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Alt 29.12.2019, 16:41   #1
weiblich DieSilbermöwe
 
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Standard Matze verliebt sich

Diese Geschichte gehört zu einem Geschichtenkranz um "Matze, das Findelkind". Die Geschichten sind nicht chronologisch geordnet und Matze taucht sowohl als Baby als auch als Jugendlicher auf.

Es war der 31. Dezember 1976, nachmittags. Matze konnte die Silvesterparty kaum erwarten, die erste, die ihm seine Eltern erlaubten. Letztes Jahr war er angeblich noch zu jung gewesen, aber dieses Jahr war er schließlich schon 16. Matze ahnte natürlich den wirklichen Grund: Sein zwei Jahre älterer Freund Hugo war seit zwei Monaten verschwunden und Matzes Eltern nahmen an, dass er auch zu Silvester nicht auftauchen würde. In der Nachbarschaft munkelte man, dass er im Gefängnis sei. Einen Beweis dafür hatte jedoch niemand und warum er im Gefängnis sein sollte, wusste auch niemand wirklich. Ein Gerücht lautete, er habe versucht, ein Auto zu klauen, ein anderes, er habe den kleinen Einkaufsladen im 15 km entfernten Nachbardorf bei Nacht und Nebel versucht auszurauben. Egal, was es war, Herbert Kender, Matzes Vater, hatte diese Gerüchte zum Anlass genommen, seinem Sohn den Umgang mit Hugo endgültig zu verbieten und Matze mit monatelangem Hausarrest gedroht, sollte er sich nicht daran halten.

Letztes Jahr war Hugo an Silvester mit einigen Kumpels grölend durch die Straßen gezogen und sie hatten betrunken ein wenig randaliert - ein paar Mülltonnen umgeworfen und ein paar Blumentöpfe zertreten, nichts wirklich Schlimmes, wie Matze fand - und außerdem die einzige Sache, von der man sicher wusste, dass sie auf Hugos Konto ging - aber viele Leute und vor allem Herbert, Matzes Vater, hatte dieses Benehmen ganz schön aufgeregt. Matze war auch ganz froh, dass er nicht dabei gewesen war. Es war ziemlich schwer, sich Hugo zu widersetzen und er machte dann doch alles, was Hugo wollte. Sein Vater wäre sicherlich verdammt wütend geworden.

Matze musterte sich im Spiegel, betrachtete die roten Haare. Wo hatte er die nur her? Weder sein Vater noch seine Mutter waren rothaarig. Aber für heute Abend hatte er sowieso wichtigere Fragen. Wieviele Mädchen kamen auf die Party?
„Mindestens zehn", hatte Lars, bei dem die Party stattfand, behauptet.
„Alle aus deiner Klasse?" hatte Matze gefragt. Lars war ein Jahr jünger als Matze.
„Nicht alle." Lars hatte verschmitzt gelächelt. Und mehr hatte Matze nicht aus ihm herausbekommen.

