|
|
Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
|
Themen-Optionen | Thema durchsuchen |
07.05.2014, 17:59 | #1 |
Mitleid
Das Mitleid gab der Not
sein letztes Brot, für kurze Zeit geteiltes Leid, dann waren beide tot. |
|
07.05.2014, 21:57 | #2 |
Hallo Schwark,
gut es reimt sich, aber welche Lehre soll man daraus ziehen.
Iss dein Brot selber, sonst stirbst Du auch? Fragende Grüße Perry |
|
08.05.2014, 00:48 | #3 |
abgemeldet
|
Mitleid ist oft nicht hilfreich. Mitgefühl und Sachkompetenz sind eher Helfer in der Not. Gebt ihnen nicht Brot. Samen und know how sichert auch für weitere Zeit Not - Milderung.
LG Täubchen |
08.05.2014, 06:46 | #4 |
Forumsleitung
|
|
08.05.2014, 11:08 | #5 |
Mitleid
Nach Angaben der Ernährungs-und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) sterben jedes Jahr 8,8 Millionen Menschen an Hunger, was einen Todesfall alle
3 Sekunden entspricht. Häufig sind Kinder betroffen. Wir leben in einer Überflussgesellschafft, in der Lebensmittel vernichtet werden, um Preise zu erhöhen. Wir können uns nicht vorstellen, was Hunger bedeutet, Ein Satter begreift ihn nicht. Mitleid ist die ganz unmittelbare Teilnahme am Leiden eines Anderen, wir leiden mit ihm, also in ihm. Wenn der Mitleidige einen Hungernden verstehen will, dann muss er wissen was Hunger ist, er muss selber hungern um begreifen zu können, erst in dieser Harmonie kann er sein letztes Brot teilen um in einem kurzen Augenblick der Stärkung, Erlösung und Liebe zu offenbaren. "Für kurze Zeit geteiltes Leid" In dem gemeinsam Tod kann man auch ein Opfer des Mitleids sehen, es stirbt mit, damit auch die Not stirbt und der Mensch erlöst wird. Vieleicht ist es ein christlicher Gedanke. |
|
08.05.2014, 11:46 | #6 |
abgemeldet
|
Lieber Schwark,
Ich habe als Kind für zwar verhältnismäßig kurze Zeit, die ich nicht mal abschätzen kann gehungert. In einer Gesellschaft um mich herum, der es gut ging, so war mein Empfinden. Schlimmer als der Hunger, den spürte ich dann kaum noch war das Ausgegrenzt sein als Kind. Nach längerer Zeit ohne essen, Übergab ich mich, als es wieder reichlich gab. Meine Oma hat dann in Abständen Pakete mit Nahrung und Naschi vorbei gebracht. Das war dann schnell weg. Wer bekommt das meiste war auch Devise, schneller essen, als dein Bruder. Das Schlingen musste ich mir später mühevoll abgewöhnen. Meine Oma war die Heldin, aber mein Hunger war nur kurzzeitig gestillt. Eine Frau in dem Dorf , hat uns ab und an zum Essen eingeladen. Ich erinnere mich nur an ihre Frisur und vor allem an die Kümmernis, die sie mir entgegen brachte. Ich lebe als'normales' Mitglied der Gesellschaft, aber als Kind habe ich gespürt, das die meisten mit'solchen' Kindern nichts zu tun haben wollen und herab sehen. Spielgefährten gab es und auch Kontakt zu deren Familien. Da habe ich aber trotzdem spüren müssen, wie ich angesehen wurde. Das ist nun lange her und auch nur eine Superkurzfassung (passend zum Faden halt hoffentlich nicht zu ausgedehnt). Mitgefühl war angenehm, Mitleid gab mir das Gefühl minderwertig zu sein. Heute schöpfe ich aus u.a. dieser Besonderheit meiner Kindheit. Im Beruf bringt es mir die Empathie, die ich benötige um hilfreich zu