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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 23.03.2007, 16:09   #1
weiblich Ex Darkskin
abgemeldet
 
Dabei seit: 04/2005
Beiträge: 901

Standard geschrien

Heute Nacht
hast du geschrien

geweint
geschrien
geschlafen

geträumt

und geschrien.

Was hast du geträumt?
Warum hast du geträumt?
Warum hast du geschrien?

Nach meiner Ohrfeige
hast du nicht mehr geschrien.
Auch nicht mehr geschlafen.
Und nicht mehr geträumt.

Heute Nacht
gebe ich dir
die Ohrfeige bevor du schreist.
Ex Darkskin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.03.2007, 16:18   #2
Stundenglas
abgemeldet
 
Dabei seit: 01/2007
Beiträge: 69

Moin Darkskin,
der Text hat was, genaugenommen etwas sehr trauriges. Vor meinem geistigen Auge sehe ich eine junge Mutter /oder Vater, der/die mit dem kleinen Kind total überfordert ist. Um schnell abhilfe zu schaffen kommt die Ohrfeige, ein Vertrauensbruch sondersgleichen, und in der Nächsten Nacht, da das Schreien unerträglich scheint wieder, als Präventivmaßnahme.
erschreckend, aber wohl zu oft Realität. Auf jeden Fall finde ich den Text gelungen.
Lieben Gruß, Stundenglas
Stundenglas ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.03.2007, 16:42   #3
weiblich Ex Darkskin
abgemeldet
 
Dabei seit: 04/2005
Beiträge: 901

Zitat:
Original von Stundenglas
erschreckend, aber wohl zu oft Realität. Auf jeden Fall finde ich den Text gelungen.
Hallo Stundenglas,

ich freue mich, dass du meinen Text gelungen findest.
Interpretiert hast du ihn ganz richtig.
Ja, erschreckende häufige Realität, so ist es eben.

Liebe Grüsse

Darkskin
Ex Darkskin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.03.2007, 16:46   #4
apnoe
 
Dabei seit: 01/2007
Beiträge: 785

Standard RE: geschrien

hi dark,
ja stimmt, die assoziationen sind grauslich.mich erinnert es auch daran, wie manche eltern reagieren, wenn sie überfordert sind mit dem schmerz ihrer kinder.
sie schlagen aus hilflosigkeit hin und erwarten erstaunlicherweise und in grenzenloser dummheit, dass ein kind, das schon kummer hat, aufhören kann zu weinen, wenn der seelische schmerz vervielfacht wird durch einen zusätzlichen körperlichen.

welch eine fehleinschätzung.
die armen kinder, wo dieses konzept funktioniert, haben meist einen langen leidensweg hinter sich.

ein schmerzlicher text, aber die thematik ist allgegenwärtig.

kompliment für die einfachheit, die die schwierigkeit betont.
ich finde auch das unverschnörkelte deiner sprache sehr passend.
kompliment und liebe grüße
epona
apnoe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.03.2007, 16:50   #5
weiblich Ex Darkskin
abgemeldet
 
Dabei seit: 04/2005
Beiträge: 901

Standard RE: geschrien

Zitat:
Original von epona
ich finde auch das unverschnörkelte deiner sprache sehr passend.
Das gefällt mir sehr, dass du das sagst. Ich mag sehr gerne glasklare Sprache.

Danke

Darkskin
Ex Darkskin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.03.2007, 17:59   #6
Lycrael
 
Dabei seit: 04/2005
Beiträge: 257

ja, dein gedicht gefällt mir sehr gut. es hat sie; diese traurigkeit, jedoch hat es auch etwas bedrohliches.
Zitat:
Was hast du geträumt? Warum hast du geschrien?
jedoch würde ich es am ende so schreiben:

Heute Nacht
gibst du mir
die Ohrfeige bevor ich schreie.

so kommt der zweite punkt besser rüber. und man stellt sich direkt die dritte frage: was passiert bei dieser ohrfeige?
Lycrael ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.03.2007, 18:05   #7
weiblich Ex Darkskin
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Dabei seit: 04/2005
Beiträge: 901

Zitat:
Original von Lycrael
Heute Nacht
gibst du mir
die Ohrfeige bevor ich schreie.
Ein interessanter Gedanke.
Das wäre wirklich ein nachdenklich machender Schluss.

Aber dann wäre das lyrische Ich ja fair.
Das lyrische Ich hier ist aber nicht fair.
Weil es Fairness noch nie kennenlernte.

Was ist einfacher? Schlagen oder Fragen?

Aber dein Vorschlag ist sehr gut, nur das lyrische Ich ist nicht gut genug für deinen Text.

Darkskin
Ex Darkskin ist offline   Mit Zitat antworten
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