Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Forum durchsuchen Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Geschichten und sonstiges Textwerk > Geschichten, Märchen und Legenden

Geschichten, Märchen und Legenden Geschichten aller Art, Märchen, Legenden, Dramen, Krimis, usw.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 16.08.2017, 18:12   #1
männlich Exeo Tempore
 
Benutzerbild von Exeo Tempore
 
Dabei seit: 08/2017
Beiträge: 29


Standard Florentiner Sommermärchen

Wer 1348 in Florenz die Pest überlebt hatte,obgleich Jung oder Alt,Reich oder Arm,konnte sich glücklich schätzen.So auch zwei Gaukler die während die Pest wütete sich alles was sie brauchten stahlen.Jedoch als die Ordnung wieder die Städte übernahm war das Leben in Saus und Braus schnell wieder aus,denn die Stadtwachen führten ein Register ein, das zeigte wem was gehörte und da der eine der Gaukler zu geizig war die Wachen zu bestechen mussten, sie die Zechen zahlen indem sie nämlich wieder auf der Straße landeten,da die Wachen sie brutalst aus dem großen Haus in dem sie ihre Zeit verbrachten überfielen.Erbost über die Razzia schrie der erste, mit dem Namen Giovanni seinen Bruder Eklasio,den Zweiten an: „Was fällt denen ein.Das Alles ist deine Schuld du mit deiner Geizerei!“ Unberührt von den Anschuldigungen setzte sich Eklasio auf die Pflastersteinstraße.seine Hand oder eher gesagt seine Faust Fiel von seinem Schwarzen Haar auf sein Knie.Man konnte deutlich seine Verzweiflung spüren,sodass selbst die wenigen Kinder,welche gegenüber der Straße spielten,aus angst verschwanden. „Wie viel Geld hast du noch in deinen Taschen?“ frug Eklasio mit einer ruhigen tiefen Stimme.Giovannis Jugendliches Gesicht wurde zu einer von Schuld geplagten Miene er hatte nämlich das ergaunerte vertrunken,sodass ihnen nur ein Schilling übrig blieb was dazu führte,dass Eklasio seine Stirn Runzelte und nun mit voller Aggressivität gegen seine eigene Stirn schlug.Angesichts der Situation fühlte sich Giovanni doch verpflichtet eine Entschuldigung zu formulieren,die Eklasio jedoch nicht interessierte,stattdessen suchte er nach einer Lösung.Letzten Endes kam sie aber Giovanni,der von Hunger getrieben einen Laib Brot suchte und tatsächlich eins fand.Er setzte sich zu seinem Bruder,der starr auf dem Stein saß wie eine der Antiken Skulpturen,zerbrach das Brot und verschlang es gierig.Als er es verputzt hatte bahnte sich wieder ein cholerischer Wutanfall an,nämlich als er das Brot des Bruders genauer betrachtete.Ein Wurm war im Brot.Daraufhin rief vor Zorn schnaubend: „Mein Gott! Warum? Bah so kann,so will ich nicht leben!“.Während er wütend herumzappelte frug er sich: „Herr Gott! Ja Herr Gott! Was ist denn mit unseren Freunden? Wir könnten doch in die Kneipe zu unseren Freunden,die bringen uns doch durch,dann müssen wir kein Brot mit Würmern fressen!“Die Idee überzeugte Eklasio,so sehr dass sie sich rennend auf den Weg zur Kneipe eines Freundes aufmachten in der sie schon oft getrunken und gespeist hatten.Als sie das volle Lokal betraten,wo die meisten tranken,tanzten und sich unterhielten über Aktuelle Medizin aber auch über Politik und allerlei,schauten sie an die schön verzierten grünen Tapeten auch schauten sie in die Holzbänke ob sie irgendwelche Freunde erkannten.Dann schritt auf sie der Fette Kneipenbesitzer mit vielerlei Gesten rief er förmlich: „Giovanni Eklasio! Mensch wie lange haben wir uns nicht gesehen? Ich dachte schon fast die Pest hätte euch dahingerafft!“ Giovanni der sich freudig zeigte denn Kneipenbesitzer mit dreckiger Kluft zu sehen brach auf diesen los und redete: „Ach Lucio die Pest bringt uns nicht um,der Hunger tuts schon! Bitte leih uns ein Paar Florin,die Wachen haben uns hochkant aus unser Unterkunft befördert und uns bis auf den Letzten Schilling beraubt!