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Alt 17.02.2014, 20:52   #1
weiblich moah
 
Dabei seit: 02/2014
Beiträge: 1

Standard LondonLove

Hey. Also ich poste einfach mal meinen ersten Teil. Es ist eine Liebesgeschichte verbunden mit einer erfolgreichen Karriere und Humor. Vielleicht gefällt es ja

Eine Frühlingssonne. Eine angenehme Brise. Eine kleine Veranstaltung im Park gegenüber.
Eine… völlig überforderte Sekretärin, welche zufällig und zudem gezwungenermaßen meine ist und ein Wartezimmer voller hoffnungsvollen Anfänger. Alle wollen sie meine rechte Hand werden.
„Warum denken Sie, dass Sie die richtige Person für diesen Job sind?“ frage ich das recht hübsche Mädchen mir gegenüber, welches auch gleichzeitig die 26. Bewerberin an diesem Tag ist.
„Also ich denke, dass…ich…sehr zuverlässig bin und…“ antwortet sie nicht nur stotternd, sondern auch noch extrem leise. Genervt stehe ich auf und wende mich der Fensterfront hinter meinem Schreibtisch zu. Ein seufzen entfährt mir außerdem.
„Alles was ich höre ich äh…äh…äh. Hören jedoch möchte ich eine strukturierte Antwort. Wie schwer kann das sein, sich auf so eine 0815 Frage vorzubereiten?“ entgegne ich in einem scharfen Ton. „Und nein, darauf müssen Sie nicht antworten, denn das war eine rhetorische Frage. Danke für ihr Erscheinen. NÄCHSTER!“ rufe ich mit energischer Stimme Richtung Tür, woraufhin auch gleich meine tollpatschige Sekretärin Jenna die Bewerberin hinausführt und den nächsten hereintreten lässt, während ich mich enttäuscht in meinen Bürostuhl fallen lasse und die nächste Bewerbungsmappe zur Hand nehme und aufschlage.
Doch diese Bewerbung ist anders. 3 Fremdsprachen, 2 Praktika, sogar Berufserfahrung und…ein Mann. Hatte ich in der Anzeige nicht eigentlich ausdrücklich nur weibliche Bewerberinnen verlangt für diese Position? Und nein, das hat wirklich nichts damit zu tun, dass in meiner Firma keine Männer arbeiten dürfen, aber meine rechte Hand sollte definitiv eine Frau sein. Ich meine, kennen wir nicht alle diese kleinen aber häufigen Kommunikationsprobleme mit Männern? Daher wäre dies einfach ungeeignet für solch eine Position. Eine Position, welche es ausmacht 12 Stunden am Tag an meiner Seite zu arbeiten. Ich möchte hierbei nochmal die Anzahl an Stunden betonen – 12!
So, nun stellen sie sich das mal bitte mit einem Mann vor. Krieg vorprogrammiert, nicht wahr?
„Guten Morgen, mein Name ist…“
„Christoph James.“ führe ich seinen Satz weiter aus und blicke zu ihm auf. Definitiv…eingestellt! fährt es mir durch den Kopf als ich diesen unfassbar gutaussehenden braunhaarigen Mann vor mir stehen sehe, welcher auch noch die Traumkombination von einem Anzug trägt. Ein mittelgrauer Anzug mit einer schwarzen breiten Krawatte auf einem weißen Hemd.
„Setzen Sie sich doch bitte.“ sage ich freundlich und zeige auf den weißen Lederstuhl, nachdem ich seine Hand geschüttelt habe. Nur für das Protokoll: sehr weiche Hände.
„Nun Mr. James, ich bin etwas verwundert, da ich eigentlich nur mit weiblichen Bewerberinnen gerechnet habe an diesem Tag. Was hat Sie dazu bewegt…“
„..Ihre Aufforderung zu missachten, dass Sie eigentlich nur Frauen in dieser Position einstellen?“ führt er nun weiter meinen Satz aus. Frech! denke ich mir empört und gleichzeitig will ich, dass er es nochmal macht. Er lächelt mich mit seinen auch noch unfassbar schönen Zähnen an.
Nur für das Protokoll: ich zerfließe.
„Ja, das hatte auch seine Gründe, somit muss ich Ihnen leider mitteilen, dass dieses Gespräch an dieser Stelle schon zu Ende ist. Vielen Dank für Ihr Interesse, aber nein danke.“ entgegne ich bestimmend. Ich stehe auf, gehe um meinen Schreibtisch herum und stelle mich auffordernd neben ihn, wobei ich mit der Hand leicht auf die Tür deute. Er steht auf und läuft die wenigen Schritte die uns noch trennen langsam auf mich zu ohne den Augenkontakt zu verlieren. Als er so nah vor mir steht und wir uns gegenseitig herausfordernd in die Augen blicken wird mir bewusst, dass er wohl der einzige Bewerber an diesem Tag ist, welcher einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat, obwohl er nur ¼ der Zeit hatte. Charisma nennt sich das. Und in seinem Fall auch Entschlossenheit.
Das gefällt mir.
„Wieso geben Sie mir nicht einfach eine Chance mich vorzustellen, Mrs. Markle?“ fragt er freundlich und fordert mich nun mit seiner Hand auf mich wieder auf meinen Bürostuhl zu setzen.
Und ich tue es. Nur für das Protokoll: ich habe keine Ahnung wieso.
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Stichworte
humor, karriere, liebe

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