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Alt 04.05.2015, 20:10   #1
weiblich Andrea.H.S.
 
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Standard Zeitzonen

In der Zeit in der du lebst gibt es mich nicht. In dieser Zeit, gibt es uns nicht. In der Zeitzone in der du lebst, sind wir beide betrunken und nicht bei Sinnen, sind losgelöst von allen Erinnerungen, die wir jemals machten und jemals in Wut und Hass abschlachteten. In der Zeit, in der du lebst, so viel weiter in der Zukunft als ich, in dieser Zeit machst du die Regeln. Hast deine kapitalistischen Regeln von dem Berg des Bereuens verkündet in deinem Garten des Imstichlassens.

In der Zeit in der du lebst, bist du der Peiniger über meine Gefühle, bist du der Richter über mein Tun und Handeln und über mein Guterfreundsein und über mein Keinguterfreund sein. In dieser Teufelsküche von Zeit, in der du lebst, bin ich die, die den Kopf abgeschlagen bekommt und dann nicht mal eine Tüte bekommt, um ihr Haupt nach Hause tragen zu können. Du machst die Regeln in deiner Zeit. Du fällst dein Urteil über mich in deiner Zeit.
In meiner Zeit, in der ich lebe, da gibt es dich und mich. Da gibt es uns. In der Zeitzone in der ich lebe, sind wir beide bei Sinnen, vernünftig und wissen, was wir uns bedeuten und jemals bedeutet haben.

In der Zeit, in der ich lebe, so viel weiter in der Vergangenheit als du, in dieser Zeit gibt es keine Regeln. Der Moment machte die Regeln und schrie sie in dem Moment zwischen Vertrauenkönnen und Sichselbstvergessenkönnen zwischen unsere Gedanken. In der Zeit in der ich lebe, richtet uns keiner nach unserem Tun, sondern nach der Reinheit unserer Gedanken. In dieser Weihnachtsbäckerei in der ich lebe, sind wir diejenigen, die Kronen aus Zuckerwatte tragen und unseren Einhörnern Flügel einbauen lassen. Wir machen keine Regeln in unserer Zeit. Niemand verurteilt uns zu dieser Zeit. Wir sind jung. A.H.S.
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