Sommerferien

[Shiva]

Sommerferien

Nun bald ist es soweit.
Das Ende der Sommerferien rückt immer näher und ein neues Schuljahr erwartet mich. Ich stehe wie jeden Tag auf mit einer Menge Schlaf in den Lidern und einem großen gähnen, als wolle ich am Teich die Großmaulfrösche imitieren.
Mein heutiger Tag ist schon durchgeplant.
Ich werde mir erstmal ein super Frühstück genehmigen. Rührei mit Speck eine Scheibe Vollkornbrot und frisch gepressten Orangensaft.

Während ich am Kückentisch sitze, die Augen zusammenkneife weil der Orangensaft so sauer ist, betrachte ich aus dem Fenster zwei Mitschüler aus meiner Parallelklasse. Sie sind schon früh am Morgen dabei die Bushaltestelle zu verwüsten.

Ich werde heute Nachmittag etwas Fern’ schauen und mich später am Abend mit einem Freund aus dem Dorf treffen.

Das ist mal wieder typisch! Kaum schalte ich den Fernseher an laufen nur Sendungen über Menschen die einen sozialen Tiefpunkt erreicht haben. Bauer sucht Frau, Familien im Brennpunkt und sonstige Reality- TV Sendungen. Ich zappe genervt vom Sofa aus von Programm zu Programm ohne Hoffnung etwas vernünftiges zu finden.
Meine Mutter unterbricht mein klagendes Gemurmel und fragt ob denn Tim später herkommen wird um ihn mit in das Abendessen einplanen zu können.

,,Morgen! Morgen habe ich endlich Geburtstag”, stammelte ich mit einem halben Wurstbrot im Mund. Tim wird natürlich auch da sein, so wie auch viele andere Freunde.
Zuallererst gehen wir ins Schwimmbad, rutschen auf der neunen Rutsche und essen Currywurst mit Pommes. Danach fahren wir ins Kino und sehen uns den neuen Spielberg an.

Sechs Wochen sind wie im Fluge vergangen. Es waren sechs schöne Wochen. Das Treffen mit meinen Freunden, das rumgammeln zuhause vor der Glotze, die sonnigen Tage am Teich.

Ich wurde heute von Mama in die Schule gebracht. Auf dem Schulhof, in Richtung der Klassenzimmer gehen, sah ich alte Gesichter und auch Neue. Meine Freunde vom Schulhof warf ich einen vertrauten Blick zu, wank und einigen gab ich die Hand. Kurz vor dem betreten meiner Klasse bekam ich ein kribbeln im Bauch. Ich habe keine Lust auf Schule!, schon gar nicht auf die blöde Frau Richter dessen Visage mich an Clint Eastwood erinnert und ich schon deswegen Alpträume beim Western schauen bekomme.

Als ich das Klassenzimmer betrete war es wie verhext. Eine Stille die sich Tief in mein Inneres bohrte traf mich. Habe ich was ausgefressen? Komm ich zu spät zum Unterricht? Nein das war es nicht es waren bekümmerte Blicke. Mein Augenschein fiel an die Fensterseite der Klasse. Einer meiner besten Freunde sah mich mit glasigen Augen an.

Es ist schon Abend geworden und meine Haare waren noch nass. Ich fuhr mit Tim bei meiner Mutter mit im Auto und die anderen im großen Van meines Vaters. Wir waren auf den Weg zum Kino als es anfing zu Regnen. Ich versuchte mit den Augen die schellen Bewegungen des Scheibenwischers zu verfolgen, die Unmengen an Eimern voller Wasser wischten.
Die Kreuzung war frei und von keiner Seite war ein Auto zu sehen.
Der Regen prasselte auf dem Dach des Autos doch verstummte jedes Geräusch von einer Sekunde auf die andere. Es knallt.