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Alt 30.12.2019, 14:13   #1
männlich Robert Go
 
Dabei seit: 11/2018
Ort: Chemnitz
Beiträge: 85


Standard 09 eine andere Welt

Drei Tage nach dem Überfall, auf die Yacht, war es soweit.
Die Piraten und ihre drei Passagiere erreichten ihr Ziel.
Vor ihnen, tauchte aus dem Morgennebel, ein Dorf auf.
Was sie sahen, versetzte sie in großes Erstaunen.
Alles wirkte viel größer, bunter und lauter
Die Schiffe und die Boote, an denen sie vorbei fuhren, die vielen Häuser und die Menschen.
Was sie am meisten verblüffte waren jedoch die Autos. Denn diese Bauwerke auf vier Rädern waren neu für sie.
Sie betrachteten wie eine Familie in eines dieser Fahrzeuge einstieg und das Hafengelände verließ. Wenige Minuten später hielten sie vor einem großen Haus. Dort stiegen sie aus und gingen hinein.
„Habt ihr das gesehen?“, fragte Fleckchen. „Die waren aber schnell unterwegs. Hat nicht mal fünf Minuten gedauert bis sie ihr Ziel erreicht haben. Woran liegt das?“
„Das ist ganz einfach Fleckchen“, sagte der Fuchs.
„Diese Autos besitzen einen Motor und haben, wie du siehst vier Räder, dadurch sind Menschen schneller unterwegs, als wenn sie laufen würden oder mit einem Boot über das Wasser segeln.
„Du bist ganz schön schlau. Wieso weißt du so viel?“
„Ich bin viel herum gekommen, in der Welt, bevor ich euch getroffen habe.“
„Aha.“
Dann wandte sich der Leopard an Rotbart.
„Wie geht es jetzt weiter, Kapitän?“
„Sobald wir angelegt haben, suchen wir die beiden auserwählten Kinder, bringen sie auf das Schiff und kehren zur Insel des Seemonsters zurück.“
Es dauerte nicht lange, bis sie einen freien Platz gefunden hatten.
Das Anlegemanöver funktionierte auf Anhieb.
„Habt ihr ein Bild von den beiden, damit wir wissen wie sie aussehen?“, fragte der Adler. Er hatte den Mastkorb verlassen und sah Rotbart neugierig an.
„Leider nein, aber ich weiß, wer uns eins geben kann.“
Er beugte sich über die Reling.
„Ahoi, Prinzessin. Könnt ihr uns bitte ein Bild von den beiden auserwählten Kindern geben? Ich will wissen wie sie aussehen.“
„Das ist kein Problem, Kapitän.“
Saphira zog sich am Steg hoch und setzte sich auf die hölzernen Planken.
Die Wassertropfen, auf ihrem Fischschwanz, glitzerten im Sonnenlicht wie Diamanten.
Saphira hielt sie sich zwei Finger an die Schläfen und schloss konzentriert die Augen.
„Mara! Ich brauche dich“, sagte sie.
„Ich komme Prinzessin“, erklang die Stimme der Muse in ihrem Kopf.
Eine Lichtsäule schien vom Himmel auf den großen Tisch, der auf dem Deck des Piratenschiffes stand, herab.
Im Zentrum dieser Lichtsäule war eine seltsame Gestalt zu sehen.
Sie hatte den Kopf einer Katze, den Körper eines Meerschweinchens, den Schwanz eines Löwen, die Flügel eines Vogels und die Ohren eines Hasen.
Die Piraten erschraken.
„Was ist das denn für eine Kreatur?“, rief Rotbart erschrocken.
„Ihr braucht keine Angst vor mir zu haben, Kapitän. Ich bin Mara, die Muse.
Ich bin hier um euch die beiden Kinder zu malen, die ihr sucht. Gebt mir bitte zwei Blätter Papier.“
Gesagt – getan. Gespannt beobachteten die Seeräuber, wie Mara zuerst das Gesicht eines Jungen und danach das eines Mädchens zeichnete.
Unter das Bild des Jungen schrieb sie die Namen Jakob und Sarah.

