Depression

[Isabel Seifried]

Um mich gründlich selbst zu strafen
beschloss ich heute, nur noch schlafen,
läßt mich von der Welt entfliehn.
Dann muss ich nicht mehr verrennen
mich in tausendfaches Sein,
nicht mehr fühlen, nicht mehr brennen,
nicht mehr wahren einen Schein.

Dann kann ich mich ganz hingeben,
den Gebilden dieser Nacht,
um in Träumen hinzuschweben,
die mich leicht und froh gemacht.

Dann wird alles, was mich schmerzte,
nicht mehr groß und wichtig sein,
der, mit dem ich mir´s verscherzte,
wird bei Nacht und Nebel klein.

Alles, was ich nicht erlebte,
wird im Traum zur Phantasie,
wonach ich lebte und mich sehnte,
wogegen ich mich auflehnte,
nichts mehr zwingt mich in die Knie.

Denn im Schlafe ist die Welt,
wie ich sie mir erträume,
dort versäume
ich mein Leben nicht,
ich schlage fröhlich Purzelbäume,
und wissend, Träume sind nur Schäume,
auch dem Feinde ins Gesicht.

[Ex-Schamanski]

Hier wird das Sich-zurückziehen-wollen aus einer als Chaos empfundenen und nicht erträglichen Welt sehr gut thematisiert, finde ich.

[Caliban]

Traurigkeit kommt beim Lesen auf. Gut auf den Punkt gebracht. Ein einheitliches Reimschema undeine bereinigte Metrik allerdings täten dem Lesefluss gut und würden das Gedicht weit eingänglicher gestalten. Als Skizze aber schon gut und mit viel Potenzial.

[Thing]

Halli Hallo, Isabel -

ob der Titel zutrifft?
Ich denke eher an Schwermut, Überdruss, Wunsch nach Schneckenhaus.
Wenn Du an der Grammatik und Interpunktion noch arbeitest, kann das Gedicht nur gewinnen.

Thing