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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 04.12.2016, 19:37   #1
Stachel
 
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Dabei seit: 03/2015
Ort: Niederrhein
Beiträge: 954

Standard Düstere Verflechtungen

ein Sonetten-Netz


1. Abschied eines Generals

Ich bin in meinem Leben weit gekommen.
Revolutionen habe ich gelenkt.
Manch Gegner wurde auf mein Wort gehenkt.
Im Land hat man mein Credo übernommen.

Im Rückblick war der Tod mir wohl gewogen.
Mal kam er nah, doch stets zog er vorbei.
Wen er sich nahm, das war mir einerlei.
Ich hab ihn manchmal, glaube ich, betrogen.

Jetzt greift Freund Hein ganz zärtlich meine Hand.
Er deutet auf den Weg, der vor mir liegt.
Was hält mich noch? Warum will ich nicht gehen?

Ich kenn das Ziel, doch kann ich es nicht sehen.
Es zerrt an mir, zerreißt das dünne Band.
Jetzt weiß ich es: Mir fehlt wer, die mich wiegt.


2. Ungeduld

Pokale türmen sich auf dem Regal.
Auch ein paar Orden hat man mir verliehen.
Verpasste habe ich mir nie verziehen.
Ich lebe nicht nur, ich bin ein Fanal.

Wer könnte dieses Glücksgefüge enden?
Mein Herz schlägt schneller, wenn ich daran denke.
Ich freu mich über jede Art Geschenke,
weshalb es mich mitunter treibt zu spenden.

Ich bin bereit, den nächsten Schritt zu wagen.
Wir sehen, so in drei bis sieben Tagen,
ob auch mein neuer Coup mir glücken will.

Noch liegt die Frucht des Plans in dichtem Schleier.
Das Warten geht mir langsam auf die Eier!
Man sieht es mir nicht an. Ich bin ganz still.


3. Leben gegen Beben

Medaillen hängen an der Wand. Egal
weshalb die Massen „Hoch“ und „Vivat“ schrien.
So viele ließ ich vor mir niederknien
und dennoch weiß kein Mensch um meine Qual.

Ich trage nichts als Zittern in den Händen,
drum greife ich mir einen dieser Tränke.
Was er auch anstellt, wichtig ist, ich lenke
Geschichte, damit lass ich es bewenden.

Nun geht es einem Großen an den Kragen.
Ob dann die Leute Hehres von mir sagen?
Die Fragen schmerzen mehr als jeder Drill.

Und über mir kreist, einsam noch, ein Geier.
Ich habe viel bezahlt. Ich bin ein freier,
ein stolzer Mensch, der kraftvoll sagt: Ich will!


4. Gezeitenwechel

Wie sehr man meine Kindheit hat genommen,
wie sehr sich meine Sonne hat gesenkt,
ich stehe hier und hatte es verdrängt.
Mein Mut versiegt, ich fühle mich beklommen,

denn alles, was mich ausmacht, ist verlogen.
Ich schlucke schwer und dennoch: Ich verzeih
das Schicksal. Alles andre geht vorbei.
Jetzt werden neue Saiten aufgezogen!

So trete ich gefasst bis an den Rand.
Nur wer noch aufrecht gehen kann, der siegt.
Ich ziehe hoch mein Banner, lass es wehen.

Wenn’s mir gelingt, wird einiges sich drehen.
Der Sturm zieht drohend auf, ich halte stand!
Es soll ein jeder nehmen, was er kriegt.


5. Rückblick

Den Stolz kann mir im Leben niemand nehmen,
das einzige, was bleibt nach all der Zeit.
So manches tut mir heut unendlich leid.
Erinnerungen können ziemlich lähmen.

Ich wartete oft ab und habe lange
was mich bedrückte, tief in mir verschlossen,
bin oft auch übers Ziel hinausgeschossen.
Wenn ich dran denke, wird mir Angst und Bange!

Im Buch wird noch am Epilog geschrieben.
Der Schreiber drängt, er will mir Beine machen.
Ein Schrittchen nach dem andern, so soll’s werden.

Ach, wäre doch die Ruhe mir geblieben.
Ich will nur sie, nicht hunderttausend Sachen.
Es bleibt nicht mehr, als diese Zeit auf Erden.


6. Trophäen der verstorbenen Tochter

Solange ich die Funkeldinger hab,
sind graue Fotos von vergagnen Tagen
kein Schaden für den aufgewühlten Magen.
Ich breche über niemand mehr den Stab.

Die Faust in meiner Tasche fest geballt,
behüt ich meiner wirren Welt Gedanken.
Nun muss ich nicht mehr zögern oder wanken.
Ich bin des Ritters traurige Gestalt.

Die Seiten sind vom Schicksal arg zerschlissen.
Das Letzte, was mich plagt, ist das Gewissen,
weil mich das Fotoalbum heute reut.

Ich würde gern der milden Stimme lauschen.
An ihrer Jugend will ich mich berauschen!
Ihr kurzes Leben hat mich sehr erfreut.


7. Wer zuletzt lacht


Ich nähme sie auch gerne mit ins Grab:
Die viel zu vielen ungestellten Fragen
hab ich gescheut. Ich wollte nicht versagen.
Vorbei die Zeit, dass ich als Ziel mir gab:

- Ich werde ohne Zwischenfälle alt.
- Ich will nur Glück und Lebensfreude tanken,
obwohl um mich nur wilde Reben ranken.
Die Zukunft wird von mir nun mit Gewalt

durch einen bösen Zauber jäh entrissen.
Gestalten, die jetzt Siegesfähnchen hissen,
sei nur Geduld, und noch Geduld gebeut!