Um 19.00 Uhr machte er sich auf den Weg. Seine Mutter hatte ihm eine Pralinenschachtel aufgedrängt. „Für Lars' Mutter."
„Warum? Die hat doch nicht Geburtstag."
„Das macht man aber so."
Es hatte keinen Zweck, mit seiner Mutter zu diskutieren. Also nahm er die Schachtel und versteckte sie, so gut es ging, hinter seinem Rücken, nachdem er an Lars' Haustür geklingelt hatte.
Es dauerte eine Weile, bis die Tür geöffnet wurde. Aber nicht Lars öffnete. Ihm gegenüber stand ein Mädchen mit blonden schulterlangen Haaren, ein Mädchen, das ihm bekannt vorkam. War das nicht....
„Hi", sagte das Mädchen.
„Hi", sagte Matze mit vor Aufregung heiserer Stimme. Das war doch Elke? „Ich wollte zu Lars auf die Party", nuschelte er.
„Komm rein", sagte das Mädchen freundlich.
Matze stolperte in die Wohnung. Laute Musik und gedimmtes Licht empfingen ihn. Auf dem Boden, an die Wand gelehnt, saß ein knutschendes Pärchen. Mit einiger Mühe erkannte er Lars und Marianne, ein Mädchen aus Lars' Klasse. Kein Wunder, dass Lars ihm nicht selbst die Tür geöffnet hatte! Andere Pärchen tanzten. Von rechts fiel ein Lichtstrahl ein. Dort war die Küche. Matze betrat sie und entledigte sich hastig der Pralinenschachtel, indem er sie auf den Tisch legte.
„Was hast du denn da?" Das Mädchen, das ihm die Tür geöffnet hatte, war ihm gefolgt.
„Nichts", sagte Matze. „Also nichts Wichtiges. Meine Mutter wollte, dass ich für die Mutter von Lars Pralinen mitbringe."
„Eltern sind so peinlich." Das Mädchen lachte. „Dabei ist seine Mutter gar nicht da. Die sind selber feiern gegangen."
Matze stimmte in ihr Lachen mit ein, froh, dass er sich mit der Pralinenschachtel nicht blamiert hatte.
„Wie heißt du eigentlich?" wollte das Mädchen wissen.
„Matze. Und du?"
„Elke. Ich glaube, ich habe dich schon mal gesehen."
„Bist du bei Lars in der Klasse?" Matze stellte die Frage, obwohl er genau wusste, dass dem nicht so war. Er hatte sie ja doch gleich erkannt: Es war Elke, die Elke, die damals mit Hugo zum Treffen auf den Friedhof gekommen war und die Hugo als seine Freundin vorgestellt hatte. Er konnte sich sogar sehr gut an sie erinnern.
„Nein, ich bin eine Freundin von Rita." Rita war Lars' Schwester. „Die hängt nur gerade am Telefon mit ihrem Freund. Der konnte heute nicht kommen."
„Ah", Matze reagierte blitzschnell, die Gelegenheit war günstig. „Und wo ist dein Freund?"
Er hatte gehofft, sie würde nun sagen: „Ich habe keinen" oder „keinen mehr", doch er wurde enttäuscht.
„Keine Ahnung, wo er ist", sagte sie. „Habe schon seit Wochen nichts mehr von ihm gehört."
Ehe Matze darauf etwas erwidern konnte, zog sie ihn am Arm ins Wohnzimmer.
„Komm, wir tanzen!"
Und ehe er sich versah, fand er sich mit Elke auf der Tanzfläche wieder. Froh, dass das Licht gedimmt war und daher nicht viel von seinen Tanzkünsten zu sehen war, wackelte er, so gut es ging, im Rhythmus der Musik mit.

Es war eine schöne Party, auch wenn Elke sich nach dem Tanz ihrer Freundin Rita widmete, die endlich vom Telefon zurückgekehrt war, und Matze sich andere Gesprächspartner suchen musste.

Kurz vor Mitternacht stürzten alle auf die Straße, um das Feuerwerk zu sehen. Alle Pärchen küssten sich.
Matze stand neben Lars und Marianne. Er sah zu Elke hin, die mit ein paar anderen weiter entfernt stand, und ballte eine Faust in der Tasche.
„Na, Roter, haste dich heute Abend auch verknallt?" Lars schlug ihm lachend eine Hand auf die Schulter.
„Ich? Quatsch!" Aber er merkte selbst, dass er puterrot anlief.
„War nur ein Witz, Roter!" Zum Glück schien Lars genau das zu meinen, was er sagte, und Matze atmete schon erleichtert auf, als er wieder eine Hand auf der Schulter spürte. Er drehte sich um. Vor ihm stand Hugo.
„Prost Neujahr, Roter!" Hugo fiel ihm um den Hals. „Lange nicht gesehen, was?"
„Kann man wohl sagen. Prost Neujahr!" Er umarmte Hugo ebenfalls. „Wo hast du gesteckt?"
„Unwichtig, Roter."
In dem Moment war ein Freudengeheul zu hören. Elke hatte Hugo entdeckt, kam angelaufen und hängte sich an seinen Hals. Hugo ließ sich das gefallen, dann löste er sich von ihr. „Süße, ich kann nicht lange bleiben. Muss leider nochmal verschwinden. Aber weißt du was? Der Rote wird sich um dich kümmern." Er nickte Matze zu. „Machste doch, Roter, nicht?"
„Klar", sagte Matze.

Aber er wusste nicht so recht, ob er sich über diese Aufgabe wirklich freuen sollte.
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.12.2019, 16:54   #2
männlich Ex-Ralfchen
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31. Dezember 1976, nachmittags. Matzes erste Silvesterparty. Er konnt es kaum erwarten.

