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26.03.2018, 18:35 | #1 |
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Ach wärst du doch - zum Urteilen verscheitert
Ach wärst du doch - zum Urteilen verscheitert (Poetry Slam)
Du wolltest Vieles anders machen, ganz speziell in der Erziehung und jetzt vergeht dir echt das Lachen, versagt dir jegliche Bemühung, im Lauf der Dinge auszuharren, die dir helfen, dein Leben auszuloten. Du fährst dir selber an den Karren. Was ist erlaubt, was ist verboten? Wo sind die Grenzen, was das Ziel? Erziehung, das ist echt kein Spiel. Spiel des Lebens, ja vielleicht. Doch glaubst du wirklich, dass das reicht? Und reicht es dir, dich aufzugeben? Hast du nicht selbst auch noch ein Leben? So rinnt es dir den Bach hinunter und du läufst hilflos hinterher, dabei warst du einst froh und munter, doch das ist Ewigkeiten her. Erklimmst du heut noch eine Mauer, steckst dir ab und an ein Ziel? Oder brichst du ab auf Dauer, weil du traurig bist und sauer, weil Vieles wird dir echt zu viel. Das Leben ist wohl doch kein Spiel. Vielleicht hast du auch nur vergessen, was dir im Leben wichtig ist, du warst zu sehr darauf versessen, dass du für andre richtig bist. Denn alles was du machst ist falsch, so scheint 's und nichts von dem, was du so tust ist richtig. Das ist der Grund, weshalb du nachts oft weinst, du fühlst dich elend klein und nichtig. Nicht stark genug und dem gewachsen, was dir Erziehung abverlangt und wütend stampfst du mit den Haxen, jedes Mal, wenn ihr euch zankt. Ach wärst du doch nie Mam geworden... Die Jugend zickt und schreit dich an, in den allerschlimmsten Tönen und ist sie endlich fertig dann, will sie sich schnell versöhnen. Die Base gecheckt und schwer gechillt, ganz plötzlich friedlich eingestellt und du? Verstehst nur Bahnhof... Erde an Mam Doch nicht mit dir, so denkst du jetzt, du diskutierst, du bist verletzt dich packt die Wut, du schreist zurück, und schon verfällst du diesem Trick, um ihn schlussendlich zu verlieren. Verlierst dich selbst in langen Sätzen, weil deine Sprache anders spricht und niemand weiß das je zu schätzen, dein liebes Kind versteht dich nicht, denn es versteht nur Bahnhof... Erde an Mam Obwohl es doch dein Fleisch und Blut, erscheint es dir vom andern Stern und du, du meinst es ja nur gut, trotz aller Hürden hast du 's gern. So lieb wie einen Sonnenstrahl, der dich mit Zärtlichkeit bedeckt, so innig wie das Muttermal, nur du weißt, wo es sich versteckt. Du möchtest nach den Sternen greifen, nicht nur mit deinen Worten streifen und suchst die Nähe zu dem Kind, doch die verfliegt zu schnell im Wind. Ein kühler, ums genau zu sagen und manchmal fast schon ein Orkan, es fällt dir schwer, dies zu ertragen und stets fängt es von vorne an. Ach wärst du doch nie Mam geworden... Noch kannst du Vieles anders machen, ganz speziell in der Erziehung und dir vergeht auch nicht das Lachen, dir versagt nicht die Bemühung, im Lauf der Dinge auszuharren, die dir helfen, dein Leben auszuloten. Du fährst dir selbst nicht an den Karren. Weißt, was erlaubt und was verboten! Du setzt die Grenzen, kennst das Ziel! Erziehung, das ist echt kein Spiel. Spiel des Lebens, ja vielleicht. Glaub an dich, dann wird es leicht! Du hasst die Ruhe vor dem Sturm und kannst dich selbst nicht leiden, sagst schlimme Dinge auf im Zorn, anstatt sie zu vermeiden. Anscheinend hast du schon vergessen, wie 's früher bei dir selber war und doch scheinst du daran zu messen. Das Leben ist schon sonderbar. Es wechselt täglich die Gefühle, mal geht es auf und mal bergab und mittendrin in dem Gewühle, machst du als Mutter auch mal schlapp. Da stehst du nun in deiner Mitte, schaust dein Kind verzweifelt an und doch hast du nur eine Bitte, dass es aufhört irgendwann. Doch wann, das hast du längst vergessen, und das, was dir im Leben wichtig ist, du warst zu sehr darauf versessen, dass du für andre richtig bist. Denn alles was du machst ist falsch, so scheint 's und nichts von dem, was du so tust ist richtig. Das ist der Grund, weshalb du nachts oft weinst, du fühlst dich elend klein und nichtig. Nicht stark genug und dem gewachsen, was dir Erziehung abverlangt und wütend stampfst du mit den Haxen, jedes Mal, wenn ihr euch zankt. Ach wärst du doch nie Mam geworden... Stopp! Hör auf dich kläglich zu bedauern und nimm dein Leben in die Hand! Wenn 's sein muss renn durch tausend Mauern, doch nutze einmal den Verstand! Verlier dich nicht in langen Sätzen, weil deine Sprache anders spricht, denn niemand weiß das je zu schätzen, dein liebes Kind versteht dich nicht, denn es versteht nur Bahnhof... Erde an Mam Und willst du nach den Sternen greifen, kannst du nicht nur mit Worten streifen. Suchst du die Nähe zu dem Kind, dann lauf ihm nach und zwar geschwind! Bestimmt hast du noch nicht vergessen, wie 's früher bei dir selber war. Du musst dich daran auch nicht messen, das Leben ist halt sonderbar. Es wechselt täglich die Gefühle, mal geht es auf und mal bergab und mittendrin in dem Gewühle, machst du als Mutter auch mal schlapp. Bevor du aber auf der Strecke bleibst, wär 's gut, wenn du für dich was machst und sei 's, dass du darüber schreibst und deine Leidenschaft entfachst. Stürz Mauern ein, brich Riten durch, du bist der Frosch und nicht der Lurch! Auch hast du nicht die tauben Ohren und gehst verblendet durch die Welt, du wurdest zwar zuerst geboren, doch dem hast du dich längst gestellt. Du weißt es lang vom Hören-Sagen, dass es andern auch so geht und hier versiegen deine Fragen, zum Glück noch nicht zu spät. Mam an Erde |
26.03.2018, 21:05 | #2 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.489
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Tritt damit mal beim Poetry Slam auf, das Ende hab ich zwar nich Kapiert, aber vorher isses geil. Voll in die Rolle reinversetzt und doch von außen Beobachtet.
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27.03.2018, 04:26 | #3 |
Dabei seit: 10/2016
Ort: in einem sagenhaften Haus
Alter: 42
Beiträge: 5.271
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Großartig!
Mehr Kommentar braucht es nicht, außer, dass dies mir aus der Seele spricht. Und nun auf meiner Favo-liste ist. |
27.03.2018, 15:27 | #4 |
Gut gemacht! Weiter so! Guck noch mal auf das Ende, das stimmt irgendwie metrisch nicht?! Wie wärs mit "Zum Glück jedoch noch nicht zu spät." ?
Schick, lang und schick und ... Eltern verstehn es. Gilt ja nicht nur für Mam |
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27.03.2018, 21:47 | #5 | |||
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Das Ende, ja ich weiß, aber da kommt eine lange Atempause hin. Allen meinen herzlichen Dank und einen lieben Gruß Letreo |
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Lesezeichen für Ach wärst du doch - zum Urteilen verscheitert |
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