Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Gedichte-Forum > Düstere Welten und Abgründiges

Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 28.11.2012, 22:37   #1
männlich kaos
 
Dabei seit: 11/2010
Ort: zwischen zwei meeren
Alter: 40
Beiträge: 61

Standard Besucher

Wenn die Geister mich besuchen kommen,
bringen sie ihre Haustiere mit,
die Flasche, zerkratzt, wird erklommen,
ein Lächeln: müde - und ein wenig benommen,
Luzifers Münze geworfen - und wir sind quit.
kaos ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.11.2012, 23:09   #2
weiblich Poetibus
 
Benutzerbild von Poetibus
 
Dabei seit: 09/2012
Ort: Einfach geradeaus und dann links abbiegen.
Alter: 56
Beiträge: 562

Hallo, kaos,

ich denke (da du bereits seit 2010 "dabei" bist und deinen "Namen" miteinbeziehend), dass das "metrische Chaos" beabsichtigt ist. Es passt in diesem Fall auch, denn bei diesem Thema ist es durchaus passend, auf "Ordnung" zu verzichten.

Die Metaphern sind sehr gut gewählt. Die Geister - erinnert mich an Flaschengeister, und an Geister, die man "nicht mehr loswird". Die Haustiere, ich las über Halluzinationen als Entzugssymtom. Sehr interessant finde ich das Bild der "zerkratzten" Flasche (häufig gebraucht!), die "erklommen" wird. Der "Pegel" steigt, ein Berg wird erstiegen, ein gelungener Bezug, wie ich finde. Auch das müde, benommene Lächeln kann ich einordnen. Der Alkohol wirkt, die Entzugserscheinungen schwinden, das LI fühlt sich erleichtert.

Allerdings bin ich mir unsicher, wie ich "Luzifers Münze" verstehen soll. Hat es etwas mit der Unterwelt zu tun? Charon, die Münze als Bezahlung? Genauer gesagt, liegt es am "geworfen". Eine Münze werfe ich, um eine Entscheidung zu treffen. Ist es so gemeint, dass es sich um "Falschgeld" handelt, im Sinne von Selbstbetrug - die Münze fällt, da sie eben "teuflisch" ist, immer auf die "falsche" Seite?

Was den Schluss des Gedichts betrifft: Für mich ein Trugschluss, quitt "auf Zeit", bis zum nächsten "Wurf" ...

Und, nur nebenbei, der Tippfehlerteufel hat zugeschlagen - "quitt", da fehlt ein "t".

Mit Interesse gelesen.

Freundlichen Gruß,

Poetibus
Poetibus ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.11.2012, 10:39   #3
männlich kaos
 
Dabei seit: 11/2010
Ort: zwischen zwei meeren
Alter: 40
Beiträge: 61

hallo

du hast es größtenteils voll auf den punkt getroffen.

ich hatte bis dato noch nie vom bild der zerkratzten flasche gehört und bin erstaunt, dass es scheinbar ein oft gewähltes bild ist. und ich dachte ich wäre kreativ ^^

auch bei der münze liegst du richtig. es ist dieser zustand im betrunken sein, in dem man meint, dies und jenes entscheiden/tun zu müssen, es aber egal ist was man tut, da in diesem zustand eh alles falsch sein wird also ja: "immer auf die falsche seite".

und du siehst es richtig mit dem "quitt sein". in diesem zustand kann man jeden/es noch so guten handel/n nur verlieren.
kaos ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.11.2012, 11:31   #4
weiblich Poetibus
 
Benutzerbild von Poetibus
 
Dabei seit: 09/2012
Ort: Einfach geradeaus und dann links abbiegen.
Alter: 56
Beiträge: 562

Hallo, kaos,

ich habe leider nur ganz kurz Zeit, aber ich wollte dir noch eine schnelle Rückmeldung geben:

Zitat:
ich hatte bis dato noch nie vom bild der zerkratzten flasche gehört und bin erstaunt, dass es scheinbar ein oft gewähltes bild ist. und ich dachte ich wäre kreativ ^^
Ein kleines Missverständnis. Ich meinte mit "häufig gebraucht", dass das LI die Flasche häufig gebraucht bzw. häufig zur Flasche greift, weshalb sie "zerkratzt" ist, also "Gebrauchsspuren" aufweist.

Also ist dein Bild durchaus kreativ, ich hatte diese Formulierung zuvor auch noch nicht so gelesen.

Freundlichen Gruß,

Poetibus
Poetibus ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Besucher




Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.