"Du bist noch zu jung!"

Hatten seine Eltern letztes Jahr eingewandt. Nun ist er 16. und ahnt den wirklichen Grund: Der zwei Jahre ältere Freund Hugo war damals bereits seit zwei Monaten verschwunden und Matzes Eltern nahmen an, dass der Bursche zu Silvester nicht auftauchen würde.

In der Nachbarschaft kuriserte das Gerücht, dass Hugo im Gefängnis wäre. Einen Beweis dafür hatte jedoch niemand und warum er im Gefängnis sein sollte, konnte niemand sagen. Angeblich hatte er habe versucht, ein Auto zu klauen und dann den kleinen Einkaufsladen im 15 km entfernten Nachbardorf bei Nacht und Nebel versucht auszurauben. Vermutungen.

Zitat:
Egal was der Grund letzlich war, Matzes Vater, Herbert Knotzer nahm das Ganze zum Anlass Matze den Umgang mit Hugo endgültig zu verbieten und Matze mit monatelangem Hausarrest gedroht, sollte er sich nicht daran halten.

der letzte absatz - zwar von mir gekürzt/verdichtet - ist überflüssig, weil Hugo verschwunden ist. obschon auch in der einleitung einiges nicht passt, wenn du den text genau durchackerst. was hat der verschwundene Hugo mit dem vergangenen sylvesterfest zu tun wenn er ohnedies verschwunden ist, ist nur eine teil der inkonsistenzien.

du musst versuchen dichter und pointierter zu schreiben liebes Möwlein, sonst geht der text in füllern und anhängseln über.

liebste grüße
r
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Alt 29.12.2019, 19:05   #3
weiblich DieSilbermöwe
 
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Zitat:
Vermutungen.
Genau, deswegen stehen sie im Konjunktiv:

Zitat:
Ein Gerücht lautete, er habe versucht, ein Auto zu klauen, ein anderes, er habe den kleinen Einkaufsladen im 15 km entfernten Nachbardorf bei Nacht und Nebel versucht auszurauben
Die Geschichte zu beurteilen ist nicht so einfach, weil sie in einen größeren Kontext eingebettet ist und man eigentlich auch die anderen Geschichten kennen müsste. Aber ich werde über deine Anregungen nachdenken.

LG DieSilbermöwe
.
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Alt 29.12.2019, 19:05   #4
weiblich Ilka-Maria
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Also ...

die Story wirkt leblos erzählt. Außerdem enthält sie Füllsel, die nichts zum Verständnis beitragen. Das Jahr 1976 ist vielleicht wichtig im Zusammenhang mit den anderen Teilen der Matze-Geschichten, aber den Zusammenhang hätte man anders herstellen können. Den Text mit dem Datum zu beginnen wirkt ungelenk.

Ist es wichtig, das der überfallene Supermarkt oder was auch immer 15 Kilometer entfernt lag?