Nur einer sieht, wie sie nach stolzem Bauschen
ihr Lebenselixier mit meinem tauschen:
Der Wind, der ihre Asche weit verstreut.


8. Der Meister

Profil hab ich! Kontur, nicht dunkle Schemen,
sind, was mich ausmacht! Wer wär mehr bereit
mit Mut und fester Hand in einem Streit,
zu lehren, wie die Hähne sich benehmen?

Man schlage nicht, man halte seine Wange
den Feinden hin! Verbleibend unverdrossen
sind meine Worte fest in Stahl gegossen,
geformt mit einer glühend heißen Zange

und an des Lebens Brandung aufgerieben.
Der Plan gelingt. Man hört sie lauthals lachen,
die Feiglinge, verstecken sich in Herden,

besinnungslos und stumpf in ihren Trieben.
Ich werde hart in ihre Mitte krachen,
belege sie mit allerlei Beschwerden.


9. Nero

Wer wüsste besser, was es heißt zu darben,
als einer, dessen Welt in Stücke reißt?
Hab ich gezeigt, was Ehre, Anstand heißt?
Ich spür noch, wie die Träume in mir starben

und gehe dennoch hohen Hauptes weiter.
Bezeuge ich den Wert aus dieser Lehre,
sind meine Sätze drohender als Speere.
Entschlossenheit zieht magisch an die Streiter.

Was gäb ich drum, das Ende umzuschreiben ..!
Die Feinde sollen elendig verrecken!
Ich werde lang noch nicht die Waffen strecken.

Verdorrt!! Ich unterstützte dieses Treiben
sehr lange, bringe schließlich eine Wende:
In kalten Mauern lodern auf die Brände.


10. Grenzen überwinden

Zurückzustecken und sich zu kasteien,
um endlich, in des Tunnelendes Licht,
den Lohn zu ernten nach der ganzen Pflicht,
das ist sie wohl, die höchste aller Weihen.

Wann werde ich denn endlich mal gescheiter?
Bringt Tugend mir denn wirklich Ruhm und Ehre?
Alleine trotzte ich der Erdenschwere.
Gemeinsamkeit stimmt endlich etwas heiter.

Ein wenig Hilfe, nur für kurze Frist,
mehr bleibt nicht, wenn dein Stern gefallen ist.
Es reicht noch grad, sich nicht mehr zu verstecken.

Was immer geht, es geht nicht ohne Schrecken.
Die Fertigkeiten sehr geschickter Hände
durchbrechen jedes Raumes nackte Wände.


11. Beginn der Hexenjagd


Das Leben spielt mit dir, es lässt auch Narben.
Zu treten bleibt mir dennoch leider nicht.
Es ist ein harter Schlag in mein Gesicht.
Die Schmerzen sind gemalt in grellen Farben.

Das Kartenhaus fällt bald in sich zusammen.
Es reicht mir nicht mehr, wenn ich mich nur ducke.
Erduldete den Geifer und die Spucke.
Nun lasst uns scharfen Stahl in Feinde rammen!

Das würde mir die ganze Welt bedeuten ...
Dein Fluch lässt dich erkennen, wer du bist.
Es hilft kein Zauber, Dämon, keine List.

Die Zwiebeln beißen, suchst du sie zu häuten.
entreißen Mal um Mal gedämpftes Stöhnen.
Ihr Wehgeschrei wird all das übertönen.


12. Vergeudeter Sieg

Das Training hat mich stark und hart gemacht.
Viel Zeit verging im Kampfe und im Streite,
genau wie mir der Lehrer prophezeite.
Das Elend ist des Lebens teure Pacht.

Ich will noch eine letzte Chance haben.
Nun steh ich hier und trotze allem Drucke,
verspüre heiße Ungeduld und zucke.
Ich will mich an den Schmerzensschreien laben!

Ach lasst mich noch ein wenig weiter treiben ..!
Ich fühle es, nun ist es bald so weit.
Das Totenbett steht lange schon bereit.

Ich werde sie, statt sie noch mich entleiben.
Ein letztes Bäumen zeigt mir den Triumph.
Der Widerhall in mir jedoch bleibt stumpf.


13. Erkenntnis eines Revoluzzers

Die strenge Schule hat mir viel gebracht.
Ein Jahr war ich verloren in der Weite.
Das Schicksal treibt mich, wenn ich es nicht leite,
drum hab ich’s fest im Griff und halte Wacht.

Wer will sich unter Pappe schon begraben?
Mein Blick verliert sich in des Himmels ferne.
Ich denke an der Generäle Sterne.
Zahlt ihnen dreifach heim, was sie uns gaben!!!

Letztendlich bleiben nur ein Haufen Mist
und Sünden, die wir jeden Tag verdecken.
Es offenbart sich nur, was ihr schon wisst:

Der Tod wird jedem mal die Zähne blecken.
Es klopft die Zeit vorbei, nun muss ich löhnen.
Das Leben wird mich wieder mal verhöhnen.


14. Kampf oder Kind?

Wer kann die Seele so wie ich beleihen?
Nun ist es Enge, die den Weg mir weist.
Für mich sind alle Straßen dick vereist.
Den Wärmemangel kann ich nicht verzeihen!

Ich zündle und erfreue mich der Flammen.
Am Haken oben hing mal ne Laterne.
Ihr baldig Baumeln sähe ich so gerne.
Befreien wir den Sumpf, aus dem wir stammen!

Und alle Fehler, die wir je bereuten,
sind ausgebügelt bis in alle Zeit.
Mit einem Donner endet aller Streit.

