Vor vielen Jahren bei Poetry.de

Eisenvorhang · 12.05.2020, 19:51

Vor vielen Jahren, die vergingen, galt:
Seid jung! Nichts sei von höherer Gewalt.
So vieles war von zärtlicher Bedeutung
und nichts von allem war entsetzlich alt.

Man lag im Gras, entrann in die Plejaden,
das Lagerfeuer sog die Seelen ein,
die kleine Hand, besternt von tausend Jaden
des Mädchens, seidenweich und warm und rein.

Man tauschte Blicke, die sich ewig kannten,
war Freund, nie Feind, nie aufgeschürte Brände,
kein Sinn für Angst im fernen Unbekannten,
von Schuld befreit und westenweiße Hände.

Die Schule war ein Muss, doch war sie toll.
Die Eltern sah man kommen und auch gehn,
der Himmel trug Jasmin, war schwalbenvoll,
es tut einfach nur weh, zurück zu sehn.

AlteLyrikerin · 13.05.2020, 11:51

Lieber Eisenvorhang,

die Besondere Zeit des Jungseins hast du sehr bildhaft hier gezeichnet. Die Verse und Metaphern gefallen mir sehr gut. Nur die einseitig positive Darstellung schwächt, vielleicht nur für mich, den Gesamteindruck etwas ab. Jungsein bedeutet oft, auch wenn die Protagonisten nicht in sozial prekären Situationen leben, nicht nur eitel Sonnenschein. Unsicherheit, Ängste, Zweifel und spätestens in der Pubertät "revoltierende" Hormone, die alles außer Rand und Band verrücken können, fehlen in Deinem Gedicht.

Herzliche Grüße, AlteLyrikerin.

Eisenvorhang · 13.05.2020, 12:02

Hallo liebe AlteLyrikerin,

ich habe aus Gründen der Neutralität eine Strophe weg gelassen, um das Gedicht weniger individuell zu halten.

Die vollständige Fassung findest du hier:

http://www.dielyrik-wiese.de/lyrik-w...44669#msg44669

Ich bedanke mich für Deinen Beitrag, sowie für Lob und Kritik, über jene ich mich sehr gefreut habe.

vlg

EV

12.05.2020, 19:51	#1
Eisenvorhang Dabei seit: 04/2017 Ort: Erzgebirge Alter: 38 Beiträge: 2.684 Meine Gedichte Meine Favoriten	Vor vielen Jahren Vor vielen Jahren, die vergingen, galt: Seid jung! Nichts sei von höherer Gewalt. So vieles war von zärtlicher Bedeutung und nichts von allem war entsetzlich alt. Man lag im Gras, entrann in die Plejaden, das Lagerfeuer sog die Seelen ein, die kleine Hand, besternt von tausend Jaden des Mädchens, seidenweich und warm und rein. Man tauschte Blicke, die sich ewig kannten, war Freund, nie Feind, nie aufgeschürte Brände, kein Sinn für Angst im fernen Unbekannten, von Schuld befreit und westenweiße Hände. Die Schule war ein Muss, doch war sie toll. Die Eltern sah man kommen und auch gehn, der Himmel trug Jasmin, war schwalbenvoll, es tut einfach nur weh, zurück zu sehn.

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13.05.2020, 11:51	#2
AlteLyrikerin Dabei seit: 11/2018 Ort: Burglengenfeld Alter: 73 Beiträge: 1.706 Meine Gedichte Meine Favoriten	Lieber Eisenvorhang, die Besondere Zeit des Jungseins hast du sehr bildhaft hier gezeichnet. Die Verse und Metaphern gefallen mir sehr gut. Nur die einseitig positive Darstellung schwächt, vielleicht nur für mich, den Gesamteindruck etwas ab. Jungsein bedeutet oft, auch wenn die Protagonisten nicht in sozial prekären Situationen leben, nicht nur eitel Sonnenschein. Unsicherheit, Ängste, Zweifel und spätestens in der Pubertät "revoltierende" Hormone, die alles außer Rand und Band verrücken können, fehlen in Deinem Gedicht. Herzliche Grüße, AlteLyrikerin.

13.05.2020, 12:02	#3
Eisenvorhang Dabei seit: 04/2017 Ort: Erzgebirge Alter: 38 Beiträge: 2.684 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hallo liebe AlteLyrikerin, ich habe aus Gründen der Neutralität eine Strophe weg gelassen, um das Gedicht weniger individuell zu halten. Die vollständige Fassung findest du hier: http://www.dielyrik-wiese.de/lyrik-w...44669#msg44669 Ich bedanke mich für Deinen Beitrag, sowie für Lob und Kritik, über jene ich mich sehr gefreut habe. vlg EV