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Sonstiges und Experimentelles Andersartige, experimentelle Texte und sonstige Querschläger.

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Alt 04.01.2020, 21:51   #1
weiblich schessika
 
Dabei seit: 10/2019
Beiträge: 5

Standard Sturm

Ich bin kein wundervoller Mensch.
Ich bin kein Samstagmorgen
Und auch kein Sonnenuntergang am Freitag.
Ich bin ein Dienstagnachmittag.
Ein zerbrochenes Fenster im Winter,
Ein platter Reifen mitten in der Pampa.
Mein Inneres bricht und zerfällt.
Und manchmal hasse ich mich selbst.
Sie tut mir leid, meine peinliche Melancholie.
Manchmal glaube ich, dass ich nicht hier hingehöre.
Dass ich einer von diesen Schalttagen bin.
Mal bin ich da, werde gesehen.
Doch meistens gibt es mich gar nicht - ich bin ein Gerücht.
Licht und Schatten tanzen in meiner Brust.
Gelegentlich werden sie zu einem Sturm.
Ihr seht die Blitze nicht und nur selten hört ihr den Donner.
schessika ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.01.2020, 01:43   #2
männlich Eisenvorhang
 
Benutzerbild von Eisenvorhang
 
Dabei seit: 04/2017
Ort: Erzgebirge
Alter: 38
Beiträge: 2.671

Hi,

dein Gedicht hat viel Potenzial, du streust kreatives Gedankengut.
Ich melde mich später dbzgl. nochmal zu Wort.
Bin grad nur am Handy,

Vlg ev
Eisenvorhang ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.01.2020, 01:48   #3
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.043

Klingt für mich wie der Versuch einer Selbstprofilierung: He, erwartet von mir nix, ich bin total unsozialisiert und deshalb etwas Besonderes.

Dabei hält sich der erste Teil des Textes noch im Normalbereich, aber danach stellt sich Unbehagen ein.

Nicht sonderlich sympathisch. Und auch nicht überzeugend.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.01.2020, 01:53   #4
männlich Eisenvorhang
 
Benutzerbild von Eisenvorhang
 
Dabei seit: 04/2017
Ort: Erzgebirge
Alter: 38
Beiträge: 2.671

„Schalttage“, „Ich bin wie ein Gerüst“ sind originelle und kreative Gedanken, die man nicht oft liest.

Die Kritik von Ilka kann ich verstehen: Die Frage ist ... Muss es immer sympathisch sein?

Auch peinliche Melancholie finde ich interessant -

dass das LI zur Selbstreflektion, aber auch zur Selbstverachtung fähig ist beweist ja dieser Satz:

"Und manchmal hasse ich mich selbst."
Eisenvorhang ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.01.2020, 02:12   #5
weiblich Unar die Weise
 
Benutzerbild von Unar die Weise
 
Dabei seit: 10/2016
Ort: in einem sagenhaften Haus
Alter: 42
Beiträge: 5.271

Standard Hallo Schessika.

Ich mags bis zum Dienstag, danach wirds mir zu platt / zu banal.
Ich erwartete auch etwas anderes.
Letztlich gehts aber, wie viel zu oft, um - Hilfe, ich passe nicht zur Masse. -
Muss man ja auch nicht.
Vielleicht könnte die Sicht darauf auch anders sein, im Sinne von...
Hurra, ich bin ein Dienstagnachmittag!

Freut euch übers Anderssein.
Unargruß
Unar die Weise ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.01.2020, 02:39   #6
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.043

Zitat:
Zitat von Eisenvorhang Beitrag anzeigen
Muss es immer sympathisch sein?
Nein.

Ich kenne Menschen dieses Postulats und bin bis heute mit ihnen befreundet. Aber ich lassse mich nicht mehr von derlei Selbstdefinitionen beeindrucken, die der Selbsterhöhung dienen.

Die meisten meiner Freunde haben sich ohnehin von dieser infantilen Schiene gelöst und zu reifen Menschen entwickelt. Ein paar sind duchgefallen - nun ja ...
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.01.2020, 02:44   #7
männlich Eisenvorhang
 
Benutzerbild von Eisenvorhang
 
Dabei seit: 04/2017
Ort: Erzgebirge
Alter: 38
Beiträge: 2.671

Manchmal braucht es beim Aufschlag einen harten Boden der Besinnung.
Jeder hat das auf irgendeine Weise im Leben hier und da lernen müssen.

In irgend einem Gefängnis befindet sich jeder.
Eisenvorhang ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.01.2020, 18:06   #8
weiblich schessika
 
Dabei seit: 10/2019
Beiträge: 5

Zitat:
Zitat von Unar die Weise Beitrag anzeigen
Letztlich gehts aber, wie viel zu oft, um - Hilfe, ich passe nicht zur Masse. -
Muss man ja auch nicht.
Vielleicht könnte die Sicht darauf auch anders sein, im Sinne von...
Hurra, ich bin ein Dienstagnachmittag!

Freut euch übers Anderssein.
Unargruß
Es ist nicht das "Nicht zur Masse passen", dass das LI umtreibt. Im Gegenteil das LI passt hervoragend hinein. Und das lässt es an seiner Existenzberechtigung zweifeln. Wunderbare Menschen, die in jedem Freude auslösen wie das beginnende Wochenende sind die Ausnahme. Aber Menschen hingegen, die genauso gewöhnlich sind wie ein Dienstag Nachmittag oder so nervig wie ein kaputtes Fenster im Winter gibt es zu Hauf. Und in ihrer Masse ertrinkt das LI - wenn es schon so viele von ihnen gibt und es selbst keinen Mehrwert bringt, weil es nichts Besonderes ausstahlt, wozu ist es dann da? Den Schalttag gibt es, weil es nicht anders geht. Und so ist es auch mit dem LI. Es wird nicht gesehen, den es gibt nichts, was einen Dienstagnachmittag besonders macht - außer es ist Karneval.

Geändert von schessika (05.01.2020 um 18:07 Uhr) Grund: Tipfehler
schessika ist offline   Mit Zitat antworten
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Stichworte
melanchiloe, poesie, selbstzweifel

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