Der Sieg jedoch gehört den edlen Leuten.
Ein kleiner Engel fischt nach seinem Strumpf.
Am Ende bleibt kein Schachzug mehr, kein Trumpf.



I. Vernarbte Seele

Ich bin in meinem Leben weit gekommen.
Pokale türmen sich auf dem Regal.
Medaillen hängen an der Wand. Egal
wie sehr man meine Kindheit hat genommen,

den Stolz kann mir im Leben niemand nehmen,
solange ich die Funkeldinger hab.
(Ich nähme sie auch gerne mit ins Grab!)
Profil hab ich, Kontur, nicht dunkle Schemen!

Wer wüsste besser, was es heißt zu darben,
zurückzustecken und sich zu kasteien?
Das Leben spielt mit dir, es lässt auch Narben.

Das Training hat mich stark und hart gemacht.
Die strenge Schule hat mir viel gebracht.
Wer kann die Seele so wie ich beleihen?


II. Bedrückende Wende

Revolutionen habe ich gelenkt.
Auch ein paar Orden hat man mir verliehen,
weshalb die Massen „Hoch“ und „Vivat“ schrien.
Wie sehr sich meine Sonne hat gesenkt ...

Das einzige, was bleibt nach all der Zeit,
sind graue Fotos von vergagnen Tagen.
Die viel zu vielen ungestellten Fragen
sind, was mich ausmacht. Wer wär mehr bereit,

als einer, dessen Welt in Stücke reißt?
Um endlich in des Tunnelendes Licht
zu treten bleibt mir dennoch leider nicht

viel Zeit. Verging im Kampfe und im Streite
ein Jahr, war ich verloren in der Weite.
Nun ist es Enge, die den Weg mir weist.


III. Die Eiszeit des Tyrannen

Manch Gegner wurde auf mein Wort gehenkt,
verpasste habe ich mir nie verziehen.
So viele ließ ich vor mir niederknien.
Ich stehe hier und hatte es verdrängt.

So manches tut mir heut unendlich leid.
Kein’ Schaden für den aufgewühlten Magen
hab ich gescheut. Ich wollte nicht versagen.
Mit Mut und fester Hand in einem Streit

hab ich gezeigt, was Ehre, Anstand heißt.
Den Lohn zu ernten nach der ganzen Pflicht,
es ist ein harter Schlag in mein Gesicht,

genau wie mir der Lehrer prophezeite:
Das Schicksal treibt mich, wenn ich es nicht leite.
Für mich sind alle Straßen dick vereist.


IV. Ende der Lehren

Im Land hat man mein Credo übernommen.
Ich lebe nicht nur, ich bin ein Fanal!
Und dennoch weiß kein Mensch um meine Qual.
Mein Mut versiegt, ich fühle mich beklommen.

Erinnerungen können ziemlich lähmen.
Ich breche über niemand mehr den Stab.
Vorbei die Zeit, dass ich als Ziel mir gab,
zu lehren, wie die Hähne sich benehmen.

Ich spür noch, wie die Träume in mir starben.
Das ist sie wohl, die höchste aller Weihen.
Die Schmerzen sind gemalt in grellen Farben.

Das Elend ist des Lebens teure Pacht.
Drum hab ich’s fest im Griff und halte Wacht.
Den Wärmemangel kann ich nicht verzeihen.


V. Freitod im Feuer

Im Rückblick war der Tod mir wohl gewogen.
Wer könnte dieses Glücksgefüge enden?
Ich trage nichts als Zittern in den Händen,
denn alles, was mich ausmacht, ist verlogen.

Ich wartete oft ab und habe lange
Die Faust in meiner Tasche fest geballt.
„Ich werde ohne Zwischenfälle alt.“
„Man schlage nicht, man halte seine Wange

und gehe dennoch hohen Hauptes weiter.“
Wann werde ich denn endlich mal gescheiter?
Das Kartenhaus fällt bald in sich zusammen.

Ich will noch eine letzte Chance haben.
Wer will sich unter Pappe schon begraben?
Ich zündle und erfreue mich der Flammen …


VI. Im Gedenken an den Teufel (und das Banale)

Mal kam er nah, doch stets zog er vorbei.
Mein Herz schlägt schneller, wenn ich daran denke,
drum greife ich mir einen dieser Tränke.
Ich schlucke schwer und dennoch: Ich verzeih

was mich bedrückte, Tief in mir verschlossen
behüt ich meiner wirren Welt Gedanken.
Ich will nur Glück und Lebensfreude tanken.
Den Feinden hin, verbleibend unverdrossen,

bezeuge ich den Wert aus dieser Lehre.
Bringt Tugend mir denn wirklich Ruhm und Ehre?
Es reicht mir nicht mehr, wenn ich mich nur ducke.

Nun steh ich hier und trotze allem Drucke.
Mein Blick verliert sich in des Himmels ferne ...
(Am Haken oben hing mal ne Laterne.)


VII. Der Tod und die Revolution

Wen er sich nahm, das war mir einerlei.
Ich freu mich über jede Art Geschenke.
Was er auch anstellt, wichtig ist, ich lenke
das Schicksal. Alles andre geht vorbei.

Bin oft auch über's Ziel hinausgeschossen.
Nun muss ich nicht mehr zögern oder wanken.
Obwohl um mich nur wilde Reben ranken,
sind meine Worte fest in Stahl gegossen,

sind meine Sätze drohender als Speere!
Alleine trotzte ich der Erdenschwere,
erduldete den Geifer und die Spucke,

verspüre heiße Ungeduld und zucke.
Ich denke an der Generäle Sterne.
Ihr baldig Baumeln sähe ich so gerne!