sein. Kinderarmut gibt es auch in unserer Mitte! Und die erleben zusätzlich noch Ausgrenzung, Abwertung und oft Mangel an sozialer Nähe. Christlich aus meiner Sicht: Liebe deinen Nächstenwie dich selbst. Das sind Nachbarn, die wir zum Teil nicht mehr kennen und Fürsorge unserer Kinder im eigenen Land. Brot für große Bevölkerungsgruppen, schürt noch mehr Hunger und macht uns (die ja nicht unschuldig daran sind) mächtiger. Gut finde ich Organisationen und Menschen, die gerne Hinreisen wollen und ihr wissen und ihre Fachkompetenz. nutzbar vor Ort weitergeben. LG Täubchen |
08.05.2014, 21:38 | #7 | |
gesperrt
|
Zitat:
nein, scherz beiseite... ich finde dein gedicht müsste mit-gefühl heißen. was hilft es uns, wenn die einen alles gierig zusammenraffen und die anderen verhungern... im wirklichen und im übertragenen sinn. dieser aus gier entstandene "reichtum" beschert uns auch nicht das ewige leben. mit-gefühl aber öffnet der liebe das tor. letztlich ist lieben und geliebt werden der wahre reichtum, den man erlangen kann!? lg shoshin - für die liebe! |
|
09.05.2014, 12:22 | #8 |
Mitleid
Hallo shoshin,
Mitgefühl, Mitleid Kann man "mitfühlen" ohne mit zu leiden? Kann ich einen Hungernden verstehen, wenn ich satt bin, seine Not, sein Elend? Was bedeutet denn "Fühlen?" Wenn ich mir die Finger verbrenne, dann fühle ich den Schmerz, keiner kann mir diesen erklären, ich muss ihn selbst "Erleiden" "Miterleiden!" |
|
09.05.2014, 14:10 | #9 |
abgemeldet
|
Lieber Schwark,
Ich versuche meine Sichtweise zu erklären. Mitleid: DasarmeKind. Es ist so bemitleidenswert (und steht hilflos davor). Mir geht es besser , ich bin der Gebende. Meist wird vom Gegenüber Dankbarkeit erwartet! Abgrenzung vom Betroffenen als Helfer, oder eher noch Almosengeber. Mitgefühl: Mir kommen die Tränen (weil ich den Schmerz fühle) ich möchte da sein für Dich, weil es für mich wichtig ist. Ich bin Dankbar, das ich die Möglichkeit habe und unsere Verbundenheit dies erlaubt. Mir geht es dann besser und ich freue mich, wenn es Dir gut geht. Es ist keine gesellschaftliche Verantwortung von Nöten. Manche Männer kennen das von der Schwangerschaft ihrer Frau. Diese sind aus Mitgefühl auch gleich mit entsprechenden Syntomen schwanger. LG Täubchen |
11.05.2014, 10:08 | #10 |
abgemeldet
|
Diese Liebe würde ich Barmherzigkeit nennen.
LG RS |
11.05.2014, 10:42 | #11 |
R.I.P.
|
|
11.05.2014, 12:41 | #12 |
gesperrt
|
Das letzte Brot können andere essen. Wo ich bin, gibts Kuchen.
|
11.05.2014, 13:31 | #13 |
Mitleid
Liebe BABS von KUTSCHI
Deine Einstellung erinnert mich an die französische Königin Marie Antoinette, die lebte abgehoben von den Nöten des Volkes, hatte kein Verständnis für deren Nöte und Hunger nach Brot. Als ihr das zu Ohren kam, soll sie gesagt haben: "Wenn das Volk kein Brot hat, dann soll es doch Kuchen essen!" Ich hoffe, dass du in deinem Wunsch nach "Kuchenessen" nicht auf gleichem Niveau liegst. |
|
11.05.2014, 14:10 | #14 |
gesperrt
|
Ehrlich gesagt, ich kann mit Deiner Aussage nix anfangen. Du malst ein Endzeit-Szenario an die Wand, was ich mir eben nicht vorstellen kann. Ich lebe in Deutschland, wo solches nicht denkbar ist. Weshalb soll ich mir darüber Gedanken machen?
