Fensterimpression

[Trubadix]

Der Himmel hisst die goldne Fahn,
ein Wolkenkahn die weißen Laken,
er streift auf seiner blauen Bahn
den höchsten Kran an Hals und Haken.

Ich spring vom Fensterbrett an Bord
und salutiere vor der Sonne;
mich grüßt mit wirrem Schnatterwort
flankierend eine Luftkolonne.

Ich treib dahin und Haar und Hemd
durchwühlt der Wind mir wild und schön;
wie Tiefseewesen wirken fremd
die Menschen dort im Stadtgestöhn.

[Daisy]

Hallo Trubadix,

verwundert stellte ich soeben fest, dass dieses bemerkenswerte Gedicht ohne Kommentar geblieben war und so musste ich es unbedingt wie einen versunkenen Schatz heben.

Du bedienst dich einer sehr farbigen, bildhaften Sprache und es macht richtig Spaß diese Fensterimpression etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.

Sehr gut gefallen mir: Schnatterwort und Luftkolonne, und fein sind auch die Binnenreime in S1.

Insgesamt ein erfreuliches Werk. Kompliment!

LG Daisy