Dem Spiegelbild gewidmet

[Schmuddelkind]

So aufgeregt du schreist, du bleibst doch immer stumm.
Versuchst dein Leben lang mich einzig auszudrücken
und siehst mich nicht, kehr ich dir zu bald meinen Rücken,
dreh ich mich auch nur einmal um ein Viertel um.

Du wirst geboren, wenn ich komme, dich zu sehen.
Du arme Kreatur weißt nichts von deinem Los,
weißt nicht, dass ohne Beisein auch nur eines Flohs
du sterben wirst, wenn ich beschließe, fortzugehen.

[Ex Carina M.]

Hallo Schmuddelkind,

deinen Text muss ich noch ein paar mal auf mich wirken lassen.
In diesem Bild steckt viel drin.

Derweil lieben Gruß,
Carina

[simbaladung]

Hallo, Schmuddelkind,

schön, dass du wieder da bist!
Dies hier gefällt mir ohne wenn und aber!

lg simbaladung

[Schmuddelkind]

Vielen Dank, ihr Lieben, auch für den Willkommensgruß!

Freut mich, dass es euch gefällt!

In diesem Bild steckt viel drin.

Ja, ich habe zwei Deutungen im Kopf:

1. Es könnte eine Perspektivübernahme sein. Da wird einem richtig deutlich, was so ein Spiegelbild für ein armseliges Leben haben muss. Und dabei stellt sich die Frage, ob es nicht möglich ist, dass ein Spiegelbild wirklich lebt. Ich behaupte: es ist möglich! Andersherum gefragt: woher "wissen" wir, dass andere Menschen leben, denken und empfinden? Weil sie in gewissem Sinne ein unvollständiger Spiegel unseres Selbst sind. Sie laufen durch die Gegend, bewegen sich auf eine Weise, in die wir unsere bekannten Motive hineinlesen können, sagen Dinge, denen wir eine Bedeutung geben, die wir aus unserer Gedanken- und Gefühlswelt kennen. Es ist also nicht weniger plausibel, dasselbe mit seinem Spiegelbild zu tun. Wenn es lächerlich ist, die Möglichkeit eines lebendigen Spiegelwesens in Betracht zu ziehen, dann ist es auch lächerlich von denkenden und fühlenden Wesen in der Außenwelt auszugehen.

2. Man kann es auch als eine Allegorie auf eine einseitige Beziehung verstehen, ob nun eine Partnerschaft oder eine freundschaftliche Beziehung.

LG

[Ex Carina M.]

Oftmals frage ich mich, bei einem Blick in den Spiegel, wo ist das Kind, das Mädchen, die junge Frau geblieben?

Noch ein Gedanke: solange wir in andere Augen -Spiegel blicken können, sind wir nicht allein.

LG Carina

[Schmuddelkind]

Oftmals frage ich mich, bei einem Blick in den Spiegel, wo ist das Kind, das Mädchen, die junge Frau geblieben?

Das kann ich verstehen, aber man sollte lieber sein Spiegelbild akzeptieren. Wenn der 26-Jährige Schmuddi sich fragt: "wo ist der jugendliche Draufgänger von einst?" (ja ich weiß, unplausibel), bedauert er statt Dinge zu tun, die in seinem Leben auf der Agenda stehen und dann wird der 40-Jährige Schmuddi sich fragen: "Wo ist der 26-Jährige Schmuddi hin?" usw..