Da mach ich mir doch lieber Gedanken, ob ich nachher im Café Sacher- oder Marzipantorte nehme. |
11.05.2014, 14:48 | #15 |
Mitleid
Sagte der Vogel Strauss und steckte den Kopf in den Sand
|
|
11.05.2014, 15:19 | #16 | |
R.I.P.
|
Zitat:
Das Gerücht wurde gestreut, um sie dem Pöbel noch verhasster zu machen. |
|
11.05.2014, 22:20 | #17 |
Mitleid
deshalb auch :"Soll sie gesagt haben!"
Spielt aber im Zusammenhang keine Rolle |
|
12.05.2014, 11:12 | #18 |
Mitleid
Der brave Bürger speist an sichrem Orte
genüsslich eine Sahnetorte, die Not der andren Welt an seinem vollen Bauch zerschellt |
|
12.05.2014, 11:36 | #19 |
gesperrt
|
Der brave Bürger speist an sichrem Orte
genüsslich eine Sahnetorte, Na und? Dafür bezahle ich auch. Wer mir meinen Genuss zum Vorwurf macht, kann ja die Hälfte seines Gehalts in die Huckenländer transferieren, sollte sich aber nicht wundern, wenn es nie bei den Bedürftigen ankommt. |
12.05.2014, 13:51 | #20 |
Forumsleitung
|
Tja, das ist ziemlich undeutsch. Der ethisch und charakterlich einwandfreie Deutsche hat gefälligst seinen Kumpf in sämtliche Winkel dieser Erde zu stecken, überall seinen Obulus abzudrücken, 24/7 an Weltschmerz zu leiden, sich für die ständigen moralischen Keulen auf sein Hirn artig zu bedanken, ebenso für das Kompliment, was für ein dummes Weichei er sei, dass er sich das alles gefallen lässt, vor allem aber die Schnauze zu halten und sich dafür in Grund und Boden zu schämen, dass er gut genährt ist und frei von Krieg lebt.
|
12.05.2014, 16:47 | #21 |
gesperrt
|
Heul. Ich bin keine ethisch und charakterlich einwandfreie Deutsche. Oder: Freu?
|
12.05.2014, 17:16 | #22 | |
Forumsleitung
|
Zitat:
Weeste, als ich noch ein paar Takte jünger war, dachte ich auch, ich könnte die Welt mit gutem Willen, einer Portion Aufmerksamkeit und ein paar Spenden zum Besseren richten. Das hat mich aber nur darüber belehrt, wie klein und machtlos ich bin, überhaupt nur ein Sandkorn von A nach B zu bewegen. Also müsste ich schon so ein Kaliber wie Bruce Willis an meiner Seite haben, um einem völkerverheizenden Diktator das Hirn auszupusten. Aber das wäre nur virtuell - also Trockenübung. Aber Spaß beiseite: Ich habe mich von den Weltverbesserern distanziert. Das ist nur Abzocke und Verarsche. |
|
12.05.2014, 17:44 | #23 |
gesperrt
|
|
12.05.2014, 17:48 | #24 | |
Forumsleitung
|
Zitat:
Es ist ein tolles Gefühl: Ich kann jeden Tag in den Sack hauen, es liegt nur an mir, wie ich entscheide!" |
|
12.05.2014, 18:02 | #25 |
gesperrt
|
Genau, sollen andere in Mitleid zerfliessen, wir haben was Besseres zu tun, es UNS gut zu tun.