Ich hätte die Geschichte anders begonnen, z.B. so:
„Übertreib’s nicht. Du siehst aus wie ein Karneval-Jeck.“
„Na und?“ Unbeeindruckt vom Tadel seiner Mutter drapierte Matze sein linkes Ohr mit einer blauen Luftschlange und strich wohlgefällig über seine weiße, perlenglitzernde Elvis-Presley-Weste. Seine Mutter strich ihm grinsend durch die 50er-Jahre-Tolle: „Die Mädchen werden dich fressen. Willst du mir das wirklich antun?“
„Darauf kannst du wetten“, grinste Matze zurück.
Seit Tagen fieberte er der Silvesterparty entgegen, die erste seines jungen Lebens, die ihm von den Eltern erlaubt wurde. Bis dahin hatten sie immer Gründe gehabt, ihm das Feiern ins neue Jahr zu verbieten, und der triftigste Grund war Hugo gewesen, der keine Party ausließ, um Gefolgschaft zu rekrutieren.
Hugo war mit achtzehn volljährig und zwei Jahre älter als Matze. Im Viertel galt er als schlechte Gesellschaft, und alle Eltern, die von ihm gehört hatten oder ihm begegnet waren, strebten danach, ihren Nachwuchs von ihm fern zu halten. „Das ist kein Umgang für dich, der bringt dich nur in Schwierigkeiten,“ waren ihre Argumente, die nicht immer auf fruchtbaren Boden fielen. Denn erstens hatte niemand einen Beweis dafür, in welchen Schwierigkeiten Hugo jemals gesteckt haben sollte, noch konnten sie seiner stärksten Waffe etwas entgegensetzen: seinem Charisma.
Die Gerüchte, die sich um Hugo rankten, schienen seine Fähigkeit, Menschen für sich einzunehmen, eher zu stärken. Autos soll er geknackt und zu Schrott gefahren, alte Frauen um ihr Geld betrogen und Kassiererinnen in Supermärkten beraubt haben. Dafür habe er sogar schon mal gesessen. Für die Jüngeren war er eine bizarre Figur, jemand, der tat, was er wollte, der auf die Gesellschaft spuckte und die Konsequenzen gelassen trug. Obendrein lagen ihm die Bräute zu Füßen. Ein geiler, total cooler Typ.
Seit zwei Monaten war Hugo aus dem Viertel verschwunden, weshalb und wohin wusste niemand. Die Eltern atmeten auf und lockerten die Leine. Endlich konnte man den Nachwuchs ohne Sorgen um deren Seelenheil auf die Menschheit loslassen. Diesem Umstand verdankte Matze, endlich zu Silvester die Sau rauslassen zu dürfen.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.12.2019, 01:03   #5
männlich Ex-Ralfchen
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ja genau das was Ilka hier vorschlägt geht in eine richtung die spannung/unterhaltung bietet. ja das mit dem datum hat mich auch ein wenig gestört drum habe ich das wie einen treuning-point gesetzt.

Ilka macht den text lebendig und zieht den leser in die handlung hinein. und das ist das primäre für lesbare unterhaltsame KG.

vlg
r
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Alt 30.12.2019, 11:06   #6
weiblich DieSilbermöwe
 
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Zitat:
. Na und?“ Unbeeindruckt vom Tadel seiner Mutter drapierte Matze sein linkes Ohr mit einer blauen Luftschlange und strich wohlgefällig über seine weiße, perlenglitzernde Elvis-Presley-Weste. Seine Mutter strich ihm grinsend durch die 50er-Jahre-Tolle: „Die Mädchen werden dich fressen. Willst du mir das wirklich antun?“
„Darauf kannst du wetten“, grinste Matze zurück.
Ach du lieber Himmel. Das ist im Leben nicht mein Matze. Matze ist kein selbstbewusster Junge, dem die Mädchen hinterher laufen und der sich seiner Wirkung auf Mädchen bewusst ist (solche Typen konnte ich damals in der Schule übrigens nicht ausstehen). Mein Matze ist schüchtern, unerfahren, ernsthaft. Der selbstbewusste Typ, der alle mitreißt, ist Hugo. Und eine weiße, perlenglitzernde Elvis-Weste? Was hätte Matzes strenger Vater dazu wohl gesagt3

Also ich finde, dass du die Geschichte, was Matze angeht, total verdreht hast, Ilka, das war nicht das, was ich erzählen wollte. Ich kann verstehen, wenn es einem Leser nicht gefällt, aber alles auf den Kopf stellen, was der Autor aussagen wollte, bringt es auch nicht.

