Mein 1. Slam

[onedayaprincess]

Es ist Nacht - ich wache auf
traumlose Stille - Leere im Bauch
Ich lasse den Tag Revue passieren
und sehe Gedanken vorbei marschieren
Heute früh bin ich ich gewesen
ein normales Mädchen mit ihren Problem´chen
Doch schon nach dem Aufstehen fiel mir auf,
dass ich zwar viel hab, aber nichts was ich brauch
Das Zimmer ist voll
Meine Sinne sind leer
Die Wünsche sind riesig
ich will immer mehr.

Dann stehe ich auf und geh in die Sonne
erst eine rauchen, dann sind es ´ne Tonne
´ne Tonne Kippen anstelle vom Leben
denn rauchen ist leichter, als sich den Scheiß täglich zu geben.
Und so steh´ ich draußen
und schmachte nach mehr
Die Lunge voll Rauch*
und der Kopf endlich leer.
Dabei sind es nicht die Gedanken,
die mich quälen,
sondern die Stille und das Gefühl was zu verfehlen.
Der Wunsch immer alles richtig zu machen,
dass die andern mich lieben*
und mit mir und nicht über mich lachen.
Ich atme tief ein
und atme dann aus
Ich puste ihn aus und forme den Rauch.

Wie schön wär´ es doch, wär´ es mein Leben
und würde ich diesem eine Form vorgeben.
Eine Form, die mir zusagt,*
die zeigt wer ich bin
die darstellt wo ich hinwill
und alles gibt Sinn
Doch mein Leben steht fest
es ist starr und grau
Unveränderlich lässt
es mir kaum einen Raum.
Und der Rauch der belebt mich
Die Zigarette ist mein Freund
Ich denke sie liebt mich
Sie brennt und stirbt für mich
und so beginnt alles von neu.

So ist das Leben*
und so soll es nicht sein
Plötzlich fühl´ ich mich wieder*
so unendlich klein
Kann es sein, dass alles zusammenbricht?
Erst mein, dann dein
für uns gibt es kein Licht!
Und ich sage uns, weil ich die Jugend meine
die Jugend von heute stellt nichts auf die Beine

Und plötzlich weiß ich was zu tun ist,
was man erwartet und was du nicht bist.
Denn ich muss was tun,
so kann es nicht bleiben
Also bring ich die Gedanken zum Schweigen.
Ich rauche zuende, dann gehe ich rein,
ich lern für die Schule, verzichte auf Wein,
denn heute brauche ich Konzentration
Die wird mein Jahr,
Erfolg wird mein Lohn.
Also denk ich an alle,
die mir am Herzen liegen
und schwöre bei Gott-
Ich werde mich nie mehr verbiegen.
http://awarda97.wixsite.com/poetryslam

[nachbarsgarten]

Hallöchen,

was eine zuckersüße Homepage du hast!

Sehe ich es richtig, dass du Slam Poetin bist, Poeten-Schwester?

Sehe ich es auch richtig, dass es eins deiner ersten Texte ist?

Dann wünsche ich dir schon mal viel Vorfreude. Denn auf der Bühne stehen macht süchtig! Um so öfter du hinterm Mic stehst, desto besser wird es.

Mein Tipp: tour mit deinem Text durchs Land (zumindest Städte) und probiere ihn an verschiedenen Orten aus, das gibt Routine!

Was ich dir zu deinem Text sagen möchte:
-achte auf Rhythmus. Spiele mit deiner Stimme. Setze bewusst Pausen. Zähle ruhig mal innerlich bis 3 und lass das Publikum warten. Variiere dein Tempo.
- überlege dir, wie du deinen Text vorstellen willst. Auswendig, vom Blatt, ob du Platz zum Gestikulieren brauchst... Quatsch deinen Spiegel vorher voll und den Kühlschrank und die beste Freundin, lauf durch die Wohnung, denn: es ist dein Text, er gehört zu dir, gib ihm eine eigene Melodie, die du durch Routine ausbaust (das ist mein Zugang)...
- dock an dem Alltag von deinen ZuhörerInnen an (tust du)
- Ende vielleicht auch mit ner Frage, lass deinen Text offen, lass die Zuhörer ratlos stehen...
-welches Gefühl soll dein Text transportieren? Ich sehe etwas Zynismus, ich sehe auch bisschen Resignation... Baue den Zynismus z. B. etwas aus, wenn das dir liegt, sei frech, sei bissig... (90% der KollegInnen werden witzig sein und einen Joke nach dem Nächsten reißen...)
- hab Spaß an dem, was du tust
- nimm ne große Fanbase mit. Du ahnst nicht, wie viele Klatscher parteiisch dort sind!

Wird geil.
Liebe Grüße