VIII. Der reuige Ursurpator

Ich hab ihn manchmal, glaube ich, betrogen,
weshalb es mich mitunter treibt zu spenden.
Geschichte! Damit lass ich es bewenden.
Jetzt werden neue Saiten aufgezogen!

Wenn ich dran denke, wird mir Angst und Bange.
Ich bin des Ritters traurige Gestalt.
Die Zukunft wird von mir nun mit Gewalt
geformt mit einer glühend heißen Zange.

Entschlossenheit zieht magisch an die Streiter,
Gemeinsamkeit stimmt endlich etwas heiter.
Nun lasst uns scharfen Stahl in Feinde rammen!

Ich will mich an den Schmerzensschreien laben.
Zahlt ihnen dreifach heim, was sie uns gaben!
Befreien wir den Sumpf, aus dem wir stammen!


IX. Abschied

Jetzt greift Freund Hein ganz zärtlich meine Hand.
Ich bin bereit, den nächsten Schritt zu wagen.
Nun geht es einem Großen an den Kragen.
So trete ich gefasst bis an den Rand.

Im Buch wird noch am Epilog geschrieben.
Die Seiten sind vom Schicksal arg zerschlissen,
durch einen bösen Zauber jäh entrissen
und an des Lebens Brandung aufgerieben.

Was gäb ich drum, das Ende umzuschreiben!
Ein wenig Hilfe, nur für kurze Frist,
das würde mir die ganze Welt bedeuten!

Ach lasst mich noch ein wenig weiter treiben ...
Letztendlich bleiben nur ein Haufen Mist
und alle Fehler, die wir je bereuten.


X. Vor Gericht

Er deutet auf den Weg, der vor mir liegt.
Wir sehen, so in drei bis sieben Tagen,
Ob dann die Leute Hehres von mir sagen.
Nur wer noch aufrecht gehen kann, der siegt.

Der Schreiber drängt, er will mir Beine machen.
Das Letzte, was mich plagt, ist, das gewissen
Gestalten, die jetzt Siegesfähnchen hissen,
der Plan gelingt. Man hört sie lauthals lachen.

Die Feinde sollen elendig verrecken!
Mehr bleibt nicht, wenn dein Stern gefallen ist:
Dein Fluch lässt dich erkennen, wer du bist.

Ich fühle es, nun ist es bald so weit
und Sünden, die wir jeden Tag verdecken,
sind ausgebügelt bis in alle Zeit.


XI. Zum letzten Gefecht

Was hält mich noch? Warum will ich nicht gehen?
Ob auch mein neuer Coup mir glücken will?
Die Fragen schmerzen mehr als jeder Drill.
Ich ziehe hoch mein Banner, lass es wehen.

Ein Schrittchen nach dem andern, so soll’s werden.
Weil mich das Fotoalbum heute reut,
sei nur Geduld, und noch Geduld gebeut.
Die Feiglinge verstecken sich in Herden.

Ich werde lang noch nicht die Waffen strecken!
Es reicht noch grad, sich nicht mehr zu verstecken.
Es hilft kein Zauber, Dämon, keine List.

Das Totenbett steht lange schon bereit.
Es offenbart sich nur, was ihr schon wisst:
Mit einem Donner endet aller Streit.


XII. Vampirellas Untergang


Ich kenn das Ziel, doch kann ich es nicht sehen.
Noch liegt die Frucht des Plans in dichtem Schleier
und über mir kreist, einsam noch, ein Geier.
Wenn’s mir gelingt, wird einiges sich drehen.

Ach, wäre doch die Ruhe mir geblieben.
Ich würde gern der milden Stimme lauschen.
Nur einer sieht, wie sie nach stolzem Bauschen
besinnungslos und stumpf in ihren Trieben

verdorrt. Ich unterstützte dieses Treiben
Was immer geht, es geht nicht ohne Schrecken.
Die Zwiebeln beißen, suchst du sie zu häuten.

Ich werde sie, statt sie noch mich entleiben.
Der Tod wird jedem mal die Zähne blecken.
Der Sieg jedoch gehört den edlen Leuten


XIII. Leidenschaft

Es zerrt an mir, zerreißt das dünne Band.
Das Warten geht mir langsam auf die Eier.
Ich habe viel bezahlt, ich bin ein Freier.
Der Sturm zieht drohend auf, ich halte stand.

Ich will nur sie, nicht hunderttausend Sachen.
An ihrer Jugend will ich mich berauschen,
ihr Lebenselixier mit meinem tauschen!
Ich werde hart in ihre Mitte krachen,

sehr lange, bringe schließlich eine Wende:
Die Fertigkeiten sehr geschickter Hände
entreißen Mal um Mal gedämpftes Stöhnen.

Ein letztes Bäumen zeigt mir den Triumph.
Es klopft! Die Zeit vorbei! Nun muss ich löhnen.
Ein kleiner Engel fischt nach seinem Strumpf.


XIV. Feuerteufel

Jetzt weiß ich es: Mir fehlt wer, die mich wiegt!
Man sieht es mir nicht an, ich bin ganz still,
ein stolzer Mensch, der kraftvoll sagt: Ich will!
Es soll ein jeder nehmen, was er kriegt.

Es bleibt nicht mehr, als diese Zeit auf Erden.
Ihr kurzes Leben hat mich sehr erfreut.
Der Wind, der ihre Asche weit verstreut,
belege sie mit allerlei Beschwerden.

In kalten Mauern lodern auf die Brände.
durchbrechen jedes Raumes nackte Wände.
Ihr Wehgeschrei wird all das übertönen.