Als sie damit fertig war, verschwand sie.
Rotbart nahm das Bild auf dem Sarah zu sehen war und gab es seinem Stellvertreter.
„Hier Karottenkopf. Du nimmst den Leoparden, den Adler und den Bären und suchst das Mädchen. Den Jungen suchen ich, zusammen mit dem Affe und dem Känguru.
„Klingt gut. Aber wo sollen wir mit der Suche anfangen? Dieses Dorf scheint mir sehr groß zu sein?“
Bevor ihm der Kapitän eine Antwort geben konnte, mischte sich die Meerjungfrau ein.
„Wartet ich komme mit. Es ist besser, wenn jemand mitkommt, den die beiden Kinder kennen Im Gegensatz zu euch habe ich Jakob schon kennengelernt.“
„Wie soll das gehen, Prinzessin?“, fragte Rotbart. „Ihr habt doch einen Fischschwanz und keine Beine.“
Die Meerjungfrau brach in schallendes Gelächter aus.
„Ihr müsstet doch wissen, dass ich auch eine Zauberin bin.“
Sie löste den Verschluss ihrer Halskette, wie sie es vor ihrer Abreise auf der Insel des Seemonsters getan hatte und tauchte den Anhänger ins Wasser.
Dann schloss sie erneut die Augen. Ein Wasserstrahl schoss in die Höhe und umschlang ihren ganzen Körper.
Es dauerte keine Minute, dass der Fischschwanz verschwand und sie nun zwei lange, wohlgeformte Beine besaß. Ihr Oberkörper steckte in einem rosafarbenen kurzen Kleid.

Die Seeräuber, der Elf Topas und der Zwerg Graubart starrten sie mit offenen Mündern an. „Wenn sie eine Zwergenfrau wäre, würde ich sie auf der Stelle heiraten“, verkündete Rotbart.
„Vergiss es. Ich glaube kaum, dass dies so einfach ist“, erwiderte Topas.
„Und warum geht das nicht?“
„Du bist viel zu alt für sie.“
„Blödmann.“
„Wenn ihr fertig seid mit eurem Streit, dann würde ich gerne los“, sagte Saphira ungeduldig.
Der Elf und der Piratenkapitän entschuldigten sich und verließen mit den anderen das Schiff.
„Jetzt müssen wir nur jemanden finden, der sich hier auskennt. Dann fällt uns die Suche viel leichter“, schlug der Fuchs vor.
In diesem Moment machte Fleckchen eine interessante Entdeckung.
„Schaut mal da. Auf der Straße neben dem komischen Behälter.“
Nun sahen auch die anderen die Katze neben dem Mülleimer. Sie hatte orange-rotes Fell und grüne Augen.
„Was ist mir ihr?“, fragte Karottenkopf.
„Vielleicht kann sie uns helfen. Schließlich kennt sie sich hier aus.“
„Das ist eine gute Idee.“
Die Piraten und ihre drei Gefährten liefen auf die Katze zu. Diese hob den Kopf und schaute sie neugierig an.
„Wer seid ihr denn? Wo kommt ihr denn her?“
„Wir sind die Rotbart-Piratenbande und kommen von der Insel des Seemonsters.“
„Von der Insel des Seemonsters? Wo befindet sie sich?“
„Sie ist ganz weit weg vor hier. Wir haben fünf Wochen gebraucht, um dieses zu erreichen.“
„Das ist aber eine lange Zeit. Was wollt ihr hier?“
„Wir suchen zwei Kinder. Kannst du uns helfen?“ Rotbart gab ihr die beiden Bilder.
Sie schaute sie sich genau an und lächelte.
„Ihr habt Glück. Ich kenne die beiden und helfe euch gern.“
„Das ist nett. Vielen Dank.“
Die Katze sprang von der Mülltonne und führte sie die asphaltierte Straße entlang.
Die Menschen, die ihnen begegneten, schauten ihnen belustigt hinterher.
„Schau mal, bestimmt ist im Kindergarten ein Kostümfest“, sagte eine alte Dame zu ihrem Mann. Sie spazierten über einen großen Marktplatz, wo ein reges Treiben herrschte. Händler boten lautstark ihre Waren. Menschen liefen geschäftig hin und her. Zwei Stände weckten das Interesse der kleinen Gruppe. Es waren der Fischstand und ein Stand, an dem Honig verkauft wurde. Bevor der Piratenkapitän und die Meerjungfrau Saphira sie zurückhalten konnten, stürzten sich die Katze auf die Fische und der Bär auf die Gläser mit dem Honig. Sie fraßen so lange, bis sie von den Händlern mit lautem Geschrei verjagt wurden.
Nach diesem kleinen Zwischenfall setzten sie ihren Weg fort und erreichten eine Ampel. Dort warteten sie auf Bitten der Katze, bis das rote Ampellicht erlosch und sie die Straße überqueren konnten.
Dann spazierten sie durch einen kleinen Park und erreichten schließlich ein großes Haus. Es war gelb, verfügte über zwei Stockwerke und einen schönen Garten.
In dem Garten saß ein alter Mann und las die Zeitung. Als er die Katze und deren Begleiter sah, schmunzelte er. Doch beim Anblick von Saphira fiel ihm die Zeitung aus der Hand. „Das gibt es doch nicht“, murmelte er.
Die Meerjungfrau war ebenso überrascht.
Denn der Mann war kein geringerer, als der ehemalige Kapitän, dem sie das Leben gerettet hatte. Als er auf der Insel des Seemonsters am Strand lag. Nachdem sein Schiff während des Sturmes gekentert war. Vor zehn Jahren
Es war Sarahs Opa.
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