf verweisen kann mir bei Zeit und der nötigen Muse Gedanken drüber zu machen.
Auf jedenfall ein großes Dankeschön für die gemachte Mühe, die Kritik hat mir auf jedenfall - und wenn vielleicht auch nur für spätere Gedichte - geholfen.

Zitat:
Noch eine rein optische Anmerkung: ich persönlich finde es ansprechender, wenn die Zeilenanfänge je nach grammatikalischen Zusammenhang groß oder klein geschrieben werden. Diese Großschreiberei am Zeilenanfang finde ich immer etwas unelegant und zudem wenig leserfreundlich. Und warum setzt Du eigenlich keine Punkte, obwohl Du andere Satzzeichen verwendest?

Grüße,

Don
Betreffend des Groß- und Kleinschreibens, wird geändert. Betreffend der Punkte, das ist so ne Macke von mir, am Strophenende lass ich die gerne weg.

Zitat:
edit: Ist doch ein wenig länger geworden .
Freut mich.

Gruß und vielen Dank,
Flo
Ensimismado ist offline   Mit Zitat antworten
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