Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Geschichten und sonstiges Textwerk > Geschichten, Märchen und Legenden

Geschichten, Märchen und Legenden Geschichten aller Art, Märchen, Legenden, Dramen, Krimis, usw.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 16.06.2007, 14:20   #1
emeslo
 
Dabei seit: 06/2007
Beiträge: 2


Standard Reisen

Hallo, bin neu hier und das ist meine Geschichte "Reisen":

Und jetzt saß er da. Das Glas beschlagen von dem kalten Wasser, sein Gesicht naß vom Schweiß und sein Kopf taub wie schon den ganzen Tag. Noch 10 Minuten bis der Zug fuhr, er musste sich beeilen, hatte noch keine Fahrkarte. Er überlegte warum er überhaupt fuhr, aber es fiehl ihm kein Grund ein. Im Hintergrund hörte er die Turntablerocker mit "I heard you were dead" aber es war komplett leise in der Bar. Er goß sich den Wiskey in Mund, spürte die Wärme und das bittere ziehen im Hals trank das Wasser hinterher. Er dachte an ihre schwarzen Locken, an ihre Lippen und wie sie ihn mit ihren dunkelen, geschlossenen Augen anguckte wenn sie sich küssten. Starrte auf die Taxen die auf Fahrgäste warteten und sah einen Reisebus aus Dänemark. Er stellte sich vor ein Taxi zu nehmen und nach Hause zu fahren aber stand er auf, legte Geld auf den Tisch, kaufte die Fahrkarte, rempelte einen dicken Mann an, stieg in den Zug, stieß sich den Kopf an der Gepäckablage auf die sein Koffer nicht passte, stellte den Koffer in den Gang und setze sich endlich.
Die Landschaft flog vorbei und er fühlte wie ihr Körper sich gegen seinen presste, rocht und schmeckte ihre Haut. Wieder hörte er dieses Lied das viel zu leise war und sich schwer auf ihn drückte. Manchmal sah er Menschen die einsam über die großen Felder liefen, mit Kinderwagen, Hund oder alleine. Wäscheleinen mit aufgehangener Unterwäsche flogen vorbei, Autos warteten vor Schranken aber meisten war nichts zu sehn außer Feldern. Hinten im Wagen küssten sich zwei Männer, aber sonst war keiner in diesem Wagen. Er schrieb ihr Nachrichten, manche nett, andere um ihr weh zu tun, obwohl er wusste das sie nicht antworten würde. Schaute jede Minute auf sein Mobiltelefon aber es schwieg ihn nur an. Der Schaffner guckte ihn verachtend an, knipste die Karte und ging weiter. Er besuchte das Board-Bistro trank einen Kaffee und aß ein Brötchen das nach nichts schmeckte. Auf dem Rückweg sah er sie schlafend mit dem Kopf an die Scheibe gelehnt. Er wollte sich zu ihr setzen sie wachküssen und sich entschuldigen. Er kam näher und erkannte sie nicht mehr. Setze sich wieder auf seinen Platz und die beiden Männer waren weg. Er war jetzt allein. Bekam panik, schwitzte und versuchte sie so zu provozieren das sie zurückschrieb. Es kam nichts. Es war ihr egal.
Als der Zug in den Bahnhof fuhr stieg er nicht aus. Hektisch zogen die Menschen an seinem Fenster vorbei und er sah die Freude des Wiedersehens, glückliche Kinder, Umarmungen und Abschiedstränen. Er setzte sich auf die andere Seite und wartete das der Zug los fuhr.
emeslo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.06.2007, 11:32   #2
Struppigel
 
Dabei seit: 05/2006
Beiträge: 1.007


Hallo emeslo,

mir gefällt der Stil Deiner Geschichte; die Art, wie Du alles beschreibst. Auch inhaltlich ist es gut gemacht und den Titel finde ich recht passend gewählt.

Grüße
Struppi
Struppigel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.06.2007, 02:06   #3
emeslo
 
Dabei seit: 06/2007
Beiträge: 2


Danke schonmal für die Teilweise positive Kritik.
Als ich die Geschichte jetzt nochmal gelesen habe gefiehl mir vor allem das Ende überhaupt nicht mehr. Irgendwie ist das alles nicht deprimierend genug. Kann ich einfach die geänderte Version noch dranhängen?
Gruß, emeslo.
emeslo ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Reisen




Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.