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Alt 18.07.2019, 00:23   #1
weiblich Lizzylottchen
 
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Standard Was ich dir nie gesagt habe...

Vorwort:
Ich leide seit nunmehr fast 15 Jahren an immer wieder auftretenden Schüben einer depressiven Welle in Form von Bipolar ll. Meine eher hyperaktiv angehauchten Manien veranlassen mich nicht zum Schreiben. Die negativ Wellen hingegen, sind mit unzähligen Stunden des eigenen Auseinandersetzten und der chaotischen Gefühle in verschiedene Texte verpackt. Je nach Gefühlslage, Lust und Laune, möchte ich einige dieser Texte hier teilen, da es mir im Alltag immer noch nicht möglich ist dies zu erzählen. Was gewiss nicht daran liegt, dass niemand zuhören würde, oder niemand da wäre. Nein! Sondern eher an meiner eigenen Angst ein Sonderling in den Augen anderer zu sein scheitert.
Die Texte sind ungeordnet und random. Sie sind an alte verblichene Liebschaften, an neue Gefühle, an Freunde, an meine Mama, meine Familie, an die Gesellschaft und an mich.

Geändert von Lizzylottchen (18.07.2019 um 01:45 Uhr)
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Alt 18.07.2019, 00:24   #2
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Standard Für B.

Du verlässt meine Wohnung als würdest du nie wieder kommen. Deine Kleidung nachdenklich und gewissenhaft zusammen gesammelt, dein Handtuch direkt nach dem Abtrocknen in den Wäschekorb gelegt. Nichts hinterlässt eine Spur deiner Anwesenheit. Nur dein Geruch in meinem Bett bleibt. Es riecht nach der letzten Nacht. Nicht nach Sex oder dergleichen. Es riecht nach einem Mann der neben mir einschlief. Es riecht nach einer fernen Erinnerung die sich wohl anfühlt.
Auf der einen Seite mag ich deine Ordnung, diese Art von Ordnung die keine Fragen offen lässt. Diese Art, in der wir uns sehen ohne darüber reden zu müssen. Diese Art, bei der mir alles klar sein sollte und ich weit davon gefehlt bin reden zu müssen. Aber auf der anderen Seite, verspüre ich den Drang dich all das unausgesprochene fragen zu wollen, alles wissen zu wollen.
Ich beginne Gefallen an den vielen Kleinigkeiten zu finden. Gefallen an der Art wie du dein Handtuch zusammen legst. Diese Ordnung dahinter scheint mir vertraut zu sein, doch ich erinnere mich nicht mehr woher diese Vertrautheit kommt. Die Art wie du bedingungslos zuhörst ohne selbst den Mittelpunkt einnehmen zu wollen. Wie du fragst ob es in Ordnung sei, dass du eine Zeit lang für dich benötigst und einfach gehst. Die Art mit der du hinterfragst, was ich wohl in dir sehen mag. Und scheinst selbst die Antwort darauf nicht zu kennen. Und das gefällt mir so sehr. Derweil sind es so viele Dinge die dich bemerkenswert machen, wie du versuchst meine Ordnung zu wahren, wie rücksichtsvoll du meine Gefühle antastest, wie liebevoll du bist, wie schön dein Antlitz ist, deine Haut von den Sonnenstrahlen der letzten Sommermonaten gebräunt, deine große männliche Statur, als sei jeder Zentimeter deines Körpers perfekt ausgearbeitet. Deine Unsicherheit die gleichzeitig Zufriedenheit und Vertrauen ausstrahlt. Deine spielerisch ehrliche Art. Deinen Leichtsinn. Deine Unantastbarkeit. Ich sehe dein Sein, das wunderbare dahinter, dass einer jeden ihrer Welt grundverändern kann. Und gleichzeitig die Gefahr die darin schlummert.
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Alt 18.07.2019, 00:26   #3
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Standard Für L.

