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Sonstiges und Experimentelles Andersartige, experimentelle Texte und sonstige Querschläger.

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Alt 05.12.2005, 20:19   #1
Osaron
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 4

Standard Narben

Das Messer liegt an meiner Seite; ich weiß nicht, wann ich es das nächste Mal benutzen werde, doch lang kann es nicht mehr dauern. Ich merke bereits, wie der nie Enden wollende Drang, den Schmerz zu spüren, in mich einkehrt, und einen neuen Keim des Verlangens in meinen Venen sät, der unaufhaltsam immer weiter wächst. Selbst meine tiefsten Gedanken vermögen es nicht einmal zu erahnen, wie lange ich dem Gelüst noch standhalten kann, mit jedem Moment, jeder Minute, jeder Sekunde, wird das Bedürfnis größer und größer. Mir ist bange, da das Blut vom letzten Male noch immer nicht versiegt ist und an meinem Arm, entlang der Hand bis zu den Fingerspitzen rinnt, und zu Boden tropft. In den vergangenen Tagen, hat mich das Gefühl immer öfter überkommen, ich kann nicht sagen, wie viel des kostbaren Lebensnektars ich bereits vergoss.
Meine Haut, so bleich, so kalt und immer wieder gleitet mein Blick zu dem Messer an meiner Seite. Die Klinge - in rot gedrängt, Engelsgleich schürt sie das Verlangen in mir. Vermutlich würde ich es nicht einmal merken, packte meine Hand jetzt nach dem Griff der Waffe meines verderbens; es ist inzwischen Routine. Doch wieso? Wieso muss ich mir das antun, aber was soll ich machen? Mich dagegen wehren? Zwecklos. Flüchten? Unmöglich. Mir helfen lassen? Dafür ist es zu spät.
Meine Hand beginnt zu zittern – die Klinge, nun in ihr liegend, ebenfalls. Ich will das Messer loslassen, es wegwerfen, nie wieder erblicken müssen, doch mein Arm verweigert sich mir. Habe keine Kraft mehr, Herr über ihn zu werden. Soll ich es geschehen lassen? Habe ich überhaupt eine Wahl?

Das Messer sitzt bereits an dem Arm an, nur darauf lauernd, dass ich zudrücke, seine rasiermesserscharfen Zähne in mein Fleisch bohre. Ich habe Angst, fürchte mich vor der süßen Versuchung und doch, kann ich mich nicht wehren. Ich gebe mir noch immer größte Mühe, es nicht geschehen zu lassen, versuche die Kontrolle über meinen Arm, meine Hand, meinen gesamten Körper zu erlangen, kämpfe aus meiner tiefsten Seele dagegen an und… Ich habe zu gestochen.
Der Schmerz, so süß, er soll nie wieder vergehen. Weiter schneide ich durch den Arm, ritze eine tiefe Wunde, labe mich an meiner Wollust, es macht solchen Spaß. Ich liebe es, kann nicht glauben, mich je dagegen gesträubt zu haben – es tut doch so gut. Aus meinem Munde dringt leises Stöhnen, ich will einen Freudenschrei verkünden, doch die Klinge, dunkel gefärbt, hat meinen Arm bereits wieder verlassen. Sie gleitet mir aus der Hand und fällt mit einem klirrenden Geräusch zu Boden. Ich will schreien, es schmerzt.
Was habe ich nur getan?



Schlusswort: Das Geschriebe ist bereits etwas älter (ich glaub fast 1 Jahr), aber leider habe ich keine neuen Sachen, dieich posten könnte. Ich hab noch eine weitere Geschichte, die ähnlich mehr in eine depressive Stimmung geht, leider ist diese auch schon älter, aber ich werde sie dennoch veröffentlichen
Osaron ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.12.2005, 20:26   #2
Nothingness
 
Dabei seit: 12/2004
Beiträge: 140

Ich habe mal eine Triggerwarnung angefügt.

Weiteres zum Text schreib ich später
Nothingness ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.12.2005, 21:37   #3
Nothingness
 
Dabei seit: 12/2004
Beiträge: 140

So, jetzt also zum Text.

Ich versuche mal offen und nett zu sein*g*
Der Text ist mE ziemlich langweilig, da du mit dem Schluss eigentlich beginnst. Man liest, dass es von SVV handelt - aha, SVV - selbe Laier. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich es zu gut kenne oder schon zu oft gelesen habe. Ich versuche mal, das außenvor zu lassen und neutral zu kritisieren.
Es gibt keine Spannungskurve, es baut sich dort nichts auf. Am Ende gibt es keinen "Ah!" oder "Oh!"-Effekt. Irgend so ein Brüller halt, der den ganzen Text sinnvoll macht.
So ist es eher eine Erzählung, eher autobiographischer Natur. Die Gefühle hast du gut beschrieben, (auch wenn es sich sehr dramatisch anhört.. ) aber es mangelt einfach an Spannung oder etwas interessantem.
Wenn der Leser zum Beispiel erst am Ende erfährt, worum es sich eigentlich dreht, sähe das alles schon ganz anders aus.

So ist es halt eher nen Eintrag für ein Tagebuch.

Liebe Grüße, Nothingness
Nothingness ist offline   Mit Zitat antworten
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