Zitat:
. Hugo war mit achtzehn volljährig und zwei Jahre älter als Matze. Im Viertel galt er als schlechte Gesellschaft, und alle Eltern, die von ihm gehört hatten oder ihm begegnet waren, strebten danach, ihren Nachwuchs von ihm fern zu halten. „Das ist kein Umgang für dich, der bringt dich nur in Schwierigkeiten,“ waren ihre Argumente, die nicht immer auf fruchtbaren Boden fielen. Denn erstens hatte niemand einen Beweis dafür, in welchen Schwierigkeiten Hugo jemals gesteckt haben sollte, noch konnten sie seiner stärksten Waffe etwas entgegensetzen: seinem Charisma.
Die Gerüchte, die sich um Hugo rankten, schienen seine Fähigkeit, Menschen für sich einzunehmen, eher zu stärken. Autos soll er geknackt und zu Schrott gefahren, alte Frauen um ihr Geld betrogen und Kassiererinnen in Supermärkten beraubt haben. Dafür habe er sogar schon mal gesessen. Für die Jüngeren war er eine bizarre Figur, jemand, der tat, was er wollte, der auf die Gesellschaft spuckte und die Konsequenzen gelassen trug. Obendrein lagen ihm die Bräute zu Füßen. Ein geiler, total cooler Typ.
Seit zwei Monaten war Hugo aus dem Viertel verschwunden, weshalb und wohin wusste niemand. Die Eltern atmeten auf und lockerten die Leine. Endlich konnte man den Nachwuchs ohne Sorgen um deren Seelenheil auf die Menschheit loslassen. Diesem Umstand verdankte Matze, endlich zu Silvester die Sau rauslassen zu dürfen
Ist das nicht "telling" (es heißt ja " Show, don't tell") und völlig ohne Dialoge? Eigentlich so, wie man es nicht schreiben sollte, zumindest nach den Dingen, die ich bis jetzt gelernt habe.

Was das Datum betrifft: Ich hätte auch "Silvester 1976" oben drüber schreiben können, das hatte ich zuerst vor. Dann dachte ich, ich könnte auch mit dem Datum beginnen, aber ich denke, ich werde es nächstes Mal wieder anders machen.

Zitat:
die Story wirkt leblos erzählt. Außerdem enthält sie Füllsel, die nichts zum Verständnis beitragen.
Okay, wenn die Story auf dich so gewirkt hat. Die Kritik mit den Füllwörtern ist gerechtfertigt, ich habe den Text durch ein Füllwörteprüfprogramm laufen lassen und jede Menge Füllwörter gefunden. Ich muss mir mal angewöhnen, das direkt nach dem Schreiben zu machen.

Dass du die Geschichte anders geschrieben hättest, ist klar. Jeder andere im Forum hätte die Geschichte auch anders geschrieben, weil nie zwei Leute die gleiche Geschichte schreiben.

Für Leser, die die anderen Matze-Geschichten interessieren, hier die Links:

https://www.poetry.de/showthread.php...ighlight=Matze


https://www.poetry.de/showthread.php...ighlight=Matze

https://www.poetry.de/showthread.php...ighlight=Matze

https://www.poetry.de/showthread.php...ighlight=Matze

https://www.poetry.de/showthread.php...ighlight=Matze

https://www.poetry.de/showthread.php...ighlight=Matze

https://www.poetry.de/showthread.php...ighlight=Matze

LG DieSilbermöwe
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.12.2019, 12:30   #7
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von DieSilbermöwe Beitrag anzeigen
Also ich finde, dass du die Geschichte, was Matze angeht, total verdreht hast, Ilka, das war nicht das, was ich erzählen wollte. Ich kann verstehen, wenn es einem Leser nicht gefällt, aber alles auf den Kopf stellen, was der Autor aussagen wollte, bringt es auch nicht.
Um kein Missverständnis aufkommen zu lassen, Silbermöwe: Meine Version ist nur ein Beispiel, wie man lebendig beginnen und den Leser in eine Geschichte einsteigen lassen kann. Wenn dein Matze anders veranlagt ist, kann man es natürlich auch anders schreiben. Ich bin aber nicht zu den Vorgeschichten zurückgegangen, um mich darüber schlau zu machen, denn ich hatte nicht beabsichtigt, deine Forsetzungsgeschichte um- oder neu zu schreiben, geschweige denn, dir meinen Stil aufzudrängen. Mein Beispiel soll lediglich der Anschauung und Anregung dienen. Der Auslöser dafür, dass ich mich mit deiner Geschichte befasst habe, war vor allem der missglückte Einstieg. Ob Matze danach als selbstsicher oder schüchtern dargestellt wird, ist nicht das Problem und leicht zu lösen.

