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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

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Alt 14.08.2012, 23:41   #1
männlich DerThalheim
 
Dabei seit: 07/2007
Ort: Graz
Alter: 37
Beiträge: 84

Standard Zeitentanz

1. Schritt – Zeitentanz

Der Anfang ist Beginn vom End’,
Und töricht, wer den Lauf verkennt,
Dem alles unterliegt.

Der Anfang besitzt Zauber, ja,
Nur stellt er sich meist fließend dar.
Schau, dass er nicht versiegt!

Ein immer während’ Auftakt wohnt
Im ew’gen Sein und Werden. Schont
Auch nicht den schönsten Glanz.

Was du wirst – fürchte es nicht!
Was du bist, Spiegelgesicht –
Ein loses Blatt im Zeitentanz.

Erster Teil einer 24-teiligen Reihe zu den Kapiteln eines Romans. Wichtig dabei ist, dass die Gedichte auch für sich selbst, ohne den Kontext, funktionieren.

Cheers,

T_L_H
DerThalheim ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.08.2012, 07:34   #2
weiblich simbaladung
 
Dabei seit: 07/2012
Alter: 67
Beiträge: 3.073

Guten Morgen, Thalheim,

sehr schönes Gedicht, die Sprachmelodie passt für mich und der Inhalt spricht mich sehr an. Ein kleines Wort stört mich, das "schont" ... im Zusammenhang mit Glanz kommt es mir nicht so elegant daher wie der ganze Rest ...
schönen Tag , dir, simbaladung
simbaladung ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.08.2012, 23:54   #3
männlich DerThalheim
 
Dabei seit: 07/2007
Ort: Graz
Alter: 37
Beiträge: 84

Danke, simbaladung!
Ja, an der Stelle habe ich auch meisten nachdenken müssen... Die anderen Alternativen haben mir leider im Kontext noch weniger gefallen. Zumindest die, die mir bisher in den Sinn gekommen sind. Aber vielleicht passiert da ja noch was...

Eine geruhsame Nacht,

T_L_H
DerThalheim ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.08.2012, 00:41   #4
weiblich Rebird
 
Dabei seit: 05/2011
Ort: wonderland
Alter: 41
Beiträge: 1.462

Hallo DerThalheim,
die Zeilen habe ich mit Interesse gelesen.
Dieses "Schont" empfand ich jetzt nicht als störend, mehr der Neugier dienlich...
S1 passt. In S2 wird dann aber wieder spezifisch nur der Anfang ins Visier genommen, wo sich doch in S1 eigentlich schon ein Fluss zwischen Anfang und Ende herauskristallisierte - für mich persönlich, leicht verwirrend und unklar, bis zum Ende hin...
Die Idee und den Ansatz finde ich trozdem interessant. Vielleicht, wenn man es von hinten nach vorne liesst, mom -
ja, dann passt es irgendwie geheimnisvoller..?
Aus meinem verqueren Blickwinkel jetzt gesehen
Zitat:
Was du wirst – fürchte es nicht!
Was du bist, Spiegelgesicht –
Ein loses Blatt im Zeitentanz.

Ein immer während’ Auftakt wohnt
Im ew’gen Sein und Werden, schont
Auch nicht den schönsten Glanz.

Der Anfang besitzt Zauber, ja,
Nur stellt er sich meist fließend dar.
Schau, dass er nicht versiegt!

Der Anfang ist Beginn vom End’,
Und töricht, wer den Lauf verkennt,
Dem alles unterliegt.
Entschuldige, falls ich den Zeilen Unrecht antat, so lag es wohl an meinem Nicht-Verstehen - schrieb ich doch nur als ein verwunderter Leser
lg
Rebird ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.08.2012, 01:11   #5
männlich DerThalheim
 
Dabei seit: 07/2007
Ort: Graz
Alter: 37
Beiträge: 84

Danke, Rebird!
Diese Idee hat durchaus etwas, von hinten nach vorne ergibt es auch durchaus Sinn, entspricht dann aber nicht mehr ganz meiner Intention, die es ist, eine Entwicklung aufzuzeigen. Einerseits dahingehend, dass die erste Strophe mit dem Dualismus bzw. Gegensatz von Anfang und Ende spielt, in der zweiten Strophe nur auf den Anfang bzw. dessen ewigen Fluss eingegangen wird, was dann in der dritten Strophe in der Aufhebung dieses Gegensatzes mündet (ewiger Kreislauf, Einheit bzw. Relativität von Anfang und Ende). Die letzte Strophe stellt dann einen direkten persönlichen Bezug zu einem undefinierten "du" her, der zuvor in der zweiten Strophe nur angedeutet ("Schau") wurde.
Das zu meiner Intention:-) Das "verdichtete" Kapitel heißt eigentlich "1. Schritt: EinTeilung - Zeitentanz"...

Beste Grüße und danke dür die interessante Idee,

T_L_H
DerThalheim ist offline   Mit Zitat antworten
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