Der Widerhall in mir jedoch bleibt stumpf.
Das Leben wird mich wieder mal verhöhnen.
Am Ende bleibt kein Schachzug mehr, kein Trumpf.

Geändert von Stachel (04.12.2016 um 23:35 Uhr) Grund: Kausus-Korrektur in 4. und XI. mit Dank an Lewin.
Stachel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.12.2016, 20:56   #2
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Standard Hallo, Stachel -

vorab ein
Hut ab!

Ich bin über Nero nicht hinausgekommen bisher, die Sonette kann ich nicht schnell runterlesen wie etwas Einfaches oder Seichtes.
Ich bin jetzt schon überwältigt.
Und melde mich entsprechend später wieder.

LG
Thing
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.12.2016, 22:38   #3
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Lieber Stachel,

ich habe leider auch nur diagonal gelesen bis jetzt. Aber das genügt zu wissen, dass ich in ruhigen Zeiten hier gern länger verweilen werde.

Chapeau!
gummibaum
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.12.2016, 22:44   #4
männlich Lewin
 
Dabei seit: 03/2015
Beiträge: 1.231

Standard Düstere Verflechtungen

Hallo Stachel,

dass ich schwer beeindruckt bin, hatte ich dir schon in einer PN mitgeteilt. Den technischen Teil der Verflechtungen habe ich erst einmal durchschaut. Danach wird es mehr als düster. Das heißt, es reicht nicht aus, dein famoses Werk nur einmal zu lesen. Wahrscheinlich müsste man es analysieren, wenn man es denn könnte. Nun reicht meine Kunst schon nicht aus, ein einfaches Sonett zu schreiben, geschweige einen Sonettenkranz. Nun aber ein Netz vorgesetzt zu bekommen, quasi auf nüchternen adventszeitlich "aufgewühltenen Magen", das ist schon "ein harter Schlag ins ... Gesicht" (Zitate von dir). Auf jeden Fall ist schon die Zuordnung der Sonettüberschriften zu den Einzeltexten für mich (vielleicht für andere auch) eine Aufgabe für sich, das Scheitern inbegriffen. Ich will mich jedenfalls daran versuchen. Wenn es mir schadet, nehme ich es in Kauf. Dir wird es ohnehin nur zur Ehre gereichen.

Herzliche Grüße zunächst einmal von Lewin.
Lewin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.12.2016, 17:25   #5
Stachel
 
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Dabei seit: 03/2015
Ort: Niederrhein
Beiträge: 954

Standard Ihr Lieben!

Vielen Dank für euer überwältigendes Lob, Gummibaum, Johnny und Thing. Lasst euch ruhig Zeit mit dem Lesen. Das Schreiben hat ja auch etwas gedauert.

Freundliche Grüße von
Stachel
Stachel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.12.2016, 17:35   #6
Stachel
 
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Dabei seit: 03/2015
Ort: Niederrhein
Beiträge: 954

Zitat:
Zitat von Lewin Beitrag anzeigen
Nun aber ein Netz vorgesetzt zu bekommen, quasi auf nüchternen adventszeitlich "aufgewühltenen Magen", das ist schon "ein harter Schlag ins ... Gesicht" (Zitate von dir).
Da hast du wohl recht, lieber Lewin, es ist so gar nicht adventlich. Aber besinnliche Texte gibt es schon so viele und ich hatte das Netz dieses Jahr angekündigt und wollte mein Versprechen auch noch rechtzeitig einlösen.

Zitat:
Zitat von Lewin Beitrag anzeigen
Auf jeden Fall ist schon die Zuordnung der Sonettüberschriften zu den Einzeltexten für mich (vielleicht für andere auch) eine Aufgabe für sich, das Scheitern inbegriffen. Ich will mich jedenfalls daran versuchen. Wenn es mir schadet, nehme ich es in Kauf.
Darüber kann man sicher lange philosophieren, aber die Gefahr des Scheiterns sehe ich nicht. Falls du Hilfe brauchst, lass es mich wissen. Ich freue mich sehr auf deine und eure Interpretationen zu Inhalt und Titel. Ich kenne leider nur meine eigenen Assoziationen und die hängen stark an den einzelnen Versen, die ich versponnen habe. Die Leser sind naturgemäß dem Gesamtbild näher und können (und sollen bitte!) meinen Blick weiten. Ich würde mich sehr freuen.

Freundliche Grüße von
Stachel
Stachel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.12.2016, 17:15   #7
männlich Lewin
 
Dabei seit: 03/2015
Beiträge: 1.231

Standard Düstere Verflechtungen

Hallo Stachel,

ich kann nur an das anknüpfen, was ich zuvor schon geschrieben habe. Acht Tage ist es her. Von den Großen des Forums, die sich die Weisheiten nur so hinter die Ohren schreiben, hat sich niemand gemeldet. Sie stehen noch Schlange. Ich hoffe, ihnen den Weg bereiten zu können. Es macht mir Mühe, aber ich muss es bekennen: ich bin gescheitert! Gescheitert, auch nur einen Sinnzusammenhang entdecken zu können. Kein Hinweis, keine Spur, die sich mir anbieten. Ich hoffe, dass sich deine Arbeit lohnen wird. Selbst der Weg zu den Anfängen zu Dabschis Sonett zurück haben mir nicht geholfen. Wenn du mir nicht hilfst und ein anderer nicht einspringt, was soll dann werden? Du wirst dich sicher äußern …

Herzlich grüßt Lewin.
Lewin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.12.2016, 11:50   #8
Stachel
 
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Dabei seit: 03/2015
Ort: Niederrhein
Beiträge: 954

Lieber Lewin,

vielen Dank für deinen sehr offenen Beitrag. Ich bin noch nicht sicher, worin genau dein Gefühl des Scheiterns gründet, bzw. an welcher Stelle die Verständnisprobleme ansetzen. Du schreibst, die technische Seite des Netzes hast du verstanden. Ich werde dennoch als Einstieg die gestalterischen Grundzüge des Netzes etwas aufdröseln, zumal sicher nicht alle Leser mit dem Begriff des Sonettnetzes direkt etwas anfangen können.

