Also sprach Ftatateeta

[Heinz]

"Ach Heinz
wer wird denn schielen nach vertanen Chancen
du weißt, Erato macht uns nur Avancen
wenn sie mal Lust hat zu gegebner Zeit
am besten bleibe Tag und Nacht bereit
(ich bin es auch, wie anders hielt ich Schritt)
für einen unverhofften Musenkuss
und hinterher für einen heißen Ritt
auf Pegasus"

So klangen lieblich deine Worte -
und Heinz mit zerrüttetem Busen
erbittet die Hilfe der Musen:

In meiner Not, Kalliope, ruf ich dich an:
O hilf mir, Chefin aller Musen!
Was soll ich tun, ich armer Mann?
Der Schmerz zerreißt mir meinen Busen.

"Ach Heinz, ich misch mich ein in deine Klagen,
der Kasus macht mich lachen:
Du jammerst schon seit vierzehn Tagen,
hör auf, die selbst ins Hemd zu machen."
So sprach Thalia, schlug lachend sich aufs Knie -
verdammt, das reimt sich nicht auf die
Komödie.
"Ich wein mit dir, erschüttert, weil ich seh,
wie schlecht dirs geht: Gruß und Kuss, Melpomene!"
"Mit meiner Schwester eile ich herebei,
ich schaff dir gute Laune, großes Glück
und mach für dich aus einem Trauerstück,
begleitet von Fiedeln und Tandaradei
ein Fest der Sinne!", spricht Euterpe,
"nun sing mit lässiger Gebärde
mit mir und Polyhymnia
ein Lied, das selbst Terpsichore
zum Tanzen bringt.
Uranias Stimme klingt
aus unermesslich weiter Ferne:
Ich reservier dir einen meiner Sterne,
wenn Klio die Geschichte lenkt, dann gibt
es Hoffnung! Bald ist rettungslos verliebt
die Amme der Kleopatra, Erato spendet
den Segen der liebreichenn Göttin unnd hier endet
mei Seufzen, mein Klagen und Flehen!
Wie's weiter geht? Ihr werdet's sehen.

[Ex-Pennywise]

Moin Heinz,

also es mag an mir liegen, aber ich verstehe es irgendwie nicht. Es geht ja scheinbar um den Musenkuss. Aber geht das nicht einfacher? Vermutlich müsste ich das ein oder andere googeln. Aber es sind definitiv ein paar Tippfehler drin. Shon seit vierzehn Tagen zum Beispiel.
Außerdem reimst du zweimal kurz hintereinander Musen auf Busen.
Ich finde den Text auch etwas lang und von der Sprache etwas arg altertümlich. Wobei Letzteres aber denke ich gewollt ist, oder? Es mag ein Stimittel sein, aber ich mag deine klareren und etwas moderneren Texte mehr.

Gruß

Pennywise

[Heinz]

Hallo Pennywiese,
danke für die rügenden Hinweise!
Großartige Geheimnisse birgt das Gedichtlein nicht.
Heinz bekommt eine charmante Abfuhr von Ftatateeta (der Amme der Kleopatra)
und fleht die neun Musen an, ihm zu helfen. Die neun Musen sind alle erwähnt:
Kalliope - die ranghöchste von allen, epische Dichtung
Thalia, zuständig für die Komödie,
Melpomene für die Tragödie,
Euterpe, Musik
Polyhymnia, feierliche Musik
Trepsichore, Tanz
Urania, Astronomie
Klio, Geschichte
Erato, Liebesdichtung
Andeutungsweise habe ich versucht, ihre Zuständigkeiten zu nennen.
Das wars schon. Mal gucken, ob sie dem Armen helfen.
Liebe Grüße,
Heinz

[Ex-Pennywise]

Moin Heinz,

ich wollte nicht rügen. Es ist vielleicht einfach ein Stil, der mir nicht behagt. Ich habe immer Probleme mit "Oh's" und "Ach's". Es klingt dann sehr schnell, sehr dramatisch für mich. Wie nennt man das eigentlich? Ich bin mir sicher, dass es da einen Begriff für diesen Stil gibt.
Mit ist in Erinnerung ein für mich besonderes Gedicht von Dir. Es ging sinngemäß um die Rückkehr des Frühlings und Du hast die Hexenblumen im Wald thematisiert. Dadurch wurde ich übrigens zu einem Bild in meinem letzten Werk inspiriert. Danke dafür. Ich mag Deine Naturgedichte, wenn Du Bilder schreibst.
Also fasse es nicht als Rüge auf, sondern einfach als Senf zu einem Thema, das mir von Haus aus schon nicht behagt.
Lediglich die Flüchtigkeitsfehler kenne ich von Dir nicht.

Gruß

Pennywise

[Heinz]

Lieber Pennywiese,
die Flüchtigkeitsfehler - ich bin z.Zt. auf Achse und schreibe auf einem mir unbekannten PC. Ich ärgere mich selbst und gelobe Besserung!
Die "Achs" und "Ohs" gerade in diesem "Gedicht" darfst du nicht zu ernst nehmen.
Ftatateeta und ich - wir veräppeln uns gegenseitig ein bisschen.
Liebe Grüße,
Heinz