Gerd, der Gärtner.

[Kurt]

Wer mäht des morgens sieben schon
Mit wohl vertrautem Knatterton
Die grünen Hälmchen kurz und klein?
(Der Rasen soll ja sauber sein).

Es ist Rolfs Nachbar namens Gerd,
Denn Gärtnern ist Gerds Steckenpferd.
Er mäht exakt, er mäht genau.
Den Löwenzahn reißt seine Frau.

So wird das ganze Feld gestutzt,
Gerupft, gezwickt, gesägt, gezupft.
Er hat, wenn er so drüber brettert,
Den letzten Käfer wohl zerschmettert.

Auch könnt' es wirklich möglich sein,
Dass er ein Gänseblümelein,
Das dieser Mahd entgangen wäre,
Gar stutzt mit einer Nagelschere.

Das letzte Blatt hat unseren Gerd
Im Herbst natürlich auch gestört.
Mit 'ner Pinzette, ganz gelassen
Hat er's vom Grün verschwinden lassen.

[simbaladung]

Hallo, Kurt,

gefällt mir gut! Solche Leute kennt wohl jeder, grr!
Schön überspitzt gereimt!

hab letztens mal wieder in einem "wilden" Garten gesessen, wohltuend

lg simba

[gummibaum]

Hallo Kurt,

ein witziges Portrait. Warum lässt du Gerd auch säen? Das Kreative daran schwächt etwas den sadistischen Ordnungszwang.


Besonders gerne sonntags früh,
wenn alles schläft, gibt er sich Müh,
pedantisch jeden Halm zu finden
und so nicht nur das Gras zu schinden.

LG gummibaum

[Kurt]

Ein ehemaliger Nachbar "inspirierte" mich zum Gedicht.
Die Passion zum Gärtnern trieb er, man kann es behaupten, bis zum Exzess.
@gummibaum: von Säen stand nichts drin, aber er hat tatsächlich alles Mögliche angepflanzt, von Tomaten bis zu Erdbeeren. Vielleicht sogar Kartoffeln...
Danke simbaladung und gummibaum für die Zuschriften.
LG
K.

[gummibaum]

Sorry, "gesägt" heißt es ja.

LG g