Für das Netz werden vierzehn Sonette benötigt, die alle auf eine besondere Art geschrieben werden, nämlich so, dass alle ihre ersten Verse wiederum ein gültiges Sonett ergeben, ebenso alle zweiten, dritten sowie alle weiteren Verse. Man spricht hier von „Quersonetten“. Dementsprechend könnte man die Ausgangssonette als „Längssonette“ bezeichnen. Es ist ein wenig wie beim Weben. Da gib es Kettfäden, die längs laufen und Schussfäden, die quer laufen.

Ich habe zur besseren Unterscheidung die (L)ängssonette mit arabischen Ziffern bezeichnet (1.-14) und die (Q)uersonette mit römischen (I. -XIV.). Der Aufbau bedingt, dass jeder (V)ers genau zweimal verwendet wird, z.B.:
L3V5 ist gleichzeitig Q5V3
L7V9 ist gleichzeitig Q9V7
etc.

Die Sonette stehen, abgesehen von dieser technischen Besonderheit des „Ineinanderwebens“ in keinem direkten inhaltlichen Zusammenhang. Jedes Sonett steht für sich alleine. Allerdings sind sie thematisch notwendigerweise sehr ähnlich, denn sie müssen ja an den „Schnittstellen“ die gleichen Worte verwenden, die natürlich sinnhaft auch auf die umgebenden Verse ausstrahlen. Ich habe dabei versucht, möglichst häufige Bedeutungswechsel in den „Zwillingsversen“ zu erreichen, bis hin zu grammatischen Abwandlungen, z.B.:

Zitat:
Q10V6:
Das Letzte, was mich plagt, ist, das gewissen (//Gestalten, die jetzt Siegesfähnchen hissen,)
L6V10:
Das Letzte, was mich plagt, ist das Gewissen, (//weil mich das Fotoalbum heute reut.)
Zitat:
L3V13
Ich habe viel bezahlt. Ich bin ein freier, (//ein stolzer Mensch, der kraftvoll sagt: Ich will!)
Q13V3
Ich habe viel bezahlt, ich bin ein Freier.
Q13 ist übrigens das einzige Sonett, dass eine klar sexuelle Bedeutung hat. In allen Längssonetten haben die entsprechenden Verse einen anderen Sinnzusammenhang.

Ich habe das Netz nicht in der Reihenfolge der Sonette geschrieben, sondern von Anfang an in längs und quer, quasi von links oben nach rechts unten. Die Problematik, dass jeder einzelne Vers zu einem weiteren Sonett grammatisch und auch reimtechnisch passen muss, ggf. noch mit zusätzlichen Bedeutungsebenen, bringt es fast zwangsweise mit sich, dass der Inhalt nicht in beiden betroffenen Sonetten gleich stark gewichtet werden konnte. Es waren also oft Kompromisse zu finden, wenn ein Vers für ein Sonett notwendig war, aber zum anderen Sonett nur einigermaßen passte. Diese Suche nach sinnhafter Verflechtung zieht sich quasi zum Schluss hin stetig verstärkend durch. Je weiter man zum Ende (des Schreibens) kommt, desto weniger Möglichkeiten bieten sich, der jeweiligen Geschichte noch einen „logischen“ und alles erklärenden Dreh zu verschaffen.

An dieser Stelle kommen die Überschriften ins Spiel. Sie geben mir die Möglichkeit, einen Sinnzusammenhang, in dem ein Sonett gelesen werden kann, vorweg zu nehmen, den Leser also quasi „auf die richtige Bahn zu setzen“.

Um das mal an einem Beispiel zu verdeutlichen, hier L6:
Es ist in V1 von „Funkeldingern“ die Rede, aber im Sonett konnte darauf kein weiterer Bezug genommen werden. Am Ende erzählt das LI von einem „sie“ mit offenbar kurzem Leben. Zwischendurch geht es um ein Fotoalbum, die Faust in der Tasche, das Schicksal, etc.

Ich sehe einen Elternteil vor mir, dessen Tochter verstarb, welche zu Lebzeiten Pokale, Preise, „Trophäen“ errungen hat. Die alten Fotos machen das LI traurig, weil sie ihm immer den Verlust vor Augen halten. Immerhin lassen die Pokale, die möglicherweise auf einer Art Schrein aufbewahrt werden, auch Stolz aufkommen, so dass als Quintessenz das LI, zwar als „des Ritters traurige Gestalt“ (Anspielung an „Don Quijote“) erscheint, sich aber dennoch über das (leider viel zu) kurze Leben, also die gemeinsam verbrachte Zeit, freut.

Die Ebene der verstorbenen Tochter und der Bezug zu „Funkeldingern“ konnte hier nur über den Titel erbracht werden. Ähnlich verhält es sich auch bei anderen Sonetten.
L9 heißt „Nero“, weil mir die geschilderte innere Zerrissenheit irgendwie mit dem letzten Vers („In kalten Mauern lodern auf die Brände.“) in Verbindung gebracht werden musste, ansonsten passt der nämlich kaum zu den anderen. Der Titel „Feuerteufel“ war schon für Q14 vergeben.