“ der Kneipenbesitzer und Freund grübelte lange mit sehr sichtlich erschwertem Gesicht und antwortete dann : „Du weißt Giovanni ich helfe jedem Freund gerne,aber die Pest!Die Pest hat so viele meiner Kunden erwischt! Ich kann es mir einfach nicht leisten!Bitte entschuldigt mich ich muss mich der kargen Kundschaft zuwenden!“.Entäuscht aber noch nicht niedergeschmettert machte sich Giovanni schnell zu anderen Freunden auf denen sich Giovanni oft mit dem Gestohlenen gütig gegenüber gezeigt hatte,doch immer wiederholte sich oben Geschildertes und als auch der Letzte Nein sagte wandte er sich wieder seinem Bruder zu. „all das ist deine Schuld!“ schrie er seinen Bruder an „Du hast die Wachen nicht bezahlt in deinem sündigen Geiz!Von nun an sind wir keine Brüder mehr!“ Geschockt von dem was sein Bruder ihm gesagt hatte konnte Eklasio nicht mehr dem darauf folgenden Schlag seines Bruders ausweichen,der mitten ins Gesicht ging.Da Giovanni die Wachen erwartete,die sicherlich alarmiert wurden, flüchtete er schnell,Eklasio hingegen fasste sich an sein gesicht näher seinen Mund.Er blutete etwas doch viel schlimmer war das ein Zahn sich lockerte.Zwei Tage Später kam Eklasio jammernd nochmals in das Lokal.Sein Zahn schmerzte ihm so sehr,dass er kaum noch reden konnte und die ganzen Sitze voll sabberte,da er die Spucke nicht mehr in seinem Mund halten konnte.Von Mitleid ergriffen erlaubte der Fette Kneipenbesitzer seinem einstigen Freund zu bleiben und als die Abenddämmerung über Florenz hereinbrach und die Kneipe am gefülltesten war öffnete ein Mann in einem schwarzem langen Gewand und einer Schnabelmaske jene Holztür die in die Kneipe führte.Es war ein Arzt,welche jener Zeit so gekleidet waren,durchaus Respektierte Männer oder Frauen wobei Letzteres durch die Kleidung verhüllt wurde.Eklasio warf sich sofort an jenen Mann hinter der Schnabelsmaske „Sie müssen mir helfen Herr Doctore!“rief er unter Tränen und seine Nase schniefend.Der Arzt drehte sich sofort zu Seinem Patienten sichtlich abgetan von dem Gedanken den Lumpen zu behandeln.Er schaute Eklasio ins Maul und sah sofort das Problem,er zog ein Fläschchen aus. „Oh Herr ich kann nichts bezahlen mein eigener dümmerlicher Bruder hat all das Geld versoffen und mich geschlagen.Ich appelier an sie als guten Christenmensch schenken sie mir das Wundertränkchen!“ sprach Eklasio laut,sodass die Gäste der Kneipe hellhörig wurden. „Na gut dieses Fläschchen wird jedes deiner Leiden beenden!“antwortete der Arzt mit ruhiger Stimme.Fast schon verzweifelt öffnete der sonst so ruhige Eklasio die Pulle und trank sie als wäre sie Traubensaft unter allermanns Augen.Dann musste er einmal husten und nachdem er ein wenig hin und her taumelte fiel er auf die Knie und umfasste die Beine des Arztes und rief: „Oh danke! Danke Herr Doctore ich fühle mich so stark wie noch nie zuvor!“.Er küsste die Schuhe des Arztes,stand auf und ging jodelnd vor Freude,dass seine Schmerzen beendet waren weg.Die Menge jedoch die das Wunder beobachtet hatte,ringte sich um den Wunderarzt ja prügelten sich gar um ihn.Der eine wollte was für seinen Rücken der andere für seine Füße.Alle wollten sie so ein Fläschchen,selbst der Kneipenbesitzer der kein Geld für die nicht billigen Fläschchen hatte kaufte sich ja nicht eins auch nicht Zwei sondern Zehn!Sobald der Mysteriöse Arzt keine der Ampullen mehr hatte,verschwand er so schnell wie er kam.Doch nicht in die Ferne sondern zu seinem Bruder Eklasio der sich bereits am abgemachten Ort versteckte.Giovanni,der Wunderarzt,lächelte zu seinem Bruder rüber und sprach:„Freunde sind Gaukler und Gaukler sind wir,aber zum Glück werden wir nie mehr Würmer im Brot haben!“

Gez Exeo Tempore
Exeo Tempore ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Florentiner Sommermärchen

Stichworte
freundschaft, gerechtigkeit, märchen

Themen-Optionen Thema durchsuchen
Thema durchsuchen:

Erweiterte Suche



Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.