|
12.05.2014, 21:18 | #26 |
abgemeldet
|
Zitat von Ilka:
Aber Spaß beiseite: Ich habe mich von den Weltverbesserern distanziert. Das ist nur Abzocke und Verarsche. Liebe Ilka, Zu hoch gesteckte Ziele sind auch fast unmöglich zu erreichen, da enttäuscht zu sein ist kein Wunder. Mitgefühl zu haben und seinem Nächsten etwas Gutes zu tun kommt allerdings auch zu Dir zurück. Ich bin auch keine Wunderheilerin, Alleskönnerin, weder reich, spendabell noch sonst wie überaus ungewöhnlich. Ich setze mir kleine Ziele, gerade in dem was ich erreichen möchte. Und damit habe ich Menschen ein Lächeln, Zuversicht, verstärktes Selbstbewußtsein und mehr schenken können. Das schöne daran, es kommt vielfach zu mir zurück. Dankbarkeit und Lächeln, Menschen, die mich für einen besonderen Menschen halten. So wie ich bin. Auch ich esse meine Torte, ich spende nicht in fremde Länder. Ich denke an näheres Leid. Das gibt es auch in Deutschland. Aber ich esse meine Torte und genieße meinen Überfluss mit dem Gedanken, dass es auch anders sein kann. Sie sind mir auch weit weg nicht egal, aber wer mir Nahe ist, ist mir noch wichtiger. Ich muss mich entscheiden wofür ich meine Ressourcen aufwende. LG Täubchen |
13.05.2014, 08:15 | #27 |
Mitleid
Liebes Täubchen,
Du hast mir aus der Seele gesprochen lG. G.S. |
|
13.05.2014, 08:37 | #28 |
Forumsleitung
|
Das ist richtig und im direkten Umfeld kein Problem. Ich erwarte noch nicht einmal etwas zurück. Wovon ich mich distanziert habe, sind die organisierten Pseudohelfer, die in erster Linie an ihrem eigenen Wohl interessiert sind, sowie die naiven Weltverbesserer, die mit ihren Mahnungen und moralischen Keulen ihren Mitmenschen lediglich beweisen wollen, was für ein gutes Herz sie haben und wie überlegen sie den "Egoisten" dieser Welt sind. Diese Typen stellen leider die Mehrheit, und gerade die Macher der Organisationen sind sehr gewieft darin, junge Menschen in ihren Dunstkreis zu ziehen, bei denen man noch Gehirnwäsche betreiben kann. Das trifft gewisse nicht auf alle helfenden Einrichtungen zu, aber leider auf einen so erschreckend hohen Anteil, dass das Wort "Spenden-Mafia" in den Sprachgebrauch eingezogen ist.
|
08.06.2014, 13:16 | #29 |
Das Mitleid gab der Not
sein letztes Brot, für kurze Zeit geteiltes Leid, dann waren beide tot. es ist eigentlich ganz einfach und damit wieder genial, das Mitleid gibt der Not sein letztes Brot, also das, was es kann und verschwindet danach, das Gefühl verflüchtigt sich für kurze Zeit geteiltes Leid, im Geben, im Abgeben spürt man auch das Weggeben, das Hingeben von sich selbst, die Not und im Nehmen auch das Hinnehmen und das Annehmen eines Verlustes eines anderen, also auch Mitleid für seine Not, obwohl Geben und Nehmen beglückend sein kann. dann sind beide tot, das Mitleid sublimiert sich mit der Not, beide sind verschwunden und etwas Neues ist entstanden Du schreibst sehr gut, weiter so liebe Grüße |
|
Lesezeichen für Mitleid |
|
Ähnliche Themen | ||||
Thema | Autor | Forum | Antworten | Letzter Beitrag |
Mitleid | Schwark | Liebe, Romantik und Leidenschaft | 0 | 23.02.2014 11:37 |
Mitleid | DoroSartre | Düstere Welten und Abgründiges | 4 | 03.12.2011 20:47 |
Mitleid und Vergebung | samelino | Geschichten, Märchen und Legenden | 0 | 18.07.2011 21:30 |