Die Sonette sind alle in der ersten Person verfasst, weit überwiegend im Singular. Dennoch handelt es sich jedes Mal um ein neues LI. Ein Wechsel auf dritte Personen wäre in dem Punkt vermutlich eindeutiger gewesen, erscheint mir aber als technisch ungleich anspruchsvoller, wenn es grammatisch sauber bleiben soll.

Ich hoffe, ich konnte damit ein wenig zur Erhellung beitragen. Mich interessiert natürlich sehr, ob dir zu den Sonetten andere Titel einfallen, vielleicht passendere. Ich komme ja aus meinen werksbedingten Scheuklappen nicht raus. Aber gerade bei einem solchen Konstrukt liegen die Interpretation des Lesers und des Dichters vermutlich besonders weit auseinander. Ich bin sehr neugierig auf andere Interpretationen.

Freundliche Grüße von
Stachel
Stachel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.01.2017, 20:26   #9
männlich Lewin
 
Dabei seit: 03/2015
Beiträge: 1.231

Lieber Stachel,

das finde ich richtig super von dir, dass du in einer Zeit, in der es einem eigentlich überhaupt nicht in den Sinn kommt, darüber nachzudenken, noch solch ausführliche Erläuterungen schreibst. Am 12.12.2016, das ist nun fast einen Monat her, hatte ich geschrieben, dann war bei uns familiärer Höchstalarm mit maximal neun Personen zu Weihnachten, z.T. über zehn Tage angesagt, zwischendurch hatte ich mich auch noch unter anderem Namen in einem anderem Forum angemeldet, in dem ich mich ich aber mehr als kläglich zurückgezogen habe, dann habe ich auch noch als Säumiger gummibaums Leidensbericht entdeckt und nachvollzogen, um nun endlich, eigentlich ermattet, wieder mal zu deinem wundervollen Sonettennetz zurückzukehren.
Ja, und was muss ich entdecken? Niemand hat sich die Mühe gemacht, hier Spuren zu hinterlassen.
Wenn ich mir das Forum ansehe, ist es ja auch leichter, politische Statements abzugeben, die so undurchsichtig sind, wie das Weltgeschehen derzeitig ohnehin.
Nun liegt Schnee, und ich werde mich im Schnee aufmachen, mich wieder in deine Sonette und die Erklärungen zu vertiefen.
Bei einem bin ich mir sicher: was ich sprachlich bei den Sonetten mitnehmen kann, das werde ich versuchen, allen Unterstellungen, dass mir da selbst katastrophale Fehlleistungen unterlaufen könnten, zum Trotz (selbstverständlich nicht von deiner Seite).

Herzlich grüßt dich Lewin.
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Alt 07.01.2017, 20:59   #10
Thing
R.I.P.
 
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Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Standard Guten Abend, Stachel -

Zitat:
Zitat von Lewin Beitrag anzeigen
Hallo Stachel,

dass ich schwer beeindruckt bin, hatte ich dir schon in einer PN mitgeteilt. Den technischen Teil der Verflechtungen habe ich erst einmal durchschaut. Danach wird es mehr als düster. Das heißt, es reicht nicht aus, dein famoses Werk nur einmal zu lesen. Wahrscheinlich müsste man es analysieren, wenn man es denn könnte. Nun reicht meine Kunst schon nicht aus, ein einfaches Sonett zu schreiben, geschweige einen Sonettenkranz. Nun aber ein Netz vorgesetzt zu bekommen, quasi auf nüchternen adventszeitlich "aufgewühltenen Magen", das ist schon "ein harter Schlag ins ... Gesicht" (Zitate von dir). Auf jeden Fall ist schon die Zuordnung der Sonettüberschriften zu den Einzeltexten für mich (vielleicht für andere auch) eine Aufgabe für sich, das Scheitern inbegriffen. Ich will mich jedenfalls daran versuchen. Wenn es mir schadet, nehme ich es in Kauf. Dir wird es ohnehin nur zur Ehre gereichen.

Herzliche Grüße zunächst einmal von Lewin.

Auch ich bin - wieder - überwältigt.
Hier bedaure ich, keinen Drucker zu haben. Bin ich ein paar Tage lang nicht im Forum, ist der grandiose Text wieder untergegangen; auch ist mein Gedächtnis nicht, was es einst war.
Ich verneige mich gerne vor so großer Dichtung.
Ehre, wem Ehre gebührt!


Freundlichen Gruß
von
Thing
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Alt 07.01.2017, 21:35   #11
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Man muss es wirklich ausdrucken, glaube ich. Die zweiten 14 Sonette nehmen die ersten 14 nach einem bestimmten Rezept wieder in sich auf, gelangen aber zu neuen, wertvollen Aussagen.

Nochmals großes Lob, lieber Stachel.
LG gummibaum
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.01.2017, 00:55   #12
männlich Ex-Ralfchen
abgemeldet
 
Dabei seit: 10/2009
Alter: 77
Beiträge: 17.302

einfach sensationell
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.01.2017, 01:52   #13
weiblich Unar die Weise
 
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Alter: 42
Beiträge: 5.271

Standard Respekt!

Wirklich bemerkenswert. Ich muß es noch ganz oft lesen.

Liebe Grüße von Unar.
Unar die Weise ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.01.2017, 10:12   #14
männlich AndereDimension
 
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Dabei seit: 06/2009
Beiträge: 3.325

Zwar bedeutet Masse nicht gleich Klasse, aber dein Gedicht ist ambitioniert - auch hast Du es überwiegend gut umgesetzt. Ein paar "Ungereimtheiten" sind mir direkt ins Auge gefallen (Beugungen, Inversionen, Zeit, Wiederholungen ..), aber die kann man vernachlässigen...gehen im Großen und Ganzen unter - sind für den "normalen" Leser kaum sichtbar. Die Leistung zu würdigen liegt mir näher als vermeintliche Schwächen aufzuzeigen, weshalb ich es auch dabei belasse.
AndereDimension ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.01.2017, 13:27   #15
weiblich Ex Wanda
abgemeldet
 
Dabei seit: 05/2016
Beiträge: 173

Respekt!