Und nein, mein Text ist nicht "tell". Darunter versteht man etwas anderes. Ich glaube dir ja, dass du viel Literatur über das Schreiben gelesen hast, deine Fortschritte führen, wenn man Vergleiche zu deinen Texten von vor einem Jahr und länger zieht, dafür den Beweis. Aber glaube mir: Auch ich befasse mich seit Jahren mit kreativem Schreiben und arbeite mit einer Tutorin und einem Tutor/Lektor zusammen, die meine eingereichten Prüfungstexte nunmehr in einem dritten Lehrgang bewerten und ihre Urteile ausführlich begründen. In all diesen Jahren habe ich lediglich einmal gepfuscht und eine Arbeit verhauen, und zwar vollen Bewusstseins, hätte das also vermeiden können. Ein bisserl weiß ich also, wovon ich rede.
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Alt 30.12.2019, 13:44   #8
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Zitat:
Wenn dein Matze anders veranlagt ist, kann man es natürlich auch anders schreiben. Ich bin aber nicht zu den Vorgeschichten zurückgegangen, um mich darüber schlau zu machen, denn ich hatte nicht beabsichtigt, deine Forsetzungsgeschichte um- oder neu zu schreiben, geschweige denn, dir meinen Stil aufzudrängen
Das weiß ich doch.
Der Einstieg bei den Matze-Geschichten ist immer schwierig, weil für den Leser, der die Vorgeschichten vielleicht nicht kennt, einiges enthalten sein muss: die roten Haare (sonst grübelt der Leser, warum ihn alle "Roter" nennen), sein Alter, seine Freundschaft mit Hugo, sein strenger Vater. Da ist es schwerer, in die Geschichte hinein zu hüpfen wie in eine, die keine Vorgeschichten hat.

Zitat:
Aber glaube mir: Auch ich befasse mich seit Jahren mit kreativem Schreiben
Das weiß ich auch ich habe ja auch schon viel von deinen Ratschlägen profitiert.
Was mich hier einfach störte, war, dass dein Vorschlag in eine entgegengesetzte Richtung von meinen Vorstellungen zielte.

LG DieSilbermöwe
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Alt 30.12.2019, 14:46   #9
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Zitat:
Zitat von DieSilbermöwe Beitrag anzeigen
Was mich hier einfach störte, war, dass dein Vorschlag in eine entgegengesetzte Richtung von meinen Vorstellungen zielte.
Verstehe ich, aber das dürfte nun ja geklärt sein.

Ich will nochmal auf das Thema "show, don't tell" zurückkommen, auch wenn wir das Thema schon mehrmals hatten.

Natürlich sollte der Autor diejenigen Passagen, auf die es ankommt und die sich dafür eignen, möglichst detailreich und bildhaft schildern. Immer geht das aber nicht, und bei eher nebensächlichen Dingen, die aber dennoch erwähnt werden müssen, könnten zu viele Details auf den Leser nervig wirken. Das gilt auch für Texte, in denen sich Metapher an Metapher reiht. Die Dosis macht den Genuss.

Das englische Wort "tell" ist zudem mehrdeutig. Es steht sowohl für erzählen, wie auch für sagen, berichten, mitteilen, unterscheiden (to tell right from wrong) und sehen/wissen (I can tell that ...).

Eine Geschichte ist immer etwas Erzähltes. Gemeint ist mit "show, don't tell", möglichst so zu erzählen, dass der Text im Kopf des Lesers Bilder erzeugt, also wie ein Film abläuft. Das heißt aber nicht, dass der gesamte Text ein komplettes Kopfkino sein muss. Wenn ich z.B. schildern will, dass der Protagonist an einem Bach entlanggehen muss, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen, kann die Erwähnung einer Entenschar und eines Spaziergängers mit Hund vielleicht ohne Details auskommen, je nach dem Effekt, der erzielt werden soll. Man kann solche Dinge z.B. einflechten, wenn man dadurch die gewisse Dauer eines Vorgangs, hier der Weg zum Ziel, vermitteln will.

Wenn dem Protagonist jedoch wichtig ist, zu verweilen und den Enten zuzusehen, wird der Autor das Bild ausmalen: Ein Erpel senkt seine Brust ins Wasser, taucht seinen grünschillernden Kopf unter, hebt mit einem Ruck den Vorderkörper halb hoch, schlägt das Nass aus den Schwingen, lässt sich zurück auf das Wasser sinken und schüttelt zum Abschluss seine Schwanzfedern zurecht - usw.

Kann man so oder so machen, je nachdem, wohin man den Leser führen will.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.12.2019, 21:30   #10
männlich Eisenvorhang
 
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Aufpassen! Im Englischen können sich Missverständnisse einschleichen.

Tell / say liegen nah bei einander...
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