blättern im buch der zeiten

[Perry]

und während draußen noch brausend stürme winden
an bäumen rütteln und mit türen schlagen fülle ich
in gedanken die noch leeren seiten des kommenden

sehe wie schmetterlinge versuchen auf blüten zu landen
spüre deinen honigatem im schäumenden wiesengrün
wir küssen einander als hätten wir uns niemals geliebt

eine seite weiter sitzen wir bereits unterm herbstlaub
nippen am spätburgunder eines guten jahrgangs hören
wie der mann am fagott den sonnenuntergang verbläst

[AlteLyrikerin]

Lieber Perry,

die noch leeren seiten des kommenden

zu füllen kann ein Zwang sein, der verhindert wirklich im Jetzt zu leben, kann aber auch die Rettung des Vergangenen in die Zukunft bedeutet. Manchmal der letzte positive Anker, der noch bleibt.

Hoffentlich vergewaltige ich Deine Verse nicht zu sehr durch meine Interpretation. Sie haben mich jedenfalls sehr angesprochen durch ihre wirksamen Bilder.

Herzliche Grüße, AlteLyrikerin.

[Ex-Ralfchen]

servus Perr -

stürme winden....sooo geil...fast wie winde stürmen...oder hitzte strömt oder ströme hitzen... ein wie immer irre guter text. eine erholung gegen das überwiegende geblabbse das z zt gepostet wird.

vlgr

[Perry]

Hallo AlteLyrikerin,
je näher man dem Ende kommt, umso wichtiger wird es (bis hin zum Zwang), das noch Kommende (soweitmöglich) zu planen. Wohnt doch jedem erträumten Liebessommer auch ein melancholischer Herbst bei.
Danke fürs Reflektieren und LG
Perry

Hallo Ralfchen,
da ja "alles" bereits geschrieben wurde, reizt natürlich das Spiel mit den Worten,
um vielleicht eine weitere Bedeutungsfacette rauszukitzeln.
Danke für "irre gut" und LG
Perry