Werde noch genauer drüber schauen ...
Ex Wanda ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.02.2017, 23:41   #16
Stachel
 
Benutzerbild von Stachel
 
Dabei seit: 03/2015
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Zitat:
Zitat von Lewin Beitrag anzeigen
Lieber Stachel,

das finde ich richtig super von dir, dass du in einer Zeit, in der es einem eigentlich überhaupt nicht in den Sinn kommt, darüber nachzudenken, noch solch ausführliche Erläuterungen schreibst.
Hallo Lewin,
das tue ich gerne. Es ist doch schön, wenn es zu einem Austausch kommt, der von Interesse, gegenseitigem Verständnis und Achtung geprägt ist.

Zitat:
Zitat von Lewin Beitrag anzeigen
Ja, und was muss ich entdecken? Niemand hat sich die Mühe gemacht, hier Spuren zu hinterlassen.
Wenn ich mir das Forum ansehe, ist es ja auch leichter, politische Statements abzugeben, die so undurchsichtig sind, wie das Weltgeschehen derzeitig ohnehin.
Es ist ein schwieriger Stoff. Die Sonette, das merkst du ja selbst, lesen sich nicht so leicht und fluffig herunter. Ich mag niemandem vorwerfen, dass die Interessen anders gelagert sind. Was mich anbetrifft wage ich mich auch an einige längere Werke nicht heran. Manchmal fehlt die Muße, manchmal die Zeit und manchmal die Ruhe. Oft kommt es auch vor, dass der Tag nur 24h hat oder die Stunden nur so rasen (von den Jahren mag ich gar nicht reden).
Zitat:
Zitat von Lewin Beitrag anzeigen
Nun liegt Schnee, und ich werde mich im Schnee aufmachen, mich wieder in deine Sonette und die Erklärungen zu vertiefen.

Herzlich grüßt dich Lewin.
Ich freue mich, dass ich so viel Interesse bei dir wecken konnte. Du weißt, wo du Interpretationshilfe bekommen kannst.

Freundliche Grüße an dich von
Stachel
Stachel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.02.2017, 23:44   #17
Stachel
 
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Beiträge: 954

Zitat:
Zitat von Thing Beitrag anzeigen
Auch ich bin - wieder - überwältigt.
Hier bedaure ich, keinen Drucker zu haben. Bin ich ein paar Tage lang nicht im Forum, ist der grandiose Text wieder untergegangen; auch ist mein Gedächtnis nicht, was es einst war.
Ich verneige mich gerne vor so großer Dichtung.
Ehre, wem Ehre gebührt!


Freundlichen Gruß
von
Thing
Hallo Thing,

es macht dir Freude, das freut mich wiederum. Eine Verneigung ist aber zu viel der Ehre. Es sind doch nur Worte.

Freundliche Grüße von
Stachel
Stachel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.02.2017, 23:46   #18
Stachel
 
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Zitat:
Zitat von gummibaum Beitrag anzeigen
Man muss es wirklich ausdrucken, glaube ich. Die zweiten 14 Sonette nehmen die ersten 14 nach einem bestimmten Rezept wieder in sich auf, gelangen aber zu neuen, wertvollen Aussagen.

Nochmals großes Lob, lieber Stachel.
LG gummibaum
Zitat:
Zitat von Ralfchen Beitrag anzeigen
einfach sensationell
Zitat:
Zitat von Unar die Weise Beitrag anzeigen
Wirklich bemerkenswert. Ich muß es noch ganz oft lesen.

Liebe Grüße von Unar.
Zitat:
Zitat von Ex Wanda Beitrag anzeigen
Respekt!

Werde noch genauer drüber schauen ...
Lieber Gummibau, Ralfchen, Unar und (schade dass du dich abgemeldet hast) Wanda,

habt dank für eure großen Lobe. Sie sind wie ein Strauß bunter Blumen für mich.

Freundliche Grüße von
Stachel
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Alt 27.02.2017, 23:52   #19
Stachel
 
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Zitat:
Zitat von AndereDimension Beitrag anzeigen
Ein paar "Ungereimtheiten" sind mir direkt ins Auge gefallen (Beugungen, Inversionen, Zeit, Wiederholungen ..), aber die kann man vernachlässigen...gehen im Großen und Ganzen unter.
Ich mag sie nicht vernachlässigen. Du hast sie gefunden. Hebe sie ruhig hervor. Deine Expertise interessiert mich sehr.

Zitat:
Zitat von AndereDimension Beitrag anzeigen
sind für den "normalen" Leser kaum sichtbar..
Wer ist der normale Leser und was macht den anormalen im Gegensatz dazu aus?

Zitat:
Zitat von AndereDimension Beitrag anzeigen
Die Leistung zu würdigen liegt mir näher als vermeintliche Schwächen aufzuzeigen, weshalb ich es auch dabei belasse.
Bitte nicht, denn das wäre schade. Gerade die vermeintlichen Schwächen interessieren mich. Deine Sicht auf die Diskrepanzen eröffnen neue Aspekte. Lass uns doch daran teilhaben oder, falls du dich zu sehr genierst, schick mir auch gerne eine ausführliche PM dazu.

Freundliche Grüße von
Stachel
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