Ich habe die Tage viel nachgedacht. Über dich, mich, uns. Weil ich wieder einmal zu wenig schätzen weiss was wir eigentlich haben. Dennoch suche ich mein ganzes Leben lang nach etwas, das sich nicht finden lässt. Ich kann so gut verstehen wie du dich fühlst wenn du über deine Zukunft nachdenkst und hoffnungslos verzweifelst, weil du nicht weißt welchen Weg du einschlagen sollst. Mir geht es genauso! Mein ganzes Leben schon, suche ich nach dem einen Ding, das mich glücklich macht. Von dem ich ja nicht einmal weiss was es überhaupt ist, dass ich so sehnsüchtig suche... Ich weiss nur, dass ich die Hoffnung habe es zu finden und damit auch meinen Frieden. Oft frage ich mich ob die Vergangenheit an dem schuld sei, dass ich nie zur Ruhe kommen kann. Ob ich zu viele Ansprüche an mich habe, zu viel erwarte, zu viel gesehen habe. Ich weiß es nicht. Aber irgendwas ist da, dass mein Leben manchmal traurig und unglücklich macht. In dem einen Moment bin ich so manisch und zufrieden und will für immer das haben was mich so glücklich macht und in einem anderen macht mich aber genau das alles so wahnsinnig traurig und verzweifelt und ich versuche dem zu entfliehen.
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Alt 18.07.2019, 01:01   #4
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Standard An mich

Am Ende ist das, was wir daraus gemacht haben, auch das was uns begleitet hat!
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Alt 18.07.2019, 01:42   #5
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Standard Winter 2018 - letzte depressive Episode

Die Finsternis ist eingezogen und ich sehne mich zurück an die Tage an denen ich „ich“ war. Tage an denen lachen keine Seltenheit war, eher ein ununterbrochen anhaltender Moment. Tage an denen ich alles schöne aufsog und in mir spüren konnte. Tage, anders als diese tristen, trostlosen, kampflosen die mich ereilen. Ohne Hoffnung und ohne Lebensmut. Ohne abwägen zu können ob es eine tiefe Phase der Einsamkeit ist oder die Narben der Vergangenheit.
In diesen Tagen finde ich das glückliche Sein nicht wieder.

Auszug aus meinem Tagebuch. Letzte depressive Episode - Winter 2018
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Alt 18.07.2019, 19:00   #6
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Standard Für Mama und das Gefühl das wir teilen

Einst war ich ein Kind am Strand
Und baute mir meine Welt aus Sand
Da kam ein Mann, trat herein
Und die Welt stürzte für immer ein
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Alt 18.07.2019, 19:08   #7
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Standard Für L.

Ich wollte nur, das wir zusammen sind
Vielleicht ein Haus, ein Garten ein Kind

Wir liebten uns, in der Nacht am Strand
Das Zelt, das Meer, die Füße im Sand

Wir hatten alles, und hätten es können
Doch du hast es uns mit 5 Worten genommen

Du erträgst den Schmerz, weißt wer ich bin
Eine Träne über unser Lippen rinnt

Der Traum der Freiheit groß und fern
Ach was hatte ich das Leben gern

Was hatte ich unser Baby gern...
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Alt 18.07.2019, 19:43   #8
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Standard Weihnachten - 3 Wochen vor dem Soizidversuch

Kann man Glück haben? Oder Glück finden? Am ehesten doch in seiner selbst. Doch da ist nur Chaos. Vielleicht hat auch ein Schmetterling zu viel geschlagen und ich ernte immer nur das Chaos. Am wahrscheinlichsten ist es jedoch die Hintergründe in meinem Kopf zu suchen. Ich merke wie ich immer mehr an dieser Welt zerbreche und immer kränker werde. Heute kann mich nicht einmal der Sonnenschein zum Lachen bringen. Wo ist nur all die Glückseligkeit hin? Das kindliche Ich. Wurde mein Geist zu oft gebrochen, um noch normal zu sein? Oder bin ich einfach nicht für diese Welt geschaffen? Es sind Betonklötze die an meinen Füßen ziehen. Ein Untergang der sich gewiss anfühlt. Ich kann nicht darüber reden, weil ich dann als „verrückt“ abgestempelt werden würde. Weil ich auf Verständnislosigkeit treffen würde. Nur jemand der so gefühlt hat wie ich, könnte mich wohl verstehen und nachvollziehen in welch einem Chaos mein Kopf lebt. Wie soll ich da zu Hause sein? Wie kann ich an solch einem Ort Ordnung schaffen?

Wenn man vor etwas weg läuft nimmt man sich trotzdem überall mit hin.
Ich bin 13.000 km weit weg geflogen um hier vor dem gleichen Gefühl zu stehen. Einem Gefühl, dass ich eigentlich auf triste graue Wintertage schob. Doch auch hier ereilt mich die leere, die Einsamkeit, die Unzurechnungsfähigkeit.
Ein kleiner Unfall, eine Tarnung hinter dem Eigentlichem, könnte meinen Geist retten. Doch irgendwo glimmt immer noch der kleine Funken Hoffnung der mir sagt, es gibt einen Ausweg aus all dem. Einen Ausweg der einen Menschen wie mich, so sehr mit Glückseligkeit erfüllen kann, dass all die dunklen Gedanken weiterziehen und der Horizont wieder sichtbar wird.

Alter Tagebucheintrag - (der Horizont ist mittlerweile sichtbar)
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Alt 19.07.2019, 11:05   #9
männlich Gylon
 
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Liebe Lizzylottchen,
da es sich hier um sehr persönliche Texte handelt, möchte ich auf den Inhalt nicht konkret eingehen. Ich möchte dir nur mitteilen, dass ich sie interessiert gelesen habe, da sie mir Einblicke in eine Gefühlswelt erlauben, die ich so nicht kenne und auch nur bedingt nachvollziehen kann. Ich mag deinen Stil zu schreiben.

z.B.
Wenn man vor etwas weg läuft nimmt man sich trotzdem überall mit hin.
Ich bin 13.000 km weit weg geflogen um hier vor dem gleichen Gefühl zu stehen. Einem Gefühl, dass ich eigentlich auf triste graue Wintertage schob. Doch auch hier ereilt mich die leere, die Einsamkeit, die Unzurechnungsfähigkeit.

Liebe Grüße Gylon
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Alt 19.07.2019, 14:27   #10
weiblich Lizzylottchen
 
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Standard W. und das „artige“ Kind...

Wie bereits erwähnt, habe ich mich seither nur an den dunklen Tagen im Schreiben wieder gefunden. Ich möchte aber auch das Ganze erzählen, nicht nur wie sich ein depressiver Schub anfühlt, wie Kinderaugen den sexuellen Missbrauch erleben, wie sehr es schmerzt wenn die erste Liebe in deinen Armen stirbt oder was man dabei empfindet wenn man dem Tod in die Augen schaut und sein Lenkrad herum reißt und gegen den Baum aufprallt.
Dies sind alles Dinge die mich ein Leben lang begleitet haben, mich geprägt und verändert haben. Doch schlussendlich ist es nicht das Ganze. Da steckt so vieles mehr dahinter. Vor allem auch das Gute! Und zu dem komme ich noch.

Fangen wir damit an die Ereignisse zu ordnen.
Über meine Kindheit gibt es nicht viel zu erzählen. Da meine Mama alleinerziehend war und versucht hat uns finanziell abzusichern, verbrachte ich nach dem Tod von Oma Rosa die meiste Zeit außerhalb der Schule zu Hause. Unser Nachbar W. übernahm gelegentlich die Aufsicht für mich, ich war 12 Jahre alt, W. war schätzungsweise 50 oder 60 Jahre alt (was schwer abzuschätzen war als 12 jähriges Kind, - meine Mama, die damals noch Mitte dreißig war, erschien mir schon als sehr alt)
Ich erinnere mich noch gut an W. seine Worte: „ich erzähle deiner Mama, dass du ein unartiges Kind bist wenn du jetzt nicht lieb zu mir bist“ und so war ich fortan ein „artiges“ Kind.
Um so älter ich wurde um so mehr wurde mir diese falsche Zuneigung bewusst. Und um so mehr verstand ich, dass mein Geist es nicht länger ertragen kann von ihm berührt zu werden.
Also haute ich mit 17 von zu Hause ab und lebte auf der Straße. Mein Abitur holte ich mit 19 nach und begann dann zu studieren. Inzwischen hatte ich eine Wohnung, 4 Jobs, ein Auto, etwas Erspartes und die Sehnsucht meine Mama wieder zu sehen, die ich mit 17 wortlos verlassen hatte und die wahrscheinlich in den Jahren danach oft an der Suche nach mir zerbrach.

Geändert von Lizzylottchen (19.07.2019 um 16:28 Uhr)
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Alt 19.07.2019, 14:30   #11
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Lieber Gylon

Vielen Dank für deine Worte. Es bedeutet mir viel, jemanden zu wissen, der dies liest und es ihm gefällt.

Lizzy
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Alt 19.07.2019, 15:14   #12
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Standard an die Tänze die noch kommen werden

Mit 20 traf ich N.
Ohh Gott war das schön! Das erste Mal, dass ich jemanden lieben konnte. Das erste Mal in meinem Leben, nach meinem 12. Geburtstag, dass ich das Gute auf dieser Welt sehen konnte.
Eine meiner schönen Erinnerungen daran, ist die Nacht in der wir im Wohnzimmer standen und einfach nur tanzten. Es war still um uns herum aber in unseren Köpfen war die Musik und die Glückseligkeit einander zu haben.
Und genau dieses Gefühl umgab mich in all den Jahren, nichts auf dieser Welt hätte mir noch etwas anhaben können. Ich war endlich frei von der Vergangenheit.
Er war vollkommen, liebevoll, sanft, ehrlich und todsterbenskrank...
Mit 22 ging er von uns, ich kann den Knall noch in meinen Ohren wahrnehmen, den ich nachts hörte als er zu Boden fiel. Er starb auf dem Weg ins Krankenhaus. Ich höre mich noch sagen, dass ich ihn liebe und dann wurde es still.
Dieser Schmerz war schlimmer als alles bisher erlebte.
Auch ich fiel zu Boden, es müssen Tage gewesen sein, die ich da lag. Ich spürte den kalten Untergrund unter mir, mein zerrissenes Herz, die verkrampften Organe und die endlose Leere die mich nun umgab...
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Alt 19.07.2019, 16:23   #13
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Standard Suizid

So fiel ich Tag um Tag immer tiefer. Die Trauer wurde unerträglich und mein Kopf zu meinem schlimmsten Feind. Diese Art von Feind, der dir erzählt, dass du jetzt den Gurt löst, deinen Fuss fest auf das Gaspedal drückst und auf den Baum zusteuerst.

Es war nachts, ich hatte ein oder zwei Gläser Wein getrunken, die Tage schon lange nicht mehr mitgezählt, ich erinnere mich noch gut daran, dass ich Geschirr an die Wand warf, weil ich so wütend auf ihn war. So wütend, dass er mich zurück ließ.
Vor allem darüber wütend, dass die Zeit mir seinen Duft genommen hatte. Das letzte was mir bis dahin blieb, war sein Geruch der noch sanft an seinen Sachen haftete.
Ich behütete alle diese Dinge so sorgsam, so vorsichtig, so bedacht. Und plötzlich, konnte ich ihn nicht mehr wahrnehmen. Sein Geruch war verflogen, ich kramte alles hervor, doch nichts roch mehr nach ihm...
Ich fand mich auf der Landstraße wieder, ich weiss heute nicht mehr was mir damals genau durch den Kopf ging, aber ich erinnere mich noch gut daran, wie plötzlich alles klar erschien und ich so sicher und nüchtern wie man nur sein konnte, den Gurt löste, das Gaspedal trat und auf den Wald zu raste.
Danach war es still.
Als ich die Augen wieder öffnete und sah, dass ich noch immer lebte, war ich plötzlich wieder so wütend, dass ich es am liebsten gleich nochmal getan hätte. Wäre mein Auto nicht auf dem Dach gelegen....
Im Krankenhaus und bei der Polizei gab ich an an von Wild erschreckt worden und dadurch von der Straße abgekommen zu sein. Sie meinten ich hätte einen riesigen Schutzengel der auf mich aufgepasst hat, diesen Unfall hätte man eigentlich nicht überleben können... na danke, dachte ich mir mit Selbstironie und entließ mich aus dem Krankenhaus.
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Alt 24.07.2019, 15:40   #14
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Standard Für N.

Wenn ich dich anschaue sehe ich einen Dichter und Denker in dir, der alles in seinem Kopf studiert, ausarbeitet, zusammenfügt und die Schönheit darin findet. Dein Geist ist so unnahbar und doch so present, so wach, so eindringlich. Es ist so, als nimmst du mit jedem Atemzug die Schönheit und Zerbrechlichkeit der Dinge in dich auf, füllst deinen Geist damit und gibst ihnen die Ruhe und Zuversicht wieder.
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Alt 30.07.2019, 02:59   #15
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Standard Für A., V. & J.

Hey meine lieben girls! Wie ihr vielleicht schon gemerkt habt, fällt es mir im Alltag schwer die richtigen Töne zu treffen und zu erzählen wo der Schuh gerade mal drückt. Auch ist es für mich schwer sich einzugestehen, dass man gewisse Dinge nicht immer alleine schaffen kann... Die letzten 12 Monate (in etwa), waren ein krasses auf und ab. Irgendwo zwischen Manie und Depressionen, Tränen und Drogen, Verlust und Ängsten... Ich musste schmerzlich erkennen, dass nicht immer alles überspielt und gut sein kann. Ich musste lernen Hilfe anzunehmen um dies zu überwinden. Ich musste mir oft eingestehen nicht in allem recht haben zu können und auch auf anderen ihren Ratschlägen vertrauen zu müssen.
Ich weiß, dass ich auch genau in diesen Monaten euch gegenüber nicht immer sehr umgänglich war und mich viel zurück gezogen habe und meine Probleme vor allen verschlossen habe. Ich habe eure helfenden Ansätze verspürt aber leider nicht wahr genommen da ich mich irgendwo zwischen „abschalten“ und „einfach nur überleben“ befand.
Nun, da ich diesen Teil überwunden habe, ein offenes Ohr für Ratschläge gefunden habe und langsam zurück finde, in die Welt, in der ich damit arbeiten und wachsen kann, Hilfe akzeptiere und annehme und mir die Veränderung wünsche. Merke ich, dass ihr ein wichtiger Teil des Ganzen seid. Ihr seid das, was am Ende unveränderlich ist, das - was übrig bleibt, wenn alles den Bach runter geht, das - was da ist wenn dann auch alles wieder Bergauf geht. Und dafür danke ich euch. Ich entschuldige mich aber auch für meine Flucht vor all dem. Ich habe Zeit gebraucht um zu erkennen, um zu wachsen und zu verändern. Und ich hoffe ihr akzeptiert meine Fehler und wir können wieder anfangen „Freunde“ zu sein. Ich vermisse euch, die Abende mit euch und die Gespräche. Ich weiss, dass ich im Sommer sehr rar bin und an den Wochenenden arbeite, dennoch würde ich mich freuen, wenn wir ab und an wieder die Zeit finden, an dem Punkt weiter zu machen, wo ich aufgehört